Veröffentlicht inTests

Oxygen Not Included (Taktik & Strategie) – Komplexe Aufbau-Tüftelei

Nach über zwei Jahren hat Oxygen Not Included von Klei Entertainment den Early Access hinter sich gelassen. Die komplexe und fordernde Kolonieaufbau-Simulation gehört aktuell mit zu den am besten bewerteten Spielen auf Steam. Wir haben für den Test ausführlich den halben Asteroiden umgegraben und nebenbei viel über Physik gelernt.

© Klei Entertainment /

Überblick dank Overlays

Damit man bei all dem Trubel den Überblick behält, gibt es äußerst praktische Overlay-Ansichten, mit denen man farblich hervorgehobene Informationen über das Sauerstoff-Niveau, das Stromnetz, die Temperaturverteilung, den Temperaturkomfort, Licht/Beleuchtung, Flüssigkeiten, Belüftung, Dekoration, Keime, Landwirtschaft, Raum und Schutzanzüge bekommt. Ansonsten ist man viel in übersichtlichen, aber spartanischen Menüs und Kontextmenüs unterwegs. Eine offizielle deutsche Übersetzung der Texte gibt es nicht. Eine Community-Übersetzung als Mod ist hingegen verfügbar.

Kein Händchenhalten

So interessant, erhellend und spaßig die ersten Schritte sind, so schnell kommen erste Probleme, die man auf sich allein gestellt lösen muss. Der Einstieg ist fordernd und anstrengend, da es kein richtiges Tutorial gibt und die Hilfetexte längst nicht alles erklären. Hinzukommt, dass das Spiel stetig komplexer wird und größere Umbau- und Optimierungsarbeiten an der Siedlung erforderlich werden. Oftmals ist man gezwungen, selbst zu experimentieren oder sich Guides im Internet zu suchen. Gibt es zum Beispiel ein Problem mit Lebensmittelvergiftungskeimen im Wasser, kann man die Daten des Tooltipps studieren und selbst daraus schlau werden, dass man das Wasser erhitzen könnte, um sie langsam abzutöten – oder man schaut im Netz nach und bastelt kreative Weltuntergangsmaschinen mit Chlor.

[GUI_STATICIMAGE(setid=86464,id=92593415)]
Der Weltraum und das Vakuum erfordern neue Baumaßnahmen, schließlich ist es auf der Oberfläche sehr hell, heiß und manchmal regnet es Meteoriten. © 4P/Screenshot



Viel später, wenn man seine Basis gegen einschlagende Asteroiden mit sich automatisch schließenden Toren nach Sensorscans auseinandersetzen muss, wird es viel, viel, viel aufwändiger. Trotzdem gibt es in der Regel immer mehrere Wege, um ein Problem anzugehen, aber auf die Ideen muss man erstmal kommen. Zugleich gilt es sich selbst Ziele zu setzen, wie die Kolonie verbessert werden kann. Oxygen Not Included ist in diesem Sinne ein offener Physik-Sandkasten, der durchaus an Dwarf Fortress im Weltraum erinnert. Für weitere Herausforderungen sorgen bewusst „fies“ gestaltete Apparaturen, die Gase oder Flüssigkeiten einfach in die Umgebung entweichen lassen oder Kühlmittel zum Betrieb brauchen. Von dem Gesteinsüberschuss durch Asteroiden oder Lava will ich erst gar nicht anfangen.

Eines der größten Probleme für jede Kolonie dürfte früher oder später die Überhitzung bzw. die zu hohe Temperatur sein – und die ist so gefährlich, weil sie nur langsam steigt. Meist hängt das damit zusammen, dass irgendwelche Maschinen Abwärme produzieren; beispielsweise wenn man die Plastikproduktion anheizt und das frei gewordene Erdgas für Strom verbrennt. Manche Pflanzen für die Nahrungsproduktion freut es, andere nicht. Dann muss ein Kühlsystem mit isolierten Wänden, Röhren und Co. her – ein abgeschlossenes System, das hinter dem Hauptraum der Basis zum Beispiel mit Wasserstoff oder Öl zirkuliert und die Wärme irgendwo andershin abtransportiert … schön, wenn das Ganze letztendlich funktioniert.

