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Ein Beispiel: Weil es nirgendwo eine Übersicht gibt, weiß man nie, auf welchen Asteroiden es  welche Mineralien gibt. Das ist vor allem deshalb ärgerlich, weil man den Erzabbau erst nach einer Erholungsphase erneut beginnen kann. Im schlimmsten Fall irrt man also von System zu System, nur um irgendwo diese verdammten Polymere zu finden… Eine ähnliche Übersicht fehlt auch zur Preisgestaltung der etlichen Weltraumstationen und zur Ausbreitung der politischen Fraktionen. Am Ende klappert man

Einige schöne Artworks gehören aber auch auf PC und 360 schon zu den visuellen Höhepunkten.
deshalb eine Mission nach der nächsten ab – und ärgert sich über die so sinnlos verschenkten Möglichkeiten ein riesiges Loch in den Bauch.

Ätsch, daneben!

Hinzu kommt, dass besonders die DS-Version wie ein Schnellschuss wirkt, weil die Steuerung per Stift ungewöhnlich ungenau reagiert. Wer kam denn bitte auf die Idee, Menüpunkte mit einer gefühlten Schriftgröße von sechs Pixeln auf dem Mini-Bildschirm eines Handhelds zu konstruieren? Man tippt jedenfalls regelmäßig am Ziel vorbei und steuert sein Schiff deshalb oft genug von dem Sprungtor weg, durch das man eigentlich hindurch fliegen wollte. Wer nicht unbedingt auf dem Weg zur Arbeit kampfknobeln möchte, sollte zu einer der „großen“ Versionen greifen. Die 360-Fassung hat dabei die Nase vorn – schon allein deshalb, weil das Puzzeln per Maus unbequemer ist als die Steuerung mit dem Gamepad. Schade, dass ich meinen Controller nicht auch am PC anschließen darf!

Apropos Schiffe: Was in Challenge of the Warlords die Reittiere waren, sind in Galactrix die Raumschiffe. Zum einen darf ich – genügen Rohstoffe vorausgesetzt – nämlich selbst neue Flieger bauen. Und zum anderen bringen mir unterschiedliche Schiffe diverse Vorteile. So fassen Frachter mehr Mineralien und auf schweren Kriegsschiffen darf ich viele Waffen montieren, während sämtliche Schiffe unterschiedlich viele der farbigen Energiereserven aufnehmen können. War es im Vorgänger die anfängliche Wahl der Charakterklasse, ist es hier die Wahl meiner Raumschiffe, die meine Vorlieben für eine oder mehrere Spielweisen unterstützen. Dass ich jederzeit wechseln kann, ist der große Vorteil des erweiterten Prinzips.

Clevere Reitschiffe

Da mir viele Schiffe aber erst spät zur Verfügung stehen, profitiere ich zu Beginn kaum davon. Abgesehen davon können sich Charakterentwicklung und Schiffsbau in die Quere kommen. Denn während ich meiner Figur Erfahrungspunkte zuteile, entscheide ich mich ja bereits für eine Spielweise. Entweder baue ich später dann nur noch ein entsprechendes Schiff oder ich hätte mir die vorherige Entwicklung schenken können. Der

Vergesst im Mehrspieler-Duell nicht, laut zu denken. Fiese Schadenfreude ist ein Muss im On- und Offline-Wettstreit!
jederzeit mögliche Klassenwechsel ist zwar gut gedacht – lieber wäre mir aber ein System, bei dem ich stets zwischen gänzlich unterschiedlichen, ebenfalls von mir entwickelten, Charakteren wechseln darf. So bleibt die Charakterentwicklung zu schwach, während der Schiffsbau zu wenig Neues bietet.

In den Mehrspieler-Gefechten spielen die verschiedenen Flieger allerdings eine sehr clevere Rolle! Wer sich nämlich mit einem Kumpel messen will, kann wählen, ob er seine eigene Figur oder einen von etlichen vorgefertigten Charakteren samt Schiff in den Kampf führt. Zwar fehlt diesmal eine Möglichkeit, die Duelle durch das Hinzufügen von Handicaps auszugleichen. Dafür werden die vorhandenen Schiffe und Figuren nach Stärke sortiert und sämtliche Fähigkeiten angezeigt – vorbildlich! Schade nur, dass ausgerechnet einige der vorgefertigten Schiffe so mächtige Fähigkeiten besitzen, dass einige Mehrspieler-Partien einen unfairen Verlauf nehmen. Trotzdem laufen die Gefechte auf Xbox 360 zu Hochtouren auf, denn auf der Microsoft-Konsole gibt es sowohl Online-Kämpfe mit und ohne Rangliste als auch einen Splitscreen-Modus. Merkwürdigerweise fehlt das Duell vor einem Bildschirm in der PC-Version ebenso wie vom Publisher bereit gestellte Server. Wer sich per Maus online beweisen will, braucht unbedingt die IP des gewünschten Gegners. Immerhin: Wer Galactrix ganz altmodisch im LAN spielen will, darf das tun. Am DS gibt es hingegen die WiFi-Variante – online geht das Handheld-Universum jedoch nicht.