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Metro Exodus (Shooter) – Extreme Schwankungen

Mit Metro 2033 hat Dmitri Gluchowski eine faszinierende Endzeit-Welt erschaffen. Aber an den Erfolg des Romans aus dem Jahr 2007 konnten die folgenden Spiele, Metro 2033 und Metro: Last Light, nicht anknüpfen. Und jetzt scheint der Zenit des erzählerischen Shooters in begrenzten Arealen längst überschritten, denn alles widmet sich der Action in offenen Welten und Online-Universen. Oder ist gerade das die Chance für 4A Games und Metro Exodus? Wir haben Artjom auf seinem Weg durch das atomar verwüstete Russland begleitet.

© 4A Games / Deep Silver

Fazit

Ich habe mich auf Metro Exodus gefreut, gerade weil es statt der offenen Welt begrenzte Areale inszeniert, dabei ein wenig von S.T.A.L.K.E.R. inspiriert ist und einige gute Ideen in petto hat. Aber 4A Games hat sich zu viel vorgenommen, hat dabei zu oft das Wesentliche vergessen. Die Qualität dieser russischen Odyssee schwankte so extrem wie ihre Klimazonen. Es war ein ständiges Auf und Ab: Nach dem viel zu überhastet inszenierten Einstieg freute ich mich über die freie Erkundungsphase an der Wolga, bevor ich ein schrecklich vorhersehbares und primitives Run&Gun-Szenario erlebte, um in der sandigen Steppe endlich wieder aufzuatmen. Aber so schön es war, dass ich subtil oder brachial, schleichend oder explosiv vorgehen konnte, sorgte die stellenweise miserable KI (hier im Video) für eine Entwertung der militärischen Gefechte gegen menschliche Feinde – das war teilweise Realsatire statt Taktik im Gelände. Und wo war das wichtige moralische Dilemma, das mich auch nur ansatzweise darüber nachdenken ließ, ob ich Unschuldige töte oder nicht? Die Szenen mit Sklaven wirkten genauso wie jene mit dem religiösen Kult wie aufgesetzte Fremdkörper. Es entstand keine dramaturgische Verdichtung der Spielwelt, die auch erzählende Shooter dringend brauchen. Sobald ich wieder unterirdisch unterwegs war, von Bestien oder Mutanten gejagt, freute ich mich über das gelungene Horror-Flair im Dunkeln. Ich mochte die dezente Benutzeroberfläche ebenso sowie die Survival-Aspekte im Kleinen, außerdem waren Landschaft, Licht und Wetter stellenweise eine Wucht – all das rettet Metro Exodus auf ein solides Niveau. Aber die holprige Regie, die vorhersehbare Story sowie die Defizite im Figurenverhalten sorgten ebenso wie das haklige Klettern oder das unglückliche Speichersystem immer wieder für Brüche im Spielerlebnis.

Wertung

PC
PC

Die Qualität dieser russischen Odyssee schwankt so extrem wie ihre Klimazonen. Metro Exodus inszeniert trotz seiner Wankelmütigkeit in der Regie und seinem schwachen Figurenverhalten noch ein solides Endzeit-Abenteuer.

PS4
PS4

Die Qualität dieser russischen Odyssee schwankt so extrem wie ihre Klimazonen. Metro Exodus inszeniert trotz seiner Wankelmütigkeit in der Regie und seinem schwachen Figurenverhalten noch ein solides Endzeit-Abenteuer.

One
One

Die Qualität dieser russischen Odyssee schwankt so extrem wie ihre Klimazonen. Metro Exodus inszeniert trotz seiner Wankelmütigkeit in der Regie und seinem schwachen Figurenverhalten noch ein solides Endzeit-Abenteuer.

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