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Rush for Berlin (Taktik & Strategie) – Rush for Berlin

Von Warschau über Stalingrad bis Berlin – es gibt wohl keinen Ort auf der Landkarte, an dem nicht schon virtuell im Zweiten Weltkrieg gekämpft wurde. Zu Beginn war es aufregend, dann hat es Spaß gemacht und langsam langweilt es. Rush for Berlin von Stromregion will euren Kampfeswillen mit einer Art Wettlauf in die Höhle des Löwen partout noch mal entfachen. Können die filmreif inszenierten 3D-Schlachten an die Front locken?

© Stormregion / Deep Silver

Typische Waffen

Panther, Tiger und Co. lassen grüßen – die 60 Einheiten sind die, die ihr auch schon aus anderen Spielen im Zweiten Weltkrieg her kennt. Klar, dass keine

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neuen hinzukommen, aber vielleicht hätte man auch mal weniger bekannte nehmen können. Es gibt Luftunterstützung, die aber nur ein Spähfahrzeug ordern kann. Ihr solltet es daher im Auge behalten, da ihr sonst auf einen hilfreichen Bombenangriff verzichten müsst. Ansonsten kommen auch Prototypen wie der überschwere Sturmpanzer Maus vor, die in echt im Zweiten Weltkrieg über das Planungsstadium nie hinaus gekommen sind und deren Einsatz sicher Geschmackssache ist. Panzer müssen grundsätzlich mit Besatzung bestückt werden, dann erst fahren sie, können Primär und Sekundärwaffe betätigen. Ihr könnt aufgegebene Feindwagen übernehmen.

Die Waffen spielen sich nicht viel realistischer als etwa bei Panzers. Dass ein Trupp Infanteristen einen mittleren Panzer ohne Panzerfaust knacken kann, ist Legende. Das Anbringen einer Haftlandung war mit hohen Risiken verbunden, da man ganz nah heran musste, im Spiel ist es eher ein Kinderspiel. Außerdem wurden Panzer in der Regel von Grenadieren geschützt, ohne die sie im unüberblickbaren Gelände aufgeschmissen waren. Unfug, wie die Infanterie die Besatzung eines Bunkers niederkämpft, wenn sie nur lange genug mit dem Gewehr darauf ballert. Ein Sturm auf den Betonriesen ist nicht möglich. Volltreffer gibt es nur, wenn ihr ein Panzerass habt. Die Feldartillerie ist mal wieder überlegen und knackt sogar Panzer. Der Realismus-Mod von Blitzkrieg war hier schon deutlich besser.

Neue Offiziere

Interessant sind aber die neuen Offiziere, die wie Helden in anderen Strategiespielen vielfältige Aufgaben übernehmen. Wer den passenden Offizier in den Panzer setzt, erhöht dessen Kampfkraft und Panzerung. Ein

Mit Offizieren bestückte Panzer bekommen einen roten Stern, da hier der sowjetische Politkommissar mitfährt.

Politkommissar etwa versorgt die Truppe mit Wodka, was für zusätzlich Moral sorgt. Ein Artillerieoffizier erhöht die Reichweite der Artillerie, so dass sie noch tödlicher wird, als sie ohnehin schon ist. Für viele Funktionen gilt das freilich nur in einem bestimmten Umkreis. Auch die einfachen Soldaten haben Spezialfähigkeiten, so können Partisanen verheerende Molotowcocktails auf Fahrzeuge werfen und reguläre Soldaten Haftladungen.

Hier könnt ihr nach Lust und Laune ausprobieren, welche Offiziere in welchen Fahrzeug am meisten bringen, was am Anfang noch recht witzig ist. Neben den Offizieren gibt es allerhand normale Soldaten, die Spezialaufgaben übernehmen, wie Pioniere, Sanitäter und Scharfschützen. Pioniere können auch den legendären Sprengpanzer Goliath verwenden, mit dem sich ferngesteuert prima Bunker in die Luft jagen lassen. Praktisch, dass die Sanitäter in einem bestimmten Umkreis automatisch heilen. Es ist also angebracht, bei jeder Einheit immer einen Sani mitzuführen, da sich Verlust schnell ausgleichen lassen. Das gilt für die Reparaturfahrzeuge und Panzer entsprechend.

Kaum KI

Da sich die Feindeinheiten eigentlich nur nach Skript bewegen, kann von einer KI im eigentlichen Sinne keine Rede sein. Daher laufen die Schlachten immer irgendwie ähnlich ab, wie ihr das eigentlich schon seit Urahn Sudden Strike

Die meisten Feinde warten artig, bis ihr mal vorbeischneit. Koordinierte Attacken der KI sind die absolute Ausnahme.

kennt. Ihr kurvt über die Straßen und vernichtet die computergesteuerten Feinde, die sich euch in den Weg stellen. Die Feinde kommen immer in fein dosierten Häppchen, die euch nicht allzu sehr in Bedrängnis bringen. Vorausgesetzt ihr haltet euch an das, was sich die Macher ausgedacht haben. Die KI der eigenen Einheiten kann sich durchaus sehen lassen, da sie schnell attackieren und keine sinnlosen Umwege machen, wie ihr das von anderen Spielen kennt.

