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Marvel’s Avengers (Action-Adventure) – Endgame?

Das muss man den Entwicklern von Marvel‘s Avengers einfach lassen: Sie fangen das Thema Superhelden hervorragend ein! Immerhin stecken hinter den Masken der farbenfrohen Freiheitskämpfer oft ganz andere Persönlichkeiten. Und so zeigt auch ihr Spiel zwei Gesichter, die unterschiedlicher kaum sein könnten. Welche das sind und wie sie sich auswirken, das lest ihr im Test.

© Crystal Dynamics / Eidos-Montréal / Nixxes Software / Crystal Northwest / Square Enix

Naturgemäß ist der Spaß mit Freunden natürlich ungleich größer und Crystal Dynamics sorgt mit einem Anpassen des individuellen Schwierigkeitsgrads sogar dafür, dass sämtliche Teilnehmer einer Party eine maßgeschneiderte Herausforderung erleben: Schaden- bzw. Gesundheitswerte werden individuell angepasst, sodass sich selbst voll ausgebildete Figuren nicht langweiligen, wenn sie mit Level-3-Superhelden unterwegs sind. Cool sind außerdem Finisher an großen Gegnern, die mehrere Helden gleichzeitig ausführen. Auch die KI nimmt daran gerne teil und spätestens das verleiht dem Zusammenspiel echtes Avengers-Feeling.

Einsam sammeln

Ungünstig ist nur, dass sämtliche Mitstreiter zwischen den Missionen den nächsten Auftrag auswählen dürfen. Da aktiviert ein Random schon mal einen Einsatz, den man gerade partout nicht ausführen möchte, obwohl man selbst die Gruppe eröffnet hat. Das ist ein weiterer Grund, aus dem mir offene Areale fehlen: Begibt man sich an solchen zu einem Kampf, würde man vor Ort vielleicht dort ohnehin aktive Mitstreiter finden und dann alleine weiterziehen. Hier muss man nach jedem Einsatz die Gruppe erst aktiv verlassen und das Matchmaking anschließend neu starten. Das ist kein Umstand, hat mit einem fließenden Spielablauf oder gar einem immersiven Erlebnis aber nichts zu tun.

Ist einem die Mission egal, springt man übrigens per Quickmatch einfach in die nächstbeste Gruppe. Dabei fehlt mir allerdings die Möglichkeit wenigstens den Schwierigkeitsgrad auszuwählen, denn sind die Kämpfe dem subjektiven Empfinden nach zu einfach oder zu schwer, macht selbst das coole Prügeln weniger Spaß. Schade auch, dass es noch keine Möglichkeit gibt Positionen oder Objekte wie Beutekisten zu markieren, und dass man sämtliche Ressourcen selbst auflesen muss, nachdem Mitspieler vielleicht am anderen Ende der Karte entsprechende Behälter geöffnet haben. Warum sammeln bis zu vier Spieler nicht jeweils für die gesamte Gruppe, sodass sie alle einzeln das komplette Areal abklappern, bevor es endlich weitergeht?

Verzicht auf Kleidersünden

Mikrotransaktionen

beschränken sich derzeit auf rein kosmetische Gegenstände. Über tägliche und wöchentliche Herausforderungen schaltet man zudem weitere Kostüme, Emotes und mehr frei – sowie zusätzliche dieser Belohnungen für Echtgeld. Bei den zum Start erhältlichen Helden ist dieser Premium-Bonus kostenlos, bei zukünftigen Helden wird er Geld kosten. Teil dieser Challenge Cards (in anderen Spielen Battle Pass genannt) sind einige wenige Ressourcen, die keine nennenswerten Auswirkungen auf das Spieldesign haben. © 4P/Screenshot

So müßig das Aufsammeln auch sein mag: Die gleichzeitige Suche nach besserer Ausrüstung lohnt sich immerhin – was an den individuellen Eigenschaften liegt, die den Teilen per Zufall verliehen werden. Die reichen nämlich von größeren Schadenswerten bestimmter Angriffe über das Hinzufügen von Elementarschäden bis hin zu erhöhten Wahrscheinlichkeiten für das Auslösen einer kurzen Unverwundbarkeit und vielem mehr. Manche davon muss man erst aktivieren, indem man die Rüstungsteile verbessert, was wiederum Ressourcen kostet, aber auch das Ausrüstungslevel steigert. Dadurch kann man Teile mit guten Werten relativ lange verwenden, selbst wenn man höherwertige findet.