[GUI_STATICIMAGE(setid=86464,id=92593417)]
Schaltet man auf „Alarmstufe Gelb“ lassen die Dupes ihre normalen Tätigkeiten ruhen und priorisieren das gewählte Projekt. © 4P/Screenshot


Endliche und endlose Ressourcen

Ein großer Segen oder ein großer Fluch sind die überall in der Welt platzierten, im Gegensatz zu anderen Ressourcen unerschöpfliche Geysire, die regelmäßig Ressourcen in den kreativsten Aggregatzuständen ausspucken – wie zum Beispiel flüssige Goldsprudelquellen, Rohöl, Chlorgas oder Magma. Letzteres verhält sich wie alle simulierten Stoffe im Spiel weitgehend physikalisch korrekt und verwandelt sich bei Abkühlung in feste Steine.

Trotzdem habe ich weiterhin den Eindruck, dass ich in dem Test nur einen Bruchteil von Oxygen Not Included erwähnt habe, da ich auf solche Dinge wie die Automatisierungen oder das Züchten von Kreaturen, kaum eingegangen bin.

Early Access Vorbild

Oxygen Not Included startete am 18. Mai 2017 in den Early Access bei Steam und präsentierte sich nach einigen Startschwierigkeiten mit dem Outbreak-Upgrade (Keime) als ein vorbildliches Early-Access-Spiel, das regelmäßig mit großen und kleinen Updates versorgt wurde – und auch im Forum bei Klei wurde sich fleißig ausgetauscht. Nach dem Launch von Version 1.0 soll das Spiel weiterhin mit Quality-of-Life-Verbesserungen und Bugfixes versorgt werden. Inhaltliche Erweiterungen sind angedacht, sollen aber erst später angekündigt werden.

  1. SpookyNooky hat geschrieben: 08.12.2019 18:04 Oxygen Not Included ist schon faszinierend. Allerdings fehlt mir bei aller Rumgedokterei in der eigenen Basis so ein wenig die Notwendigkeit "besser" zu spielen als ich es schon tue. Ich habe es mir in einer Nische bequem gemacht, in dem ich die meisten der fortschrittlichen Technologien einfach nicht benötige.
    Ich ernähre meine gesamte Kolonie mit Mehllaus, Strom kommt vom Hamsterradgenerator und Deko nur da, wo man's braucht. Und trotzdem rausche ich nur so durch den Forschungsbaum. Es fehlt mir einfach die Notwendigkeit, besser zu bauen und bessere Technologien zu nutzen. Mir fehlt die Spirale wie in Factorio. In Factorio gibt es immer etwas zu tun. In Oxygen Not Included läuft's einfach rund und ich weiß manchmal nicht, was ich tun soll außer graben. Schade.
    Das Problem ist es ist ein Spiel wo ein Fehler sich erst Stunden später auswirken kann. Mehllaus gibt halt keinen guten Moral Bonus ohne den man nicht in die Tieferen Skillbäume der Dupes reinkommt.
    Irgendwann in 200 Zyklen wird es evtl. zu Warm in der Basis das die Mehllaus nicht mehr wächst. Heißt man muss 100 Zyklen vorher anfangen dafür zu Forschen/Planen mit entsprechender Kühlung die man erstellen muss.
    Aber ja ich hab jetzt 189 Stunden auf dem Oxygen not Included Zähler. Mein Fazit hat sich nicht geändert, es ist ein Spiel das meine Zeit verschwendet. Alles braucht länger und ist umständlicher als es sein muss. Probleme bemerkt man erst viele Zyklen später. Es ist einfach zu indirekt, aber gut das ist natürlich Geschmackssache.

