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The Elder Scrolls Oblivion Remastered im Test: Die beste Änderung seht ihr nicht sofort

Schicker denn je, aber spielerisch eingerostet? Wir verraten euch, wie gelungen das Remaster von The Elder Scrolls Oblivion ist.

Screenshot aus The Elder Scrolls Oblivion Remastered mit Kaiser Uriel im Vordergrund. Bild mit dem Testbanner von 4P versehen.
© Bethesda Softworks / Bethesda Game Studios / Virtuos / Adobe Photoshop [M]

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Es ist das wohl am schlechtesten gehütete Geheimnis der letzten Wochen gewesen: das Remaster von The Elder Scrolls 4: Oblivion. Schon seit einiger Zeit wurde von Insider*innen eine Neuauflage des Rollenspiels angedeutet, die Bethesda schlussendlich am 22. April – nur einen Tag nach Ostermontag – bestätigt und direkt veröffentlicht hat.

Sowohl auf der PS5 als auch der Xbox Series X|S und am PC darf sich nach stolzen 19 Jahren wieder in die Welt von Cyrodiil gestürzt werden. Auf den beiden letztgenannten Plattformen sogar über den Xbox Game Pass. Aber lohnt sich dieser Ausflug überhaupt? Das kommt ganz darauf an, wie ihr zum Original steht und welche Erwartungen ihr an eine Neuauflage stellt.

The Elder Scrolls Oblivion: Remastered – Auf Hochglanz poliert

Denn einen ganz entscheidenden Punkt verrät Bethesda offen und ehrlich im Titel: Oblivion ist ein Remaster. Kein Remake. Im Gegensatz zu Resident Evil 4 oder einem Silent Hill 2 erwartet euch also keine Generalüberholung des Rollenspiels, die einem moderneren Publikum gefallen soll.

Modern ist nur das, was mit den eigenen Augen gesehen werden kann. Die Unreal Engine 5 lässt Cyrodiil schöner denn je aussehen und liefert mehr oder weniger einen kleinen Vorgeschmack auf das, was uns irgendwann einmal mit einem The Elder Scrolls 6 erwartet. Fast alle Grafiken sind neu, egal ob Rüstung, Gesichter oder Heiltränke. Wer durch die dichten Wälder der Spielwelt schreitet, darf sich über stimmungsvolle Beleuchtung freuen, während Raytracing für schicke Reflexionen in Seen sorgt.

Rein optisch ist Oblivion Remastered definitiv ein Hingucker. Auch wenn Purist*innen sich daran stören dürften, dass der einst so märchenhafte, leicht verwaschene Filter des Originals kaum noch vorhanden ist. Stattdessen wirkt alles realistischer, zumindest so lange nicht in die Gesichter geschaut wird. Die haben zwar ebenso ein komplettes Facelift erhalten, aber teilweise sind immer noch merkwürdige Animationen vorhanden, die ungelenk und mitunter manchmal sogar gruselig wirken.

Erschreckend ist auch die Performance am PC. Trotz einer Nvidia GeForce RTX 4080 und einer Intel i9-13900 CPU sind flüssige 60 Bilder pro Sekunde nicht garantiert und DLSS quasi Pflicht. Und egal wie stark eure Hardware ist, nerviges Traversal- und Shader-Stuttering gibt es immer wieder. Die Frametimes sind ein Problem, welches Bethesda und Virtuos hoffentlich schnell in den Griff bekommen.

Spielgefühl wie damals

Sobald die ersten Schritte gewagt sind, wird spielerisch eines ganz schnell klar: Technisch ist das alles schick, aber unter der Haube steckt noch immer die alte, längst in die Jahre gekommene Gamebryo-Engine des Originals von 2006. Das sorgt für einen interessanten Konflikt: Oblivion sieht aus wie ein gerade frisch veröffentlichtes AAA-Rollenspiel, aber Kampf-, Quest- und Levelsystem entsprechen ganz und gar nicht dem modernen Standard.

Übrigens: Falls ihr noch viel mehr zu Oblivion wissen wollt, findet ihr hier unseren Original-Test zum Rollenspiel von 2006

Wer das erste Mal innerhalb der Neuauflage ein Schwert gegen Ratten und Goblins schwingt, wird sich schnell Jahre zurückversetzt fühlen. Insbesondere dann, wenn ihr beispielsweise zuletzt Avowed gespielt habt, welches ja ebenfalls auf Kämpfe aus der First-Person-Perspektive setzt, aber deutlich runder und wuchtiger sich anfühlt. Ein paar Verbesserungen hat das Team von Virtous dennoch eingefügt, darunter beispielsweise flüssigere Animationen oder Pfeile, die sich ähnlich wie in Skyrim direkt wieder in den Köcher stecken lassen.

Trotzdem bleibt es bei leichten und kräftigen Schlägen, einem rudimentären Blocksystem und Magie. Zugegeben ist das Trefferfeedback etwas besser geworden und es macht noch immer großen Spaß, einen ankommenden Wolf per Feuerball zu rösten und dabei zuzusehen, wie der Körper zur Seite geschleudert wird. Aber gerade längere Kämpfe zeigen die Schwächen des wenig komplexen Kampfsystems auf. Die ganze Zeit nur links klicken bis der Feind irgendwann tot ist, kann schon mal langweilig werden.