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Pandora’s Tower (Action-Adventure) – Pandora’s Tower

Mit Pandora’s Tower hat nach Xenoblade Chronicles und The Last Story auch der letzte Vertreter des von heftigen Fanprotesten aus den USA begleiteten Wii-Dreigestirns Europa erreicht. Konnte uns das Finale ähnlich begeistern wie der ausgezeichnete Auftakt?

© Ganbar!on / Nintendo

Fressen und gefressen werden

[GUI_PLAYER(ID=88237,width=450,text=Die Beziehung zwischen Aeron und Helena wird von einem tragischen Fluch überschattet.,align=left)]Wie eine lauernde Spinne hängt eine Festung aus 13 Türmen an gigantischen Ketten über einem Abgrund, der direkt ins Jenseits führen soll. Wo einst das Militär geheime Forschungen betrieb, verirrt sich heute kaum noch jemand hin. Aeron und Helena setzen jedoch all ihre Hoffnungen in diesen unwirtlichen Ort.

Auf der jungen Tänzerin liegt nämlich ein grausamer Fluch, der sie allmählich in ein schreckliches Monster zu verwandeln droht. Nur das Fleisch in den Türmen hausender Bestien soll den Fluch aufhalten können. Wer die größten aller Ungeheuer erlegt und verschlingt, darf sich sogar Hoffnung auf vollständige Genesung machen.

Tickende Zeitbombe

Die Zeit ist allerdings knapp und Helenas Körper bereits im Wandel. Braucht Aeron zu lange für die nächste Fleischbeschaffung, verliert seine Freundin das letzte Bisschen Menschlichkeit und die Jagd ist vorbei. Der Zeitdruck sorgt zwar teils für zusätzliche Spannung, kann aber auch nerven, wenn man kurz vorm nächsten Etappenziel plötzlich kehrt machen oder sich nach schneller Beute umsehen muss.

Wenn Helena nicht rechtzeitig mit Frischfleisch versorgt wird, verwandelt sie sich in ein Ungeheuer.
Wenn Helena nicht rechtzeitig mit Frischfleisch versorgt wird, verwandelt sie sich in ein Ungeheuer. © 4P/Screenshot

Da man sich gerade in unbekanntem Terrain nie sicher sein kann, kurzfristig zu finden, was man sucht, deckt man sich einfach schon im Voraus in bereits vertrauter Umgebung mit einem Notfallhappen ein. Später hat man dann auch meist regelmäßig Fluchtkapseln im Gepäck, die einen umgehend zu der in einer alten Burgruine wartenden Helena zurück teleportieren. Spätestens dann hat das Zeitlimit so gut wie jede Spannung eingebüßt und wird nur mehr als künstliche Einschränkung wahrgenommen – es sei denn, die Kapseln sind unbemerkt zu Neige gegangen und man sucht panisch nach dem kürzesten Rückweg…

Nichtsdestotrotz gewöhnt man sich an den zeitlich begrenzten Jagd- und Sammelrhythmus à la Monster Hunter, der nebenbei natürlich auch dafür sorgt, dass man seine Holde nicht zu lange vernachlässigt. Helena ist nämlich nicht gern allein und freut sich über jede Unterhaltung, wenngleich sich Aeron ungemein wortkarg gibt. Doch auch kleine Geschenke bringen ihre Augen zum Strahlen. Im Gegenzug kümmert sie sich um die Übersetzung alter Schriftstücke, die Aeron unterwegs findet, und je nachdem wie glücklich man sie trotz ihres schweren Schicksals macht, hält das Abenteuer auch eine Reihe unterschiedlicher Enden parat.