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Moto GP 21 (Rennspiel) – Ritt auf der Rasierklinge

Mit Moto GP 21 bittet Milestone zum ersten Mal auf PlayStation 5 und Xbox Series X auf den Sattel. Ob die Motorrad-Simulation mit den zusätzlichen Leistungs-PS der neuen Konsolen technisch endlich zum PC aufschließen kann? Wir haben uns für den Test in die rasanten Rennen auf zwei Rädern gestürzt…

© Milestone / Milestone

Der Fluch der Stagnation

Wenn ich mich mit jährlichen Spielereihen wie Moto GP beschäftige, schaue ich entweder gerne kurz in den Vorgänger rein oder führe mir zumindest noch einmal den Test aus dem Vorjahr zu Gemüte. Wenn man schon bei der Pro-/Kontraliste das Gefühl hat, alle Anmerkungen und eigentlich sogar den gesamten Testbericht nahezu 1:1 übernehmen zu können, spricht das nicht unbedingt für eine große Weiterentwicklung innerhalb der Serie. Und genau das ist bei Moto GP 21 der Fall!

Wie 2020 freut man sich über das fette Lizenzpaket, das neben der Moto GP auch die Nachwuchsklassen sowie klassische Maschinen, historische Fahrer und sogar ehemalige Strecken wie Donington oder Laguna Seca umfasst. Dazu gesellen sich weitere Pluspunkte wie Setup-Optionen mit Mechaniker-Unterstützung, anpassbare Rennwochenenden und eine knackige Fahrphysik, die man mit diversen Hilfen und der optionalen Rückspulfunktion entschärfen kann. Wer seine kreative Ader ausleben will, darf sich im Editor austoben, dabei auch wieder Sticker basteln und seine Kunstwerke mit der Community teilen. Wer dagegen mehr Wert auf Team-Management legt, wird in der Karriere fündig, deren Konzept quasi identisch zum Vorjahr ist. Man sitzt also nicht nur auf dem Sattel, sondern muss sich auch um die Weiterentwicklung von Komponenten und den Mitarbeiterstab inklusive Aufgaben-Zuweisungen kümmern. Nicht zu vergessen, dass man die Finanzen und Vertragsangebote im Auge behalten muss. Wie schon 2020 lässt mich der Management-Aspekt hier ziemlich kalt, weil ich mit dem ständigen Delegieren von Aufgaben und Personalfragen eigentlich keine Zeit verschwenden will. Entsprechend fühle ich mich bei der klassischen Meisterschaft ohne diesen ganzen Kram besser aufgehoben, deren Kalender man neben ursprünglich geplanten Läufen und der offiziellen Corona-Variante sogar komplett selbst planen kann.   

Fortschritt dank Next-Gen

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Veteran Valentino Rossi hat es immer noch drauf. © 4P/Screenshot

Schön: Gab es im vergangenen Jahr nur auf den leistungsfähigeren Modellen von PS4 und Xbox One sowie nur im Performance-Modus eine Bildrate von 60fps zu sehen, bieten PS5 und Xbox Series X grundsätzlich diese flüssige Darstellung ohne grafische Abstriche. Entsprechend befindet sich Moto GP auf den neuen Konsolen tatsächlich auf Augenhöhe mit der PC-Version. Darüber hinaus schafft die Power der neuen Konsolengeneration ein weiteres Manko aus der Welt, das die Spiele von Milestone jahrelang begleitet hat: Dank der verbauten High-Speed-SSDs sind die lästigen Ladezeiten aus der Vergangenheit kein Thema mehr! Umso ärgerlicher, dass Käufer der PS4- und One-Version keine kostenlose Upgrade-Funktion erhalten und Milestone im Gegensatz zu vielen anderen Herstellern lieber doppelt zur Kasse bittet – und das bei einem Spiel, dessen Weiterentwicklung sich ohnehin in Grenzen hält und mehr den Eindruck eines schnellen Skin-Updates vermittelt, zumal sich viele Ausführungen des Kommentators nicht nur schnell wiederholen, sondern ebenfalls aus dem Vorjahr bekannt sind.

