Hauen und Stechen
Durch einen geschickten Kniff vermeiden die Entwickler, dass das Spiel in Kämpfen zu einem simplen Shooter wird, ohne dafür auf Fernkampfwaffen verzichten zu müssen. Diese werden nämlich, einmal ausgerüstet, als Fähigkeit im komfortabel zu bedienenden Kreismenü angeboten und können nur entsprechend limitiert eingesetzt werden. Der Fokus liegt also auf dem Nahkampf und den selbst herstellbaren Waffen, die mittels eines recht umfangreichen Crafting-Systems aus Gegenständen wie Elektroschrott und kaputten Rohren zusammengedengelt werden können.
Die Kämpfe sind schnell und fordernd, denn die Gegner teilen ordentlich aus und sind in der Lage sich auf den Stil des Spielers einzustellen. Somit muss man seine Angriffe geschickt mit den erlernbaren Fähigkeiten verbinden, die Ausweichrolle intensiv nutzen und Kombinationen aus einfachem Schlag und Blockbrecher ins Ziel bringen. Mit dem Erreichen höherer Stufen können außerdem neue aktive und passive Begabungen in drei Klassen (Kampf, Abtrünniger und Technomantie) freigeschaltet werden, die Einfluss auf die spannenden Auseinandersetzungen haben. Die Steigerung der Charaktereigenschaften ermöglicht außerdem neue Waffenmodifikationen oder eine bessere Ausbeute beim Plündern der Gegner.
Verletzliche Unschuld
Die im Verlauf der Geschichte mehrfach wechselnden KI-Kameraden sind mir im Kampf allerdings keine große Hilfe – ich kann ihnen über ein Kreismenü zwar rudimentäre Befehle erteilen, aber sie stellen sich blöd an und sinken oft schon nach wenigen Schlägen in den Staub. Zudem kann ich meinen Begleitern keine neue Ausrüstung zuteilen, sodass sich