Veröffentlicht inTests

Primal (Action-Adventure) – Primal

In fast jedem von uns steckt ein Dämon, mal mehr, mal weniger ausgeprägt – doch letzten Endes doch nur sprichwörtlich. Bei Jennifer ist das was anderes, denn sie beherbergt tatsächlich noch andere Wesen in sich, wovon sie allerdings keine Ahnung hat. Was ihr das bringt, und wie Ihr das zu Eurem Vorteil nutzt, erfahrt Ihr in unserer Review zu Primal, Sonys neuestem Action-Adventure für die PS2.

4P Testbild
© 2rogan - stock.adobe.com / Nintendo, Microsoft, Sony

Reisen im Zeitraffer

Während Jennifer den Dämon in sich weckt, stecken Screes Talente ganz woanders. Neben seiner Wandkletter-Fähigkeit trägt er auch gerne Fackeln, und kann bestimmten Statuen seinen Willen aufzwingen. Dazu benötigt er allerdings Kraftsteine, die sporadisch und auffällig leuchtend in den Welten herumliegen oder in zerstörbaren Kisten versteckt sind. Hat er genügend davon absorbiert, kann er seine Seele in die Statue übertragen, worauf Ihr damit bestimmte Dinge anfangen dürft. Meist könnt Ihr sie dann drehen, was Türen öffnet oder sonstwie den Weg freimacht.

Wie schon gesagt, ist die Welt von Primal groß, sehr groß. Und Ihr werdet sehr lange unterwegs sein, manchmal auch mehrmals zwischen zwei Orten hin- und hergeschickt. Um sich diese Rennerei zu ersparen, stehen an Schlüsselorten Reiseportale, die Euch schnurstracks an entfernte Punkte bringen. Der Haken: Ihr müsst schon einmal an diesen Punkten gewesen sein, um das Portal benutzen zu können.

Anti-Runterfall-System

Die Steuerung bedarf etwas Eingewöhnung, geht danach aber recht gut von der Hand: mit dem linken Analoghebel steuert Ihr den Protagonisten, mit dem rechten die Kamera.__NEWCOL__

Das Digitalkreuz dient zum schnellen Beschwören der dämonischen Formen von Jennifer, die Schultertasten zum Kämpfen und die Buttons schließlich zum Reden bzw. Manipulieren von Gegenständen. Praktischer Weise werden viele Standardaktionen von Held und Heldin automatisch ausgelöst, sprich sie klettern und springen selbständig, wenn es geht – manuelles Springen ist nämlich nicht möglich. Genauso wenig könnt Ihr in Schluchten oder Abgründe fallen, da die Figuren automatisch davor stoppen.

Wie auch die Grafik ist Primals Akustik Oscar-reif: die dramatische Orchester-Musik der Prager Philharmoniker samt Chor wechselt sich mit harten Rock-Klängen ab, die gefährliche Stellen und Kämpfe eindrucksvoll beschallen. Dazu gesellen sich unauffällige Soundeffekte, die besonders im Hintergrund für eine ausgewogene Spielatmosphäre sorgen. Doch das wahre Highlight sind die Dialoge, die Ihr auch in unterschiedlichen Sprachen genießen dürft: die vor Sarkasmus triefenden Seitenhiebe zwischen Jennifer und Scree bringen unerwartete Heiterkeit in das sonst eher düstere Treiben auf dem Bildschirm – dank hervorragend besetzter Sprecher sitzt jede kleine Pointe. Und zu guter Letzt nimmt einen die Spielewelt dank Dolby Pro Logic 2-Codierung auf entsprechenden Soundsystemen vollends gefangen.