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In den Positionsduellen geht es eng zu. © 4P/Screenshot

Aber halt, ein paar kleine inhaltliche Neuerungen gibt es doch noch: Zum einen wird die Long-Lap-Penalty in den Strafenkatalog aufgenommen. Bei zu vielen Vergehen, insbesondere bei der wiederholten Missachtung der Streckenbegrenzung, wird dem Fahrer ein kleiner Umweg aufgebrummt, der zusätzliche Zeit kostet. Wer es besonders realistisch mag, darf neuerdings nach einem Unfall außerdem die automatische Zurücksetzung auf die Strecke deaktivieren („Respawn“). Stattdessen muss man mit seinem Fahrer selbst zur Maschine sprinten und sie wieder aufrichten – hat man neben dem visuellen auch das mechanische Schadensmodell aktiviert, muss man nach einem Sturz mit entsprechenden Beeinträchtigungen bei der Fahrphysik und Leistung rechnen. Die Steuerung der Figur wirkt dabei zwar etwas behäbig und ein bisschen wie „gewollt, aber nicht gekonnt“, aber der optionale Respawn-Verzicht fügt dem Spiel zwischen all dem Recycling zumindest eine neue Facette hinzu, die Realismus-Fans freudig stimmen dürfte. Gleiches gilt für die größere Bedeutung der Bremstemperatur und deren dynamischer Entwicklung, die sich auf die Effektivität auswirkt. Etwas enttäuschend präsentiert sich jedoch das haptische Feedback des DualSense-Controllers an der PlayStation 5, der im Vergleich mit dem Xbox-Pendant mit den Impulse Triggern kaum einen spürbaren Vorteil beim Fahrgefühl verbuchen kann.


  1. Pentanick hat geschrieben: 05.05.2021 17:41
    Varothen hat geschrieben: 27.04.2021 17:33 ...
    Die Moto GP Reihe von Milestone ist seit jeher ein Produkt an Mindestmass Einsatz - was eben grad so nötig ist um mit der Lizenz dick abzusahnen. Weil, wie hier schon erwähnt, man als Motorrad-Fan keine andere Wahl hat dank dieses Monopols.
    ...
    Das betrifft eigentlich jedes Milestone-Spiel. Ja nie mehr leisten, als absolut nötig. Mir fällt kein anderes Studio ein, welches so demotiviert rüber kommt.
    EA. Aber die machen das auf Triple A Niveau - zumindest bei Fifa :lol:

  2. Varothen hat geschrieben: 27.04.2021 17:33 ...
    Die Moto GP Reihe von Milestone ist seit jeher ein Produkt an Mindestmass Einsatz - was eben grad so nötig ist um mit der Lizenz dick abzusahnen. Weil, wie hier schon erwähnt, man als Motorrad-Fan keine andere Wahl hat dank dieses Monopols.
    ...
    Das betrifft eigentlich jedes Milestone-Spiel. Ja nie mehr leisten, als absolut nötig. Mir fällt kein anderes Studio ein, welches so demotiviert rüber kommt.

  3. mekk hat geschrieben: 27.04.2021 16:56 Da haben sie wohl den Fokus voll auf Hot Wheels Unleashed gelegt und nur einen geringen Teil der Entwickler an der Fortsetzung arbeiten lassen. :Blauesauge:
    Haha, der war gut :mrgreen:
    Aber daran glaubst ja selbst net, woll? ;)
    Die Moto GP Reihe von Milestone ist seit jeher ein Produkt an Mindestmass Einsatz - was eben grad so nötig ist um mit der Lizenz dick abzusahnen. Weil, wie hier schon erwähnt, man als Motorrad-Fan keine andere Wahl hat dank dieses Monopols.
    Es besteht immerhin Hoffnung, dass die Lizenz ab nächstem Jahr wo anders sein könnte:
    MotoGP™ and Milestone have signed a contract renewal for the Italian developer to retain the licensing for the Official MotoGP™ videogame until at least December 2021.
    https://www.motogp.com/en/news/2017/11/ ... 021/247509

  4. Da haben sie wohl den Fokus voll auf Hot Wheels Unleashed gelegt und nur einen geringen Teil der Entwickler an der Fortsetzung arbeiten lassen. :Blauesauge:

  5. Ich kann mich dem Vorredner nur anschließen, was Milestone hier mit ihrer quasi Monopolstellung abliefert ist einfach nur frech. Schade, denn gerade Motorrad-Freaks haben eine sehr begrenzte Auswahl…

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