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Shadow (Hardware) – Streamingbox als PC-Ersatz

Kleiner, besser, leiser: Mit Shadow Ghost hat der französische Hersteller Blade den Nachfolger seiner Shadow Box vorgestellt. Wir haben das Gerät über mehrere Wochen ausprobiert, das als Bindeglied zum Streaming-Service Shadow konzipiert wurde und den klassischen PC überflüssig machen soll. Unser Test klärt auf, ob der Kasten mit seinen schwungvollen Linien tatsächlich eine sinnvolle Alternative darstellt und welchen Eindruck das Zocken über den Cloud-Rechner hinterlässt.

© Blade / Blade

Lieber Kabel statt WLAN

Generell sollte man die verkabelte Internetverbindung immer dem WLAN vorziehen. In unseren vielen Testläufen wurde das Spielerlebnis bei der kabellosen Verbindung immer wieder von kleinen Rucklern und einer schwankenden Bildqualität beeinträchtigt, bei der immer wieder störende Artefakte zum Vorschein kommen. Blade empfiehlt, die Bandbreite in den Optionen immer leicht (ca. 5-10 Mbit) unterhalb der maximalen Geschwindigkeit einzustellen, um optimale Ergebnisse zu erzielen. Ansonsten steigt das Risiko, das Limit der Leitung schnell zu erreichen, was wieder zu Verbindungsabbrüchen und Rucklern führt.

Während man mit einer 100Mbit-Glasfaserleitung eine durchaus überzeugende Kombination aus guter Bildqualität und akzeptabler Latenz erhält, wurde das Erlebnis bei einer 50Mbit-Anbindung der Telekom schon spürbar gemindert. Statt mit nativen 60 Bildern pro Sekunde musste man bei den meisten Titeln mit einer schwankenden und meist deutlich niedrigeren Bildrate, kleinen Rucklern und Artefakten leben. Auch wirkte die Steuerung oft träger und es gab mitunter sogar eine Verzögerung zwischen Bild und Ton, die sich z.B. bei verspäteten Schussgeräuschen bemerkbar machten. Zwar hilft es, die native Auflösung der Spiele auf dem Cloud-PC zu verringern, doch steigert man dadurch höchstens die Performance zugunsten einer weiter reduzierten Bildqualität. Wer nur wenig Bandbreite zur Verfügung hat, kann alternativ auch einen H265-Codec zur Komprimierung nutzen. Hier steigt zwar die CPU-Anforderung, doch wird gleichzeitig die benötigte Bandbreite reduziert.
 
Allgemein sollte man angesichts der potenten Hardware im Rechenzentrum nicht erwarten, dass diese Top-Qualität ohne Abstriche zu Hause am Bildschirm ankommt. Je nach Leitung wird das Bild mehr oder weniger komprimiert, um die Latenz möglichst gering zu halten. Zugegeben: Mit einer ordentlichen Internetleitung ist die Bildqualität überraschend gut. Vergleicht
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Ghost bietet alle nötigen Anschlüsse. © 4P/Screenshot
man sie aber mit einer nativen Darstellung, springen die Unterschiede dennoch ins Auge, was den Detailgrad und die Farbgebung angeht.  

Attraktive Preise?

Daher muss man genau abwägen und rechnen, ob sich ein Abo lohnt. Derzeit hat man die Wahl zwischen zwei Tarifen: Bindet man sich für ein Jahr, sind monatlich 29,95 Euro fällig. Will man sich eine „Fluchttür“ offen lassen, kann man sich aber auch für einen Beitrag von 39,95 Euro entscheiden und das Abo monatlich kündigen. Auf der Webseite geht außerdem hervor, dass man den Dienst erst fünf Tage lang testen darf. Erhält man einen Rabatt-Code von einem Freund, wird es im Rahmen der Anwerbungs-Aktion mit 19,99 Euro im ersten Monat am günstigsten.