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Need for Speed: ProStreet (Rennspiel) – Need for Speed: ProStreet

Genau wie in den vergangenen Jahren trottet auch die PSP-Version des neuesten Need for Speed-Ablegers den großen Versionen zeitlich hinterher. Und wie immer bekommen Handheld-Raser eine ganz eigene Version des Spiels, auch wenn der Name vielleicht auf eine Umsetzung der PS2-Vorlage schließen lässt. Im Fall von Pro Street wäre das vielleicht sogar die bessere Wahl gewesen…

© EA Black Box / Electronic Arts

Karriere ohne Zündfunke

Der Karrieremodus war auf den Konsolen vielleicht nicht brillant, aber er hat zumindest die Atmosphäre der Rennwochenenden gut eingefangen und mit diversen Events von Grip- über Speed- bis hin zu Drift- und Drag-Rennen für Abwechslung gesorgt. Doch das, was euch auf der PSP serviert wird, ist dagegen nur ein schlechter Witz: Euch erwarten insgesamt 13 Strecken, von denen zu Beginn allerdings nur drei zugänglich sind. Für jede Strecke stehen euch mehrere Events zur Verfügung – genau so, wie es auf den Konsolen bei den Renntagen der Fall war. Allerdings gibt es einen großen Unterschied: Ihr habt längst nicht mehr eine so große Auswahl, da ihr auf der PSP weder in Drift-Wettbewerben stilvoll durch die Kurven rutschen noch in Drag-Rennen perfektes Timing beim Schalten an den Tag legen müsst. Diese essentiellen Bestandteile der Serie wurden für Sonys Handheld einfach mal so gestrichen. Stattdessen bekommt ihr mit dem Tor-KO einen neuen Modus, der eine Mischung aus Zeitfahren und Elimination darstellt, denn hier gilt es bereits am ersten Checkpunkt

Viele Überholmanöver bekommt ihr nicht zu sehen – es befinden sich auf der PSP gerade mal vier Fahrzeuge gleichzeitig auf der Piste. Euch mit eingeschlossen!

mindestens vor dem Letztplatzierten zu sein, da das Schlusslicht an jedem der maximal drei Tore rausfliegt. Wer jetzt schnell rechnet wird merken, dass sich damit gerade mal drei KI-Fahrzeuge mit euch auf der Piste befinden. Richtig! Und das ist ganz schön wenig…

Kaum Lizenzen

Neben Tor-KO erwarten euch auch andere Modi wie klassische Rundkurs-Rennen, Eliminierung, Radarfallen, Zeitfahren oder Sprint-Events. Allerdings sind für manche Wettbewerbe bestimmte Fahrzeuge oder Fahrerlevel für die Teilnahme erforderlich. Häh, Fahrerlevel? Ja, das ist eine der Neuerungen, die sich die Entwickler für die PSP-Version haben einfallen lassen. Für jedes Rennen bekommt ihr hier Punkte, die in eine Fahrerwertung einfließen. Dabei spielt es auch eine Rolle, ob ihr als Freizeit-Fahrer mit sämtlichen Hilfsprogrammen, Adrenalin-Junkie mit eingeschränkter Unterstützung oder als Speed-King ohne jegliche Fahrhilfen an den Start geht. Die meisten Prämien winken Speed-King-Fahrern, während Anfänger auf bis zu 50 Prozent der Prämien verzichten müssen oder zu manchen Events gar nicht erst zugelassen werden. Steigt ihr eine Stufe auf, verbessert sich in der Regel eure Beschleunigung, die ihr auch mitten im Rennen durch die „Fahrerintuition“ aktivieren könnt – was etwas seltsam erscheint, weil dafür eigentlich eure Tuningmaßnahmen verantwortlich sein sollten. Wie es sich für ein Need for Speed gehört, dürft ihr auch hier die hart verdiente Kohle in Tuningpakete investieren, um z.B. mit Nitros für kurzzeitige Geschwindigkeitsschübe zu sorgen, dem Motor ein paar zusätzliche PS zu spendieren oder mit einem neuen Fahrwerk das Handling zu verbessern. Optische Spielereien wie Startnummern, Lackierungen, Scheibenfolien oder Felgen gibt es dagegen umsonst. Was sofort auffällt: Lizenztechnisch hat man die PSP-Version stark zurückgeschraubt. Zwar gibt es immer noch Original-Karossen von Audi, Ford, VW & Co, doch laufen sämtliche Tuning-Teile unter der „No Name“-Marke oder Fantasienamen. Nicht mal bei den Felgen bekommt ihr noch Originale. So beschränken sich Marken wie BBS, Bilstein, Castrol oder Sparco auf die Aufkleber, mit denen ihr die Karosserie und Scheiben bedrucken könnt. Doch woran es am meisten hapert ist die Rennatmosphäre, die bei der mickrigen Anzahl an Gegnern sowie dem simplen Abhaken der Events nie richtig aufkommen will.