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Mit Iron Man fliegen oder mit Kamala dehnbar sein? Es sind die verschiedenen Charaktere, die zum Glück auf lange Sicht motivieren. © 4P/Screenshot

Dankbar bin ich übrigens für die Entscheidung, die Ausrüstung nicht sichtbar an den Charakteren zu zeigen. Ich möchte Superhelden jedenfalls nicht in verkappten Designunfällen herumfliegen sehen, wie sie den Destiny-Hütern während des Auflevelns und beim Tragen besonders starker Ausrüstung oft zugemutet wird. Stattdessen erhält man hier durch das Erfüllen bestimmter Aufgaben zahlreiche ikonische Kostüme, was bedeutend besser in die Welt der Freiheitskämpfer passt.

Überhaupt sind es die Helden selbst, die mich im Endgame trotz der inhaltlichen Flaute bei Laune halten, denn es dauert eine ganze Weile, bis man auch nur eine Figur voll entwickelt und mit bestmöglicher Ausrüstung versehen hat. So ist das zwar ein recht langer Vorgang, aber auch ungemein motivierend, die Besonderheiten kennenzulernen sowie Stärken und Schwächen zu verinnerlichen. Bleibt die Hoffnung, dass Crystal Dynamics genau weiß, wie viel diesem Abenteuer jetzt noch fehlt und in den kommenden Monaten nicht nur anspruchsvolle Missionen, sondern auch viel inhaltliche Abwechslung ins Spiel bringt.

  1. ist das wirklich so gemeint von square wenn ich teil 2 der kampagne machen will , den helden 95 kraftstufen tranieren muss um die story weiter zu spielen? Ich will doch nicht stundenlang leveln nur um in der story weiter zu machen wtf.

  2. Flojoe hat geschrieben: 06.03.2021 07:31 Gerade auf golem.de gelesen das man plant ab Level 25 die benötigten xp für den Levelaufstieg anzupassen. Man soll künftig wesentlich mehr xp benötigen um die nächsten Stufen zu erreichen. Wenn das so stimmt frag ich mich ob man damit dem Spiel nicht den endgültigen Todesstoß versetzt. 🤔
    Die Begründung, die CD dazu nachschob, ist auch PR-Bullshit par excellence:
    "Wir möchten neue Spieler nicht verwirren oder überwältigen." - wie ungemein gütig und zuvorkommend von ihnen :Spuckrechts:
    Wirkt auf mich so, als wollten sie demnächst (mehr) XP Boosts im Itemshop verkaufen - womöglich auch in Kombination mit einer gelanten Free-To-Play-Umstellung.

  3. Gerade auf golem.de gelesen das man plant ab Level 25 die benötigten xp für den Levelaufstieg anzupassen. Man soll künftig wesentlich mehr xp benötigen um die nächsten Stufen zu erreichen. Wenn das so stimmt frag ich mich ob man damit dem Spiel nicht den endgültigen Todesstoß versetzt. 🤔

  4. Falls es jemand eventuell noch ausprobieren möchte, auf Steam gibt's das Basisspiel grad mit 50% Rabatt (29,99€). Das ist schon ein heftiger Preissturz nach nur knapp 6 Wochen oder so.

  5. Als ich mir letzte Woche die Slim im Media Markt für unter 300 Joschkas gekauft habe und da die Avangers gratis inkludiert waren, kann ich da eigentlich nicht meckern. Slim ist wohl die einzige PS4 die nicht auf Staubsauger/Düsenjet macht, keinen irreparablen CE-34878-0 Hardware-Fehler meldet und die weniger Kieselsteine als die Monster-Pro kostet. Freu mich also auf die Avenger-Beigabe.

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