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Onrush (Rennspiel) – Die Evolution des Arcade-Racers?

Onrush soll die Evolution des Arcade-Racers werden und will neben rasanten Fahrmanövern auch Elemente von beliebten Mehrspieler-Titeln wie Overwatch oder Rocket League importieren, um eine actionreiche Mischung aus Geschwindigkeit, Dauer-Gerempel und Teamwork zu realisieren. Im Test klären wir, ob die Motorstorm-Macher mit ihrem ersten Werk für Codemasters für frische Impulse auf den Rennpisten sorgen und das ungewöhnliche Konzept aufgeht.

© Codemasters / Koch Media

Jäger und Sammler

Immerhin werden Jäger und Sammler auf ihre Kosten kommen, denn man wird regelrecht zugemüllt mit kosmetischem Schnickschnack, den man entweder per Zufall in den Lootboxen nach Rangaufstiegen findet oder dank Preisgeldern mit der Ingame-Währung freischaltet. Dazu zählen u.a. Lackierungen für die Vehikel, Outfits für die Fahrer, Crash-Tags oder peinliche Sieger-Posen mit variierendem Fremdschäm-Faktor. Zudem hat man die Wahl zwischen verschiedenen Pixel-Grabsteinen, die man nach seinem Ableben hinterlässt und ebenfalls einen kleinen Boost-Bonus spendieren, wenn man sie über den Haufen fährt. Für mich ist dieser Kram ziemlich überflüssig und so haben sich trotz ihres charmanten Aussehens schnell die ungeöffneten Beutekisten in meinem Lager gestapelt. Aber hey: Immerhin wird gar nicht erst versucht, die Leute mit Mikrotransaktionen abzuzocken, obwohl die Beschränkung auf kosmetisches Zeug geradezu prädestiniert für einen solchen Schritt gewesen wäre.     

Saubere Online-Performance, aber keine lokalen Duelle


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Sicher die größte Genugtuung: Eine Blech-Bombe von oben! © 4P/Screenshot

Technisch macht Onrush eine gute Figur: Zwar strotzen weder die zehn Schauplätze noch die Vehikel vor Details, doch überzeugt die flüssige Darstellung, obwohl das Geschwindigkeitsgefühl sowie die Wucht eines Burnout leider nicht erreicht wird und die überwiegend konstante Bildrate auf der Standard-PS4 manchmal durch Tearing erkauft wird. Überraschenderweise hat man selbst auf der normalen Sony-Konsole in den Grafikeinstellungen die Wahl, ob man Bildrate oder Auflösung bei der Darstellung bevorzugt.

Die Online-Scharfmützel laufen ebenfalls ohne große Probleme ab: Die Spielervermittlung der beiden Sechser-Teams geht flott vonstatten und es gab während unserer Ausflüge weder Verbindungsabbrüche noch Lags. Genau wie bei DriveClub kann man außerdem auch hier komfortabel sein Freunde einladen und gemeinsam beitreten bzw. ein eigenes Spiel anlegen. Nur gewertete Ranglisten-Matches gibt es bisher noch nicht – sie sollen erst zu einem späteren Zeitpunkt nachgereicht werden. Ebenso vermisst man die Option, sich lokal am geteilten Bildschirm zu fetzen oder gar gemeinsam als Vierer-Teams in Online-Splitscreen gegeneinander anzutreten. Eigentlich schreit Onrush geradezu nach einer Option für lokale Mehrspieler-Modi, die von Codemasters bisher aber ignoriert wurde und nach aktuellem Stand in diesem Fall auch weiter ignoriert werden wird.