Da die Karten recht groß sind, macht ihr schon mal etwas falsch, verrennt euch total und werdet von Heckenschützen aufgerieben. Das ist immer dann der Fall, wenn ihr auf Veteranen des Feindes trefft, die auch noch Sanitäter und Lazarette dabei haben, die sie schnell heilen. Halten sich die Landser im Wald auf, bringt ihnen das zusätzlich einen Vorteil. Sobald ihr Kerneinheiten verliert, hilft nur noch das erneute Laden, da ihr die nicht verlieren solltet, da sie sonst futsch sind. Es empfiehlt sich ohnehin, auch kleinste Fortschritte sofort abzuspeichern, da sich so der Frust in Grenzen hält, wenn mal wieder etwas anders gelaufen ist, als ihr euch das vorgestellt habt
            

  1. Also ich find die 71% auch zu hart... Insbesondere versteh ich nicht wie man ein Spiel mit total fiktiver Story, knallbunten Menues im Comicstil und vollkommen unrealistischen Waffen (viele dieser "Wunderwaffen" konnten gar nicht funktionieren...) mangelnden Realismus vorwerfen kann. Und ein kleines ArcadeActionKlickiBumm Spiel in einem Zug mit Panzer General zu nennen, zeigt doch wohl das das jemand irgendwie was nicht verstanden hat. Gut das Genre ist ausgelutscht und wenn ich nicht grade nach nem RTS mit Panzern für die Ferien gewesen wäre, wäre es mir nicht aufgefallen. Aber es ist nunmal ein grundsolides Arcade RTS mit guter Präsentation, stimmiger Kampagne und es macht Spass.
    Leuet die nach Realismus in Spielen suchen sollen doch in ein MMORPG gehen und den ganzen Tag mit nem Hammer auf nen Stück Eisen einhauen um ihre Fähigkeit im Schmieden zu steigen :twisted: Oder um das auf nen RTS zu übertragen pro Schlacht so 2-3 Tage vor dem PC sitzen in denen vielleicht 20min was passiert... :oops:
    Liebe Redaktion, bewertet das nächste mal ein Arcadespiel auch als Arcadespiel und nicht als Simulation

  2. Hi duserleipzig,
    es geht nicht darum, seine Software generell mit einem Kopierschutz zu versehen. Es ist aber leider so, dass speziell dieser Kopierschutz zu erheblichen Problemen führen kann (Abstürze, Ausbremsen etc). Aus diesem Grund müssen wir das als Negativpunkt anführen, denn es gibt Leute, die sich ein Spiel nicht kaufen, weil Starforce drauf ist. Nicht ohne Grund verzichtet z.B. Ubisoft in Zukunft auf den umstrittenen Kopierschutz.
    In diesem Sinne,
    4P|Bodo

  3. 4P|Bodo hat geschrieben:
    simpson77 hat geschrieben:Ich wollte nur mal anmerken, daß es diese Szenario durchaus hätte geben können..
    Bis 1942 verfolgten die Alliierten noch das Ziel der Wiederherstellung der Ordnung von 1939 ohne Nazis, was bedeutete, das Deutschland für den entstandenen Schaden zahlen und all besetzten Gebiete räumen sollte. Nach 1942 war der Krieg aus Sicht der Alliierten zu einem Kreuzzug gegen das "Böse"(die Deutschen) geworden. Sie hätten keinen Waffenstillstand oder Friedensvertrag, selbst mit einer demokratischen oder anti-nationalsozialistischen Regierung gewollt oder gar unterzeichnet. Der Hass saß zu tief, und er richtete sich nicht ausschließlich gegen die Nazis, wie heute so gern dargestellt wird. Sie akzeptierten nur die bedingungslose Kapitulation und völlige Entmachtung der Deutschen Regierung.
    Eine Übergangsregierung hätte nur die Wahl gehabt zwischen der bedingungslosen Kapitulation oder des Weiterkämpfens, in der Hoffnung, daß die Alliierten durch herbe Niederlagen doch noch einen Frieden mit gerechteren Bedingungen für die Deutschen eingehen würden.
    Ein Frieden, der die Abtretung 1/3 (Ostgebiete) des Staatsgebietes des Deutschen Reiches zu Folge gehabt hätte, wäre auch für Stauffenberg undenkbar gewesen. (ist ja so nach dem Krieg geschehen!)
    Hi simpson77,
    ich kann es mir nur sehr schwer vorstellen, dass die Wehrmacht nach einem erfolgreichen Attentat auf Hitler einfach so weiter gekämpft hätte. Natürlich ist es immer schwer darüber zu diskutieren, was sein hätte können. Zumindest mit den Westalliierten hätte Stauffenberg sicher einen Friedensschluss angestrebt, notfalls eine bedingslose Kapitulation. Ob die Alliierten darauf eingegangen wären, steht auf einem anderen Blatt. Insbesondere die Rolle der Sowjeunion wäre schwierig gewesen, da Stalin einen Separatfrieden im Westen natürlich vehindern wollte. Das wurde 1943 in Casablanca auch so vereinbart, woran sich die Westalliierten halten mussten.
    Wahrscheinlich aber hätte...

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