Stress bei der Arbeit
Die Dupes lassen sich nicht direkt steuern. Klickt man sie an, bekommt man nur haufenweise Informationen aufgelistet, aber keine Möglichkeit zur direkten Kontrolle. Hier ist das richtige Management beim Festlegen von Bauprojekten und die manuelle Priorisierung der Wichtigkeit der Tätigkeiten/Aufgaben wichtig, vor allem Alarmstufe gelb und rot sind Gold wert, sofern sich ein Dupe dummerweise irgendwo beim Graben eingeschlossen hat. Bei solchen seltenen Fällen muss man schnell sein und den Dupe retten, bevor er erstickt oder verhungert, was einen negativen Einfluss auf die Moral hätte. Immerhin sagt das Spiel meistens in solchen Fällen Bescheid.
Die Dupes haben eigene Vorlieben, Abneigungen, Stressreaktionen, Körperfunktionen und negative Talente wie Narkolepsie, Mundatmer oder „Furzer“ (schlechte Luft). Bei der Arbeit gewinnen sie je nach Tätigkeit an Erfahrung und lassen sich mit Talentpunkten spezialisieren – z.B. zum Koch, Künstler, Kreaturenzüchter, Aufwischer, Bergarbeiter oder Raketennavigator. Auch die Prioritäten, welche Aufgaben sie erledigen sollen, lassen sich einstellen. Überfordert man seine Dupes und kümmert sich nicht um ihre Bedürfnisse und ihre Zufriedenheit, geraten sie unter Stress und bringen den ganzen Laden mit Kotzerei, Flennerei oder wilden Zerstörungsorgien durcheinander – was optisch durchaus niedlich ist.
Manchmal interagieren die Dupes untereinander. Es sind Sprechblasen zu sehen, gefolgt von Daumen hoch oder Daumen runter. Und wenn es Dupe bei einem Unfall stirbt, wird getrauert. Dennoch hätten den Dupes etwas mehr Persönlichkeit und mehr Interaktivität gutgetan, zumal sie mit zunehmender Spielzeit in den Hintergrund rücken, da das große Ganze wichtiger wird als die Dupes.
So macht man Sauerstoff
Anfänglich dreht sich alles um die Sauerstoff-Versorgung – sowie um Nahrung. Es ist notwendig, eigenen Sauerstoff zu produzieren, denn nach wenigen Zyklen (fließender Tag-Nacht-Wechsel) ist die Starthilfe in Form von sich selbst auflösenden Sauerstoffsteinen verpufft und von den Dupes verbraucht. Mit einem Algen-Terrarium kann z.B. Sauerstoff produziert werden, sofern man Wasser und Algen bereitstellt – oder man filtert die verschmutzte Luft mit Sand, wodurch Sauerstoff freigesetzt wird. Sauerstoff wabert als freies Gas durch die Koloniestollen und an jedem Fleck kann man sich anzeigen lassen, wie hoch die Masse pro Grid (Kästchen) ist. Sollte es an manchen Stellen zu wenig Sauerstoff geben, können die Dupes dort trotzdem kurz arbeiten, da sie die Luft anhalten können – was jedoch Stress verursacht. Viel später und nach entsprechenden Forschungseifer kann man Wasser durch Elektrolyse in Wasserstoff und Sauerstoff trennen, was allerdings Strom kostet.
Simulierte Komplexität
Um einen kleinen Blick für die Komplexität der Simulation zu bekommen, muss man verinnerlichen: Für jedes kleine Kästchen, aus dem die Spielwelt besteht, werden laufend allerlei Berechnungen angestellt. Welche Gase oder Flüssigkeiten sind dort und wie verhalten sie sich? Wie warm/kalt ist es? Wieviel Masse von was ist dort? Wie beeinflussen die anderen Felder mit ihren Inhalten dieses Feld? Wie schön sieht das Feld aus (Dekoration gegen Stress)? Sind dort Oberflächenkeime vorhanden, mit denen sich die Dupes anstecken können? Ist dort etwas gebaut worden und wenn ja was? Ist es ein Weltallfeld? Wie ist die Lichtintensität? Welcher Raumtyp ist zugewiesen worden? Liegen dort elektrische Kabel, Flüssigkeitsröhren, Leitern, Transportröhren oder Förderbänder?