  2. Oxygen Not Included ist schon faszinierend. Allerdings fehlt mir bei aller Rumgedokterei in der eigenen Basis so ein wenig die Notwendigkeit "besser" zu spielen als ich es schon tue. Ich habe es mir in einer Nische bequem gemacht, in dem ich die meisten der fortschrittlichen Technologien einfach nicht benötige.
    Ich ernähre meine gesamte Kolonie mit Mehllaus, Strom kommt vom Hamsterradgenerator und Deko nur da, wo man's braucht. Und trotzdem rausche ich nur so durch den Forschungsbaum. Es fehlt mir einfach die Notwendigkeit, besser zu bauen und bessere Technologien zu nutzen. Mir fehlt die Spirale wie in Factorio. In Factorio gibt es immer etwas zu tun. In Oxygen Not Included läuft's einfach rund und ich weiß manchmal nicht, was ich tun soll außer graben. Schade.

  3. sphinx2k hat geschrieben: 11.08.2019 01:19
    dRaMaTiC hat geschrieben: 10.08.2019 21:50 Bin Steam gibt es schon ein paar negative Reviews die mich noch zurueckhalten das Spiel zu kaufen. Dont Starve war auch nicht so meins.
    Don't Starve hat im Multiplayer schon Spaß gemacht. Im Singelplayer hatte ich nie Interesse es zu Spielen.
    Oni müsste eigentlich ein Spiel sein auf das ich total abfahre, weil es viele Sachen anspricht die gut finde. Und auch wenn ich vorhabe erst mal dran zu bleiben, hab ich irgendwie das Gefühl es wird bei dem einen Playthrough bei mir bleiben. Es ist dieses komische Zwischending wo man meint "Eigentlich müsste ich dieses Spiel lieben" aber irgendwas fühlt sich falsch an. Ich selbst kann nicht den Finger drauf legen was mich stör, außer das ich das Gefühl hab alles dauert länger als es müsste.
    Aber unabhängig davon was ich meine. Es ist ein Solides Spiel das funktioniert. Aber es ist einfach nicht für jeden was.
    Bei mir ist es eher andersrum gewesen. Ich hab das Spiel als ich es noch nicht gespielt hatte immer grundskeptisch betrachtet und war innerlich eher nicht überzeugt. Irgendwann hatte ich dann eine Spieleflaute und mein gelangweilter Zeigefinger hat aus irgendeinem Grund "Spiel kaufen" angeklickt. Und plötzlich litt mein Sozialleben.
    Ein Spiel das sicher zu polarisieren weiß, allerdings mit der Neigung zum positiven hin würde ich sagen.
    Ich hab mir mal die paar negativen Reviews angesehen. Manche Dinge davon unterschreibe ich, sehe sie aber nicht als Gamebreaking an, den Großteil aber verstehe ich zwar rational aber teile die Meinung nicht. Für die knapp 23 Euro kann man meiner Meinung nach nichts falsch machen - sofern man denn auf komplexe Aufbau- und Survivalsimulation steht! Preis <-> Spielzeit - Verhältnis ist hier super!

  4. dRaMaTiC hat geschrieben: 10.08.2019 21:50 Bin Steam gibt es schon ein paar negative Reviews die mich noch zurueckhalten das Spiel zu kaufen. Dont Starve war auch nicht so meins.
    Don't Starve hat im Multiplayer schon Spaß gemacht. Im Singelplayer hatte ich nie Interesse es zu Spielen.
    Oni müsste eigentlich ein Spiel sein auf das ich total abfahre, weil es viele Sachen anspricht die gut finde. Und auch wenn ich vorhabe erst mal dran zu bleiben, hab ich irgendwie das Gefühl es wird bei dem einen Playthrough bei mir bleiben. Es ist dieses komische Zwischending wo man meint "Eigentlich müsste ich dieses Spiel lieben" aber irgendwas fühlt sich falsch an. Ich selbst kann nicht den Finger drauf legen was mich stör, außer das ich das Gefühl hab alles dauert länger als es müsste.
    Aber unabhängig davon was ich meine. Es ist ein Solides Spiel das funktioniert. Aber es ist einfach nicht für jeden was.

Hinterlassen Sie bitte einen Kommentar.

Seite 1