Was mir aber am besten gefällt, sind die unterschiedlichen Lösungsansätze, die ich in den Haupt- und Nebenmissionen verfolgen kann. Ich meine damit nicht nur die Spielweise – also ob man sich lieber durchballert oder schleicht, Wachen lieber tötet oder verschont. Ich finde es klasse, dass sich mir so viele Wege eröffnen, wie ich mein Ziel erreichen kann. Wege, die ich auf den ersten Blick vielleicht gar nicht als solche erkenne. Schwinge ich mich z.B. auf die Ladefläche eines Trucks und wage eine Reise ins Unbekannte? Oder suche ich mir einen eigenen Eingang in den Verwaltungstrakt? Schleiche ich mich an den Überwachungskameras vorbei oder schalte ich sie lieber durch einen gezielten Schuss aus? Gibt es vielleicht sogar eine Möglichkeit, den Strom auf dem Gelände abzuschalten? Habe ich schon allen Dialogen zwischen den Wachen gelauscht? Soll ich die übrigen Geiseln auch noch retten und an einem der Landeplätze mit dem Hubschrauber evakuieren? Immerhin sollen sie angeblich in meinem Hauptquartier auf mich warten, sobald ich mich an die Fortsetzung in The Phantom Pain wage. Es
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Die Details der Gesichter und Gestik sowie Mimik der Figuren sind fantastisch. © 4P/Screenshot
Die Bestenlisten und Herausforderungen sollen ebenfalls dazu beitragen, schaffen es bei mir aber nur bedingt: Ich brauche in einem Metal Gear keine Wettrennen, wer die etwa 40 Wachen im Camp am schnellsten markiert. Oder wer beim Ausschalten eines Gegners per Kopfschuss einen neuen Entfernungs-Rekord aufstellt. Oder wer in einem gestohlenen Fahrzeug länger auf zwei Rädern unterwegs ist. Das alles ist überflüssiger Schnickschnack, mehr nicht.
Keine Pappkartons
Klar, ein bisschen Schnickschnack gehörte immer zu Metal Gear – so z.B. die Pappkartons, unter denen man sich verstecken und bewegen konnte. Solche Momente gibt es hier kaum noch: Ground Zeroes wirkt erwachsener, reifer, realistischer – aber für mich damit gleichzeitig auch etwas langweiliger und gewöhnlicher als frühere Teile, wo ich Wachen noch mit einem Playboy-Magazin oder einem Klopfen an Wänden abgelenkt habe, ihre betäubten Körper in Schränken verstaut oder ihre Funkgeräte kaputt geschossen habe. Hier wirkt alles etwas einfacher gestrickt.
Das gilt auch für einige Stealth-Elemente und die KI: So hinterlässt Snake z.B. selbst im Matsch keine Fußabdrücke, die Aufmerksamkeit bei den Patrouillen erregen oder sie während einer Verfolgung auf meine Spur bringen könnte. Immerhin sind die Wachen recht aufmerksam, sobald ich in ihrem Sichtbereich auftauche oder einen ausgeschalteten Kameraden entdecke, den ich entweder zu schlecht oder gar nicht versteckt habe – auch deshalb, weil es kaum ordentliche Verstecke gibt.
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Nacht, Regen, Scheinwerferlicht: In der Hauptmission strahlt die Kulisse eine tolle Atmosphäre aus. © 4P/Screenshot