© Infinite Interactive / Koch Media

Der Mut der Kleinen!

Eins muss man D3 lassen: Der Publisher gehört nicht zu den Big Playern – und hat trotzdem genug Mumm, das erfolgreiche Puzzle Quest nicht mit einer schnellen Fortsetzung abzuschröpfen. Stattdessen darf Entwickler Infinite Interactive nicht nur das zugrunde liegende Konzept verändern, sondern sich auch gleich vom Fantasy-Mittelalter ins Weltall beamen. Denn obwohl ich in Galactrix erneut auf einer Weltkarte umher reise, um dort zu kämpfen wo mich die zahlreichen Aufträge hinführen, fühlt sich die Fortsetzung ganz anders an als ihr Vorgänger.

Dimensionssprung

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Am einfachsten verschafft ihr euch mit diesem Video ein Bild von dem neuen Kampfsystem.

Das liegt vor allem am Herzstück des Spiels – an den Kämpfen selbst – 

die nicht mehr auf einem rechteckigen, sondern auf einem sechseckigen Feld ausgetragen werden: Hat man im Vorgänger noch kreisrunde Steine in vier Richtungen verschoben, um eine Reihe aus mindestens drei gleichfarbigen Steinen zu bilden, rückt man jetzt sechseckige Steine in sechs mögliche Richtungen, um abermals mindestens drei gleichfarbige Steine zu kombinieren. Gleich geblieben ist das Ziel, mit solchen Kombinationen die entsprechend farbig markierten

Energiereserven aufzuladen, Erfahrungspunkte zu kombinieren oder Minen nebeneinander aufzustellen. Letztere verursachen unmittelbaren Schaden, während man statt eines Zuges auch eine Waffe aktivieren kann. Jede Waffe benötigt dabei eine bestimmte Menge der zuvor gesammelten Energiereserven.

Der besondere Kniff beim Verschieben der Steine ist diesmal, dass die Steine nicht von oben nachrücken, sobald sich eine gleichfarbige Reihe auflöst. Stattdessen bestimmt die Richtung, in der der gesetzte Stein bewegt wurde, wo der Nachschub ins Spielfeld „fällt“. Wenn ich also einen Stein in ein links oben angrenzendes Feld schiebe, kommen die neuen Steine von rechts unten auf das Spielbrett.

Vertrackte Gedankenspiele

Bevor man sich an diese sechs „Dimensionen“ gewöhnt hat, wirkt die neue Variante unglaublich verwirrend. Mehr noch als beim Vorgänger dauert es eine Weile, bis sich die grauen Zellen in die vertrackte Mechanik hineingedacht haben. Das grundlegende Prinzip –

drei Steine, eine Reihe – bleibt dabei so einfach wie den Fahrstuhl zu benutzen – wer sich einmal auf das neue Puzzle Quest einlässt,
Wer clever kombiniert, bildet mit einem Zug gleich mehrere Ketten.
kommt deshalb so bald nicht mehr davon los!

Es dauerte allerdings eine Weile, bis es bei mir Klick machte: Wenn neue Steine nachrücken, wo entstehen dann weitere Reihen? In welcher 

Position liegen die neuen Ketten, aus welcher Richtung kommen also daraufhin neue Steine? Immerhin werden abgeräumte Ketten so lange eurem Zug angerechnet, wie sie als Folge der automatisch nachrückenden Steine entstehen.

„Schilde hoch!“

Irgendwann entschlüsselt man die anspruchsvollere Mechanik des Nachfolgers und erkennt, dass Galactrix neue Möglichkeiten bietet, den Ablauf zu beeinflussen. Gerade dann, wenn eine lange ausgeknobelte Kombination schließlich aufgeht, reicht das zufriedene Grinsen von einem Ohr zum anderen. Will ich es z.B. riskieren, dass neu hereinkommende Minen nahe den bereits vorhandenen landen? Dann könnte der Gegner im folgenden Zug einen starken Angriff ausführen… Ich müsste also meinen Stein einfach in entgegen gesetzter Richtung verschieben, weil eventuell auftauchende Minen am anderen Ende des Spielfelds weniger gefährlich sind. Ebenso wichtig war die Einsicht, dass man drei schräg nebeneinander liegende Steine aufgrund ihrer sechseckigen Form in verschiedenen Positionen zu einer Dreierkette kombinieren kann – der Vorgänger ließ stets nur eine Möglichkeit zu.