Viele Werte werden in ihren korrekten physikalischen Einheiten angegeben. Strom in Volt, elektrische Leistung in Watt, gespeicherte Energie in Joule, Temperatur in Celsius, Masse in Gramm, Licht in Lux,
der Energieverbrauch bei den Dupes in kcal und dann ist da noch die spezifische Wärmekapazität.
Man sollte keine Berührungsprobleme mit solchen Angaben haben, die bei jedem Werkstoff, Gegenstand etc. in der ausführlichen Datenbank präsentiert werden. Auch die unterschiedlichen Aggregatzustände und Übergänge sind dort verzeichnet, die ebenfalls simuliert werden.
Irgendwann in 200 Zyklen wird es evtl. zu Warm in der Basis das die Mehllaus nicht mehr wächst. Heißt man muss 100 Zyklen vorher anfangen dafür zu Forschen/Planen mit entsprechender Kühlung die man erstellen muss.
Aber ja ich hab jetzt 189 Stunden auf dem Oxygen not Included Zähler. Mein Fazit hat sich nicht geändert, es ist ein Spiel das meine Zeit verschwendet. Alles braucht länger und ist umständlicher als es sein muss. Probleme bemerkt man erst viele Zyklen später. Es ist einfach zu indirekt, aber gut das ist natürlich Geschmackssache.
Oxygen Not Included ist schon faszinierend. Allerdings fehlt mir bei aller Rumgedokterei in der eigenen Basis so ein wenig die Notwendigkeit "besser" zu spielen als ich es schon tue. Ich habe es mir in einer Nische bequem gemacht, in dem ich die meisten der fortschrittlichen Technologien einfach nicht benötige.
Ich ernähre meine gesamte Kolonie mit Mehllaus, Strom kommt vom Hamsterradgenerator und Deko nur da, wo man's braucht. Und trotzdem rausche ich nur so durch den Forschungsbaum. Es fehlt mir einfach die Notwendigkeit, besser zu bauen und bessere Technologien zu nutzen. Mir fehlt die Spirale wie in Factorio. In Factorio gibt es immer etwas zu tun. In Oxygen Not Included läuft's einfach rund und ich weiß manchmal nicht, was ich tun soll außer graben. Schade.
Ich gucke mir jetzt mal nen Stream an...dann kaufe ichs oder eben nicht.
Ogott ne zu viel gefummel.
Ein Spiel das sicher zu polarisieren weiß, allerdings mit der Neigung zum positiven hin würde ich sagen.
Ich hab mir mal die paar negativen Reviews angesehen. Manche Dinge davon unterschreibe ich, sehe sie aber nicht als Gamebreaking an, den Großteil aber verstehe ich zwar rational aber teile die Meinung nicht. Für die knapp 23 Euro kann man meiner Meinung nach nichts falsch machen - sofern man denn auf komplexe Aufbau- und Survivalsimulation steht! Preis <-> Spielzeit - Verhältnis ist hier super!
Oni müsste eigentlich ein Spiel sein auf das ich total abfahre, weil es viele Sachen anspricht die gut finde. Und auch wenn ich vorhabe erst mal dran zu bleiben, hab ich irgendwie das Gefühl es wird bei dem einen Playthrough bei mir bleiben. Es ist dieses komische Zwischending wo man meint "Eigentlich müsste ich dieses Spiel lieben" aber irgendwas fühlt sich falsch an. Ich selbst kann nicht den Finger drauf legen was mich stör, außer das ich das Gefühl hab alles dauert länger als es müsste.
Aber unabhängig davon was ich meine. Es ist ein Solides Spiel das funktioniert. Aber es ist einfach nicht für jeden was.