[GUI_PLAYER(ID=96507,width=400,text=Was hat Ultimate Team an Neuerungen zu bieten? Nicht viel…,align=right)]Trotz lobenswerter Neuerungen sorgen diese also auch für neue Baustellen. Aber ungeachtet dieser Kleinigkeiten macht das Spiel dieses Jahr mehr Spaß, zumal nicht nur die Offensive interessanter geworden ist: Die KI skatet sich besser frei, es kommt wieder etwas häufiger zu One-Timern, zumindest im Spiel gegen Freunde. Richtig knackig wird es in den Offline-Modi gegen den Computer, so dass man recht früh über eine Anpassung des Schwierigkeitsgrades nachdenkt. Das Spiel gegen die KI verlangt einem alles ab, denn die Verteidiger stellen Passwege besser zu, stibitzen den Puck und leiten nach dem Abfangen gnadenlose Konter ein. Wer angesichts der Temposchübe mehr Leichtigkeit erwartet, wird hier schnell ins seine Schranken gecheckt.
Zu den kleinen Zusätzen gehört übrigens das Rückwärtsskaten, so dass man auch mit dem Blick zum eigenen Torwart ins gegnerische Drittel skaten kann. Die Goalies haben allerdings immer noch Probleme: Auf der einen Seite halten sie nahezu genial selbst verdeckte Handgelenkschüsse auf das Kreuzeck, auf der anderen Seite lassen sie so manchen lahmen Kullerpuck einfach durchgleiten. Auch die Physik ist nach wuchtigen Schüssen nicht immer glaubwürdig, denn es gibt so manchen arg langsamen Abpraller.
Die Präsentation kommt zwar nicht an jene von NBA 2K12 heran, aber schlägt jene von FIFA 12 und ist weiterhin sehr gut, was Einlauf, Stimmung und Fans angeht – die sogar resigniert den Kopf schütteln, wenn das eigene Team in Rückstand gerät; leider nicken manchmal aber auch zwei, drei Profis synchron auf der Bank. Sehr motivierend ist der frenetische Jubel, der vor allem bei gelungenen Checks aufbrandet. Etwas ernüchternd sind hingegen die stieren Blicke der Profis, die in so mancher Zeitlupe wie Roboter ohne jegliche Emotion stur geradeaus schauen. Das amerikanische Kommentatoren-Duo gibt sich keine Blöße.
Modi ohne Ende

Es gibt wie immer lobenswert viele Spielmodi, aber hier halten sich die Änderungen in Grenzen und vor allem fehlt der wichtige Schritt hin zu mehr Dramaturgie und Emotion in der Karriere. Auch wenn man Feedback für seine Spielweise bekommt und seinen Charakter mit neuen Fähigkeiten verbessern kann: Wer Be A Pro aus NHL 12 kennt, wird hier genauso wenig verpassen wie im Legendenmodus, der einen viel zu steril in eine prominente Polygonfigur, aber eben nicht in einen Helden des Eishockey schlüpfen lässt. Dafür hat EA an klitzekleinen Schrauben gedreht, so dass man in Be A Pro Trades anfordern (wozu eigentlich?) und sich jederzeit zur Ruhe setzen kann. Beim Winter Classic sowie Ultimate Team gibt es ebenfalls nur Feintuning wie die neuen Playoffs oder weibliche Spieler.
Am meisten hat sich beim Managermodus getan: Nicht bei der Offlinevariante, die laut EA nachvollziehbarere Trades bieten soll, sondern online. Dort kann man sich erstmals als Spieler oder Coach mit 29 Freunden pro Verein sowie 750 Leuten in einer Liga versuchen, um Punkte und Verträge kämpfen. Das Ganze nennt sich „GM Connected“ und ermöglicht auch kooperative Spiele. Leider können wir zu diesen zeitintensiven, erst über mehrere Saisons erfahrbaren Modi keine qualitative Einschätzung geben.
Etwas enttäuscht bin ich vom neuen Modus „NHL Moments“. Dort kann man zwei Dutzend wichtige Szenen vergangener NHL-Saisons nachspielen – und bei den aktuelleren ist das noch ganz unterhaltsam. Aber hier lässt EA bei den historischen Spielen jegliches Feingefühl vermissen: Wenn ich schon mit Gretzky und seinen Oilers 1981 gegen die Flyers spiele, dann bitte mit dem damaligen Kader! Es ist unverständlich, dass man nicht wirklich authentisch in die Vergangenheit abtauchen kann. Das Team von NBA 2K hat letztes Jahr demonstriert, wie intensiv eine Zeitreise inklusive spezieller Filter und angepasster Kommentare sein kann.