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The Elder Scrolls Oblivion Remastered im Test: Die beste Änderung seht ihr nicht sofort

Schicker denn je, aber spielerisch eingerostet? Wir verraten euch, wie gelungen das Remaster von The Elder Scrolls Oblivion ist.

Screenshot aus The Elder Scrolls Oblivion Remastered mit Kaiser Uriel im Vordergrund. Bild mit dem Testbanner von 4P versehen.
© Bethesda Softworks / Bethesda Game Studios / Virtuos / Adobe Photoshop [M]

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Die beste Änderung steckt unter der Haube

Den für etliche Fans größten Kritikpunkt an The Elder Scrolls 4: Oblivion schafft das Remaster immerhin konsequent beiseite, ohne alles auf links drehen zu müssen. Die Rede ist vom Levelsystem, welches im Original … nicht wirklich gut durchdacht war. So bestimmte schon die Wahl der Klasse wie schnell gelevelt wird und welche Fähigkeiten überhaupt dazu beitragen. Dieses System ist glücklicherweise Geschichte.

Stattdessen trägt nun, ähnlich wie im Nachfolger Skyrim, alles, was aktiv unternommen wird, dazu bei, dass der Erfahrungsbalken sich füllt. Egal ob Daedra-Prinzen mit dem Schwert hauen, wie ein verrückter Märzhase über die Wiese springen oder zum hundertsten Mal am Schlossknacken verzweifeln: Alles hilft. Mit den Primärfertigkeiten der zu Beginn gewählten Klasse geht es nur etwas schneller.

Ist ein Levelaufstieg erreicht, muss in einem Bett geschlafen werden. Vor dem Aufwachen öffnet sich dann ein Menü, in dem zwölf Attributspunkte frei verteilt werden dürfen. Allerdings sind nur maximal fünf Punkte pro Attribut zugelassen. Insgesamt fühlt sich das Levelsystem deutlich fairer und, ganz wichtig, nachvollziehbarer an. Es ist die eigentlich beste Anpassung, die die Neuauflage zu bieten hat.

Ganz anders die Skalierung der Feinde, die noch immer Teil von Oblivion ist und weiterhin zum Dealbreaker werden kann. Wer zu schnell levelt, der stolpert aus dem Nichts über Banditen mit perfekter Rüstung und starken Waffen, obwohl eben diese nur wenige Spielstunden vorher noch Lumpen getragen haben. Und die Einstellung des Schwierigkeitgrads hilft auch nur wenig, da diese extrem unausgeglichen ist: Bis zur dritten Stufe ist Oblivion zu einfach, darüber viel zu schwer und anstrengend. Mittelweg? Fehlanzeige.

Der alte Sog ist wieder da

Aber über all das kann ich oft hinwegsehen. Ist es Nostalgie? Vermutlich, ja. Immer, wenn ich derzeit das Remake starte, fühle ich mich viele Jahre zurückversetzt. Als 12-, fast 13-Jähriger saß ich damals wie gebannt vor dem Monitor des PCs, den ich mir noch mit meinem Bruder teilen musste. Für Oblivion wurde sogar extra die Grafikkarte aufgerüstet, denn für frühere Verhältnisse war dieses Bethesda-Rollenspiel ein optisches Schwergewicht.

Aber es ist nicht nur reine Verklärung. Manche Dinge sind in Oblivion auch 19 Jahre später noch immer hervorragend und sogar besser als in Skyrim. Die Quests zum Beispiel: Etliche Aufaben sind unvergesslich gut. Etwa die Auftragsreihe der Dunklen Bruderschaft, also der Assassinen-Gilde von Tamriel, die zwar etwas langsam in die Gänge kommt, einen aber mit jeder weiteren Etappe garantiert nicht mehr loslässt.

Oder die eine Quest, in der ich wahrhaftig in ein Gemälde springen muss, um einen Charakter zu retten. Dann ist da auch noch dieser eine Elf, der glaubt, dass sich alle gegen ihn verschworen haben und es ganz an mir liegt, ob ich seine Paranoia unterstütze, ihm helfe oder … na ja gut, ich will nicht spoilern.

Es sind all diese Momente, die Oblivion zu einem fantastischen und bemerkenswerten Rollenspiel machen. Cyrodiil hat unfassbar viel zu bieten und zu erzählen, wodurch problemlos etliche Stunden Spielzeit vergehen. Nur die Hauptquest, das Schließen der Dämonentore, ist nicht sonderlich spannend – aber gut, das ist ein Problem, welches Bethesda schon lange plagt.