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New Frontier Days: Founding Pioneers (Taktik & Strategie) – Kleinstadtbau mit Casual-Charme

Meine erste Woche mit Nintendos Switch war fantastisch: Zelda, Fast RMX und Voez bescherten mir einen der besten Konsolenstarts, die ich je gespielt habe – und dann kam der Test zu New Frontier Days: Founding Pioneers. Der an Die Siedler oder Banished erinnernde Aufbau einer kleinen Ortschaft ist so dermaßen spaßbefreit, dass ich überlegen musste, ob er überhaupt die „magische“ 40-Prozent-Marke knackt.

© Arc System Works / Arc System Works

Kennt noch jemand Farmville?

40 Prozent heißt: Das Spiel funktioniert zumindest im Wesentlichen. Sprich, das Errichten von Schmieden, Webereien oder Sägewerken, der Ausbau derselben, das Fischen und Anlegen von Feldern sowie das Beschaffen der dafür notwendigen Rohstoffe müsste so weit motivieren, dass man die so wachsenden Siedlungen stets vergrößern will. Das Ansehen der eigenhändig geplanten Orte muss Spaß machen und es sollte ein Genuss sein, das tägliche Treiben der Einwohner zu beobachten.

Doch wenn das Krankenhaus zwischen den vorherrschenden Stein- und Holzhäusern eine gigantische Spritze auf dem Dach hat, empfinde ich das schon mal als richtig hässlichen Stilbruch – von der Müllbeseitigung mit dem modernen Recycling-Symbol fange ich erst gar nicht an. Und auch dem Volk beim Arbeiten zuzusehen reizt mich hier

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New Frontier Days erinnert an Die Siedler – ist aber nicht halb so unterhaltsam. © 4P/Screenshot

nicht, weil die Figuren weder auf sympathische Weise überzeichnet wurden noch realistische Abbilder sind. Wenn sie mit erhobenen Händen auf der Stelle springen, schreit das sogar nach diesem grinsedämlichen Billig-Look, der „Klassiker“ wie Farmville auszeichnet. Nein, das Ansehen und Beobachten macht hier keinen Spaß…

Suchen und Hetzen


… und das Spielen genauso wenig. Klar kickt das Belohnungssystem irgendwelche Botenstoffe in den Kreislauf, wenn man nach der Mühle auch die Bäckerei bauen und darin Brote backen darf. Diese Entwicklungsbäume sind aber dermaßen gut versteckt, dass die Suche nach dem benötigten nächsten Schritt ein frustrierendes Absuchen von Menüpunkten und aktuellen Zuständen ist. Dadurch bietet mir das Spiel keine klaren Optionen; vielmehr habe ich meist einfach das Erste erledigt, von dem ich überhaupt wusste, dass es möglich war.

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Selbst eine ausgebaute Stadt ist ein überschaubares Nest ohne nennenswerte Entwicklungen. © 4P/Screenshot


Dass man die jeweils aktuelle Situation ähnlich schlecht im Blick hat, verstärkt dieses Gefühl des Gehetztseins nur – dass die Zeit während des Erteilens von Bauaufträgen und anderen Aktionen nicht angehalten wird, ebenso. Abgesehen davon muss man ständig, wirklich ständig Hinweisdialoge wegklicken, die über unbedeutende Errungenschaften informieren.

Schönwetterfront

Vielleicht haben die Entwickler die Entwicklungsmöglichkeiten ja deshalb versteckt, weil es ohnehin nur wenige gibt: Die Siedlungen fühlen sich nie wie wenigstens halbwegs glaubwürdige Orte an, Feldwirtschaft und sonstige Nahrungsbeschaffung wird auf kleinen Parzellen abgewickelt, denen es egal ist, wo man sie platziert, und das Land, auf dem sie entstehen, ist stets ein winziger Strich auf einer immer gleich und immer langweilig aussehenden Umgebung.

Als unbefriedigend empfinde ich außerdem die dem Design zugrundeliegende Schleife, in deren Mittelpunkt der jährliche Abzug von Geld und Ressourcen steht. Man kümmert sich also nicht nur in Abhängigkeit natürlicher und wirtschaftlicher Zwänge um die Bedürfnisse der Einwohner, sondern wird von einem künstlichen Kreislauf geleitet. Nachdem ich in Banished harte Winter überstanden habe, ist mir das einfach zu wenig. Ach, ja: Wechselnde Jahreszeiten gibt es in New Frontier Days „selbstverständlich“ ohnehin nicht.

  1. Ich musste beim Design irgendwie gerade an "Die Völker" denken, obwohl selbst das besser aussah^^ Und ich erinnere mich an die kleinen, blauen Pimmons, die immer Pilzschnaps brannten. Hachja, Nostalgie^^

  2. LePie hat geschrieben: 08.03.2017 17:48 Apropos untergegangen - es ist ja verständlich, dass man bei einer neuen Konsole wegen potenzieller Interessenten besonderes Augenmerk auf dessen Launch-Lineup legt (Gurken wie obige miteinbezogen), aber kann man dennoch irgendwann auch mit einem Test zu Hollow Knight rechnen?
    Kannste von mir haben:
    Pro: Excellentes Artwork, grundsätzlich gutes Gameplay, tolle (düstere) Stimmung.
    Con: Spiel wirkt auf den ersten Blick wie ein Metroidvania, leiht sich aber ein paar Dinge von dieser anderen Serie, die wenig Frustresistente wie mich abschreckt. Auch macht es bestimmte Dinge wie das Aufdecken der Karte drastisch anders, was anfangs... befremdlich wirkt.
    Fazit: GANZ DRINGEND MIT DEM KAUF WARTEN, BIS DIE ERSTEN PATCHES DA SIND!
    Probleme fangen bei Stottern an, was gerne mal Angriffe und Sprünge beendet und hören bei Plotstoppern und 100% Verhinderung auf.
    Erwartete 4P Wertung: Irgendwas über 80, alleine schon wegen des konsistenten Grafikstils und der Atmosphäre.

  3. Uff, sieht aus wie eines dieser unzähligen wie -säglichen Mobilegames und wäre auf so ziemlich allen anderen Plattformen wohl gnadenlos untergegangen.
    ___
    Apropos untergegangen - es ist ja verständlich, dass man bei einer neuen Konsole wegen potenzieller Interessenten besonderes Augenmerk auf dessen Launch-Lineup legt (Gurken wie obige miteinbezogen), aber kann man dennoch irgendwann auch mit einem Test zu Hollow Knight rechnen?

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