„War das schon alles?“
Wenn man etliche Matches ausgetragen hat, wenn die Kufen mehr Eis zerkratzt haben als 2Ks drolliges Zamboni-Mobil in drei Minuten polieren kann – dann bleibt in diesem Jahr ein bitterer
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So sieht es aus, wenn man im neuen Kampf um den Cup um die NHL-Krone ringt.
Nachgeschmack. Es liegt nicht daran, dass EA Sports die mit Gold prämierte Erfolgsformel des Vorgängers über Bord geworfen oder gar verschlimmbessert hätte. Nein, es liegt ganz einfach daran, dass es sich auf Lorbeeren offenbar ganz vorzüglich ausruhen lässt! Auf jeden Fall ist die diesjährige Saison auf den ersten Blick kaum vom letzten Jahr zu unterscheiden. Nach den ersten Matches fragten sich unsere runzligen Falten jedenfalls: „Ist das alles?“
Die Steuerung wurde aus dem Vorgänger übernommen, die detaillierteren Strukturen erkennt man nur im peniblen Direktvergleich und die Karriere verläuft noch in den gleichen Bahnen. Ist es da wirklich der Rede wert, dass der Dynasty- jetzt Be a GM-Modus heißt und im Detail verbessert wurde? Erweitert es tatsächlich den Horizont, dass man die entscheidenden Partien um den Stanley Cup oder eine andere Meisterschaft jederzeit ohne Saison-Vorspiel austragen kann? Ist es sinnvoll, dass ich jedem Ereignis und Modus meinen eigenen Soundtrack verpassen darf? Bringt es denn nennenswerte Vorteile, dass dem Bandenspiel eine neue Bedeutung zukommt? Und trägt es wirklich zum Spielspaß bei, dass ich Prügeleien jetzt aus der Ego-Perspektive austragen darf?
Sei ein GM!
Natürlich tut es das! EA feilt nach dem Erfolg des letzten Jahres zwar nur mit feinem Schleifpapier, aber die neue Politur fällt z.B. beim Blick in die Ränge auf, wo deutlich weniger Klon-Geschwister sitzen. Die Vergrößerung der Spielvarianten bekommt dem Spiel sogar noch besser; zuletzt fehlte schließlich nicht nur die wichtige einzelne Saison sowie das separate Austragen der Playoffs. Inzwischen möchte ich besonders die Pokalendrunde um den Stanley Cup nicht mehr missen. Das Austragen sieben schneller Matches gegen einen beliebigen Kontrahenten – menschlich oder vom Spiel gesteuert – ist nämlich eine hervorragende Alternative zum Einzelspiel, in dem es um nichts geht. Selbstverständlich darf man den aktuellen Stand dabei
jederzeit speichern und beim nächsten Spielstart wieder aufnehmen. Alles in allem sorgt der Umfang, zu dem auch einzelne Meisterschaften mit unterschiedlicher Länge und verschiedenen Turniersystemen zählen, dafür, dass EAs NHL endlich vollständig wirkt und nicht zuletzt der Konkurrenz aus dem Hause 2K Sports eine ganze Schlägerlänge voraus ist. Ganz zu schweigen davon, dass hier neben NHL, AHL und internationalen Teams auch zahlreiche internationale Meisterschaften, u.a. die DEL, zur Verfügung stehen.
Ganz besonders freue ich mich darauf, mich an langen Winterabenden als Team-Manager (GM) um Vertragshandlungen, Spieler-Sichtungen, Verletzungen und die Minor League zu kümmern. Als GM stürze ich mich dabei nicht mehr ziellos in die Meisterschaft (wahlweise einschließlich Fantasy-Draft) und beginne meine Karriere im NHL Draft oder sofort in der Liga. Vielmehr gibt mir das Spiel Aufgaben, die ich innerhalb meiner Laufbahn erfüllen sollte, während sich die Qualität meiner Arbeit auf meinen Status als Manager niederschlägt. Wieso mich mein Ansehen überhaupt kümmern sollte? Immerhin kann ich jetzt auch einstellen, dass ich als schlechter Manager gefeuert werden kann! Alles in allem rechtfertigen die vorsichtigen Neuerungen alleine zwar nicht die Namensänderung des Modus‘. Dank ihnen wirkt die Manager-Karriere aber vollständiger als in der vergangenen Ausgabe.