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Primal (Action-Adventure) – Primal

In fast jedem von uns steckt ein Dämon, mal mehr, mal weniger ausgeprägt – doch letzten Endes doch nur sprichwörtlich. Bei Jennifer ist das was anderes, denn sie beherbergt tatsächlich noch andere Wesen in sich, wovon sie allerdings keine Ahnung hat. Was ihr das bringt, und wie Ihr das zu Eurem Vorteil nutzt, erfahrt Ihr in unserer Review zu Primal, Sonys neuestem Action-Adventure für die PS2.

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© 2rogan - stock.adobe.com / Nintendo, Microsoft, Sony

Ein ganz normaler Samstag?

Wir leben meist in unseren Alltag hinein, und kümmern uns um unsere eigenen Sachen, ohne auch nur eine Ahnung davon zu haben, dass die Welt, in der wir leben, viel größere Probleme haben könnte. So geht es auch Jennifer, deren Rockstar-Freund bei einem Gig einen ausgesprochen merkwürdigen Typen gesehen hat. Genau diese bizarre Gestalt lauert ihm nach dem Auftritt auf, schlägt ihn und Jennifer nieder, die sich kurz darauf im Koma liegend im Krankenhaus wiederfindet. Als sie aufsteht, aber Ihr Körper liegen bleibt, vermutet sie zunächst das Schlimmste, doch eine kleine Gestalt klärt sie auf – sie ist nicht tot, aber nicht weit davon entfernt, genau wie ihr Freund. Um ihn, sich selbst und auch die ganze Welt zu retten, muss sie Scree, dem Gargoyle folgen. Denn Jennifer ist weitaus mehr als eine mit einer merkwürdigen Rune tätowierte 21-jährige Rockerbraut, auch wenn sie das selbst noch nicht weiß..

Diese im Verlauf des Spiels immer feinere Fäden spinnende Story wird Euch in technisch hervorragenden und fantastisch animierten Zwischensequenzen präsentiert. Wie Ihr erfahrt, ist das universelle Gleichgewicht zwischen Ordnung und Chaos gestört, was bei einem Scheitern Eurer Mission die bekannte Welt und auch die drei anderen, von denen Ihr ebenfalls nichts ahntet, zerstören wird.

__NEWCOL__Ein ungleiches Paar

Verspricht die Einleitung noch ein recht »normales« Action-Adventure, entpuppt sich Primal schon nach kurzer Spielzeit als etwas Besonderes. Denn Ihr steuert nicht nur Jennifer, sondern könnt auch jederzeit die Kontrolle über Ihren neuen Freund Scree übernehmen, einen leuchtaugigen Dreisteinehoch mit Hundegesicht und Flügeln – ein Gargoyle. Beide haben unterschiedliche Eigenschaften, die Ihr klug einsetzen müsst: Jennifer kann beispielsweise kämpfen und sich durch enge Ritzen zwängen, während Scree an manchen Steinwänden herumklettern und seine Seele in bestimmte Statuen transferieren kann.

Auf diesen Charakteren, die unterschiedlicher kaum sein könnten, basiert das clevere Spieldesign von Primal. Denn das Spielprinzip ist stark Adventure-lastig, meistens besteht Eure Aufgabe schlicht darin, herauszufinden, wie es weitergeht: wie Ihr bestimmte Stellen passieren könnt, wie Ihr Türen aufbekommt, wie Ihr an Wachen vorbeikommt etc. – Erinnerungen an Sonys abgefahrenes werden wach. Bloß, dass Ihr hier niemanden bei der Hand nehmen müsst: die gerade nicht gesteuerte Figur trottet dem Anführer stets brav hinterher, wenn das möglich ist. Falls nicht (wenn Euch beispielsweise eine Tür oder Schlucht trennt, die nur einer von beiden passieren kann), müsst Ihr einen Weg finden, den Partner auch auf die andere Seite zu bekommen. Denn sich zu weit vom anderen zu entfernen ist nicht gestattet – eine unsichtbare Mauer verhindert schon nach wenigen Metern das Weitergehen.