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Naruto Shippuden: Ultimate Ninja Storm 4 (Prügeln & Kämpfen) – Beat-em-up mit Wucht und Emotion

Der blonde Ninja Naruto Uzumaki gehört neben DragonBall Z zu den großen Anime- bzw. Manga-Phänomenen. Über 15 Jahre lang wurden 700 gedruckte Einzelkapitel in Umlauf gebracht, die beiden dazu gehörenden Serien umfassen mehr als 660 Episoden. Mit Ultimate Ninja Storm 4 hat Namco Bandai das vorerst letzte Spielekapitel veröffentlicht. Wir haben uns mit Naruto auf die Reise begeben – mehr dazu im Test!

© CyberConnect2 / Bandai Namco Entertainment

Allerdings frage ich mich, welche Lizenzvorgaben beachtet werden mussten, dass man diese dank eines ausgefeilten Animationssystems beeindruckende Darstellungsform nicht auch als Ersatz für die verfremdeten Original-Sequenzen verwenden konnte. Denn die Diskrepanz zwischen diesen beiden Elementen ist enorm und sorgt im Falle der Anime-Ausschnitte immer wieder für einen unnötigen Atmosphäreverlust – der aber durch die Verwendung des markanten Soundtracks sowie der Tonspur minimiert werden kann. Doch auch, wenn die Mischung der beiden Stilmittel etwas brüchig wirkt, sorgt die Verwendung der authentischen Story-Elemente für eine Erzählweise, die auch die cineastische Inszenierung eines Mortal Kombat X hinter sich lässt und den mit viel Brimborium angekündigten kostenlosen DLC unter Zugzwang setzt, der im Juni Street Fighter 5 mit einer „cinematisch inszenierten Handlung“ veredeln soll.

Der Rest vom Prügelfest    


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Die Gefechte werden von spektakulären Effekten geprägt © 4P/Screenshot

Hat man sich vom Finale erholt, kann man sich den anderen Spielmodi widmen. Und hier schöpft Cyber Connect 2 ebenfalls aus dem Vollen: Wer sich z.B. nur auf die Kämpfe konzentrieren möchte, findet sowohl on- als auch vor allem offline viel Stoff. Mit über 100 Kämpfern kann man sich die Jutsus um die Ohren feuern – und das nicht nur in Einzelkämpfen, die in diversen Bereichen konfiguriert werden dürfen. Es stehen auch Team-Varianten zur Verfügung und wer will kann entweder mit Freunden oder gegen die in verschiedenen Stufen einstellbare KI ein Mini-Turnier starten. Wer lieber gegen die große weite Welt antritt, wird hingegen im Online-Bereich seine Erfüllung finden. Zwar ist das Lobbysystem sehr oberflächlich gehalten und man hat auf beiden Konsolen in der Version 1.02 Probleme mit Verbindungsabbrüchen bzw. gescheiterten Versuchen, mit anderen Spielern zusammen geführt zu werden. Doch wenn es dann tatsächlich zu einer Verbindung kommt, sind sowohl die Ranglisten- als auch die normalen Kämpfe weitgehend lagfrei  und spannend – insofern das Matchmaking funktioniert, was in der Testphase nicht immer der Fall war. Turniere für bis zu acht Spieler und

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Es stehen über 100 Kämpfer zur Verfügung, mit denen man sich Jutsus um die Ohren jagen kann. © 4P/Screenshot

ein Liga-Wettbewerb für vier Spieler runden das Online-Erlebnis ab. Allerdings lässt sich trotz unterschiedlicher Dynamik bedingt durch variable Angriffsgeschwindigkeiten, Reichweiten etc. der über 100 zu Verfügung stehenden Figuren eine ähnliche Gleichförmigkeit wie in der Geschichte feststellen.

Zu guter Letzt darf man sich noch im so genannten Abenteuer-Modus mit Naruto herumtreiben. Zeitlich nach dem Finale der Geschichte angesiedelt, erledigt man mit dem Helden Hol- und Bringdienste und stellt sich neuen Kampfherausforderungen, die nochmals einige Stunden auf die Gesamtspielzeit aufschlagen. Die Inszenierung ist hier allerdings nicht so eindrucksvoll. Meist muss man sich mit Texttafeln zufrieden geben und auch auf umfangreiche Zwischensequenzen wird hier verzichtet. Über den Umfang kann man sich allerdings nicht beschweren, so dass man hier eine weitere Gelegenheit bekommt, das Universum von Naruto zu erleben.