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Midnight Club II (Rennspiel) – Midnight Club II

Der PC, so besagt ein ausgesprochen hartnäckiges Klischee, ist nur für Punkt-und-Komma-genaue Simulationen zu gebrauchen, konsolige Arcade-Racer seien da fehl am Platze. Electronic Arts´ Need for Speed-Reihe zeigt seit Jahren, dass das Quatsch ist, jetzt drängt auch Take 2 nach vorne – kann Midnight Club 2 der mächtigen Konkurrenz den Auspuff zeigen? PS2- und Xbox-Spieler hatten bereits vor zwei Monaten das Vergnügen, unsere Review durchleuchtet die PC-Version.

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© 2rogan - stock.adobe.com / Nintendo, Microsoft, Sony

Eingebrannter Gummi

Paris, Mitternacht. Auf den Straßen ist es ruhig, bis auf einige Pendler und Nachtschwärmer ist niemand unterwegs. Fern nähert sich ein bedrohliches hohes Brummen. Es gewinnt an Lautstärke, Intensität, und vor allem Nähe.. was ist das? Auf einmal quietschen Reifen, als drei hochglanzpolierte Sportwagen um die Ecke schliddern, und mit Vollgas an uns vorbeiheizen. Das Ganze ist ebenso schnell vorbei wie es begonnen hat, ein Moment der Ruhe setzt ein – lediglich unterbrochen durch einen jaulenden Polizeiwagen, der sich bemüht mitzuhalten, gegen die Raser aber offensichtlich unterlegen ist.

Wer zufällig gerade im Kino »2 Fast 2 Furious« gesehen hat, weiß worum es in geht: illegale Höchstgeschwindigkeits-Straßenrennen in hochgezüchteten Rennmaschinen durch drei weltbekannte und realistisch nachgebildete Metropolen. Ihr habt die Wahl entweder im Karriere-Modus immer härtere Rennen um immer bessere Karren zu fahren, oder die Städte, sofern sie schon freigespielt sind, ganz gelassen im Arcade-Modus zu erkunden. Angesichts der schieren Größe der Metropolen und ihrer unzähligen Abkürzungs-Möglichkeiten empfiehlt sich letztere Variante zuerst, um wenigstens einen groben Überblick zu gewinnen.

__NEWCOL__Raser in der Dunkelheit

Habt Ihr einige Zeit im Arcade-Modus verbracht, steht die Karriere auf dem Programm. Ihr springt in Eure mäßige Startmaschine und trefft auch gleich auf den ersten Kontrahenten. Bevor es auf die Strecke geht, folgt noch ein kleiner Monolog seitens Eures Gegners, der zuerst in Gedanken mit sich und dann gut hörbar mit Euch redet. Hat er oder sie seine bzw. ihre Beleidigung losgelassen, geht es auch fast schon los – nur eine lange, Ladezeiten-bedingte Pause trennt Eure Gürtelreifen noch von dem Asphalt der Ehre.

Die Rennen laufen meist gleich ab: Ihr müsst entweder als Erster alle Checkpunkte abklappern, oder einen Rundkurs schnellstmöglich beenden. Habt Ihr das geschafft, gehört der Wagen Eures Widersachers schon fast Euch – in den meisten Fällen folgt noch ein weiteres Rennen, bevor der Gewinn eingestrichen werden kann. Glänzt der neue Hobel in Eurer Garage, steht er ab sofort auch im Arcade-Modus zu Wahl. Habt Ihr das Rennen hinter Euch gebracht, steht es Euch frei, gleich die nächste Herausforderung zu suchen, oder erst mal durch die Stadt zu gondeln. Verlangt es Euch dann wieder nach etwas verbranntem Gummi, werft Ihr einfach einen Blick auf die stets eingeblendete (und auch vergrößerbare) Mini-Map, die neue Herausforderungen als rote Pfeile markiert. Ihr fahrt hin, lichthupt die jungen Raser an, und folgt Ihnen, bis sie bereit sind, sich mit Euch anzulegen. Im Rennen seid Ihr dann selten nur zu zweit unterwegs, meist mischen noch andere Piloten mit.