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Max Payne (Action-Adventure) – Max Payne

Assoziationen. Gerüche, Gefühle, Handlungen, Geräusche – eine Kleinigkeit reicht aus, um Erinnerungen zu wecken, gute wie schlechte. Im Falle von Max Payne ist es bei mir das tiefe Piano, das wehmütig durch das Hauptmenü schallt. Ich höre es und bin sofort wieder da: BÄM, BÄM, BÄM! Max Payne. Geiles Spiel.

© Remedy Entertainment / Take 2

Besitzer älterer iOS-Systeme sollten die Finger vom Spiel lassen: Hier wird es richtig hässlich und furchtbar langsam. (iPod touch 3)
Besitzer älterer iOS-Systeme sollten die Finger vom Spiel lassen: Hier wird es richtig hässlich und furchtbar langsam. (iPod touch 3) © 4P/Screenshot

Immerhin erlauben einem die Entwickler viel Freiheit; jedes Bildschirmelement ist verschiebbar. Das ist allerdings in erster Linie für iPad-Spieler interessant, denn auf iPod und iPhone haben die Daumen naturgemäß nur sehr wenig Bewegungsfreiheit. In jedem Fall sollte man sich das optionale Tutorial gönnen, das einem den Einstieg etwas erleichtert. Auch wenn einem dort bizarrerweise nicht erklärt wird, wie man Waffen wechselt. Tipp: Der klitzekleine Pfeil am oberen Bildrand ist dafür zuständig.

Herr Schmerz ist im Haus

Zur Veröffentlichung war Max Payne ein Grafikwunder – mit Ausnahme des verkniffenen Gesichtsausdrucks von Max vielleicht. Elf Jahre sind eine lange Zeit, dementsprechend veraltet wirkt das Spiel mittlerweile. Stil siegt über Technik, wodurch das Spiel immer noch ansehnlich bleibt – jedenfalls auf den iPads (vorzugsweise das neue) sowie den aktuellen iPhones. Besitzer darunter befindlicher Geräte sollten die Finger vom Spiel lassen: Denn hier hat es eine grauenhafte Auflösung, die für Texturmatsch und kaum lesbare Texte sorgt. Das Geschehen wird schon beim normalen Laufen langsamer, beim Gegnerkontakt verabschiedet sich die Framerate in einstellige Bereiche.

Die Handlung ist großartig, die Art und Weise, wie sie erzählt wird, bis heute einzigartig. Hier spielt Max Payne seine Stärken aus.
Die Handlung ist großartig, die Art und Weise, wie sie erzählt wird, bis heute einzigartig. Hier spielt Max Payne seine Stärken aus. © 4P/Screenshot

Aber auch auf den besten Systemen sieht das Spiel nie so gut aus wie einst am PC: Anti-Aliasing gibt es nicht, Texturen (speziell Gesichter und Poster) sind sehr niedrig aufgelöst, es gibt kaum Wettereffekte und Max wirft keinen Schatten. Und selbst auf dem aktuellen iPad wird das Geschehen immer wieder mal langsamer.

Kurz nach seiner Veröffentlichung wurde Max Payne bei uns indiziert – ein Schwachsinn, der erst seit Kurzem ein Ende hat. Das Resultat ist, dass wir mit dem mobilen Max erstmals die offizielle eingedeutschte Version in den Händen halten. Sie ist ungeschnitten, bietet aber auf Wunsch deutsche Texte und Sprecher. Letztere sind nicht schlecht – aber wenn man die Wahl hat, sollte man immer beim rauen Timbre des Originals bleiben. Wie auch beim Original hat man anfangs lediglich die Wahl des leichtesten Schwierigkeitsgrades, alle anderen müssen erst freigespielt werden. Immerhin können ungeduldige Naturen über den dezent irritierend betitelten Menüpunkt »Cheats« alle Kapitel und Levels direkt anwählen. Game Center oder Open Feint werden nicht unterstützt, dafür hat man die Möglichkeit, sich beim Rockstar Games Social Club anzumelden – dieser führt Buch über Statistiken und Erfolge. Was er nicht tut ist automatische Speicherpunkte setzen: Wer den Spielstand nicht manuell sichert, hat Pech gehabt.