Das Böse in Paris
Eine unbekannte Schöne kommt zu einem abgebrannten Privat-Schnüffler, um ihn mit Geld und Sexappeal davon zu überzeugen, einen mysteriösen Auftrag anzunehmen. Der klassische Anfang eines Film Noir aus den 40er-Jahren – auch das Grafik-Adventure Post Mortem, das allerdings in den 20ern spielt, beginnt derart.
Eine androgyn wirkende Frau will, dass Ex-Detektiv und Gelegenheits-Maler Gus MacPherson den bestialischen Mord an ihrer Schwester und deren Mann aufklärt, die in ihrem Hotelzimmer in Paris enthauptet wurden. Der Auftrag stellt sich als nicht ganz so normal dar, wie es zunächst den Anschein hat. Der sensible MacPherson gerät in einen gefährlichen Strudel aus Lüge, Intrige und Tod.
Spannende Ermittlungen
Im Laufe des per Maus einfach zu bedienenden Adventures, das komplett in der Stadt an der Seine spielt, muss MacPherson nun Licht in die mysteriösen Ereignisse bringen. Das macht er vor allem, indem er den Augenzeugen auf den Zahn fühlt und Beweise sammelt. Mit Hilfe von interaktiven Multiple-Choice-Dialogen müsst Ihr versuchen, den teils skurrilen Gesprächspartnern so viel wie möglich zu entlocken. __NEWCOL__Zu Beginn begebt Ihr Euch natürlich an den grausigen Tatort, wo Ihr gleich vor die interessante Frage gestellt seid, wie Ihr dem Portier klarmacht, warum er gerade Euch alles erzählen soll. Gebt Ihr Euch als Agent einer Versicherung aus oder sagt Ihr lieber die Wahrheit, dass Ihr ein mieser Schnüffler seid? Wird man Euch dann nicht gleich hinausbefördern…?
Viel Überraschendes
Im Gegensatz zur Masse der Point & Click-Adventures ist Post Mortem deutlich weniger linear. So gibt es meist mehrere Wege, um ans Ziel zu kommen, was die Wiederspielbarkeit des Spiels deutlich steigert. Gerade die Art der Fragen beeinflusst, wie sich eine bestimmte Person gegenüber Euch verhält.
Wäre es nicht besser, zu der verschrobenen Wahrsagerin im Hotel etwas freundlicher zu sein? Was würde sie wohl antworten, wenn Ihr mehr auf ihre wirren Visionen eingehen würdet? So bleiben natürlich auch überraschende Wendungen nicht aus. Besonderes Schmankerl: In der Mitte des Spiels gibt es einen Perspektiv-Wechsel, der auch jedem David Lynch-Streifen zur Ehre gereichen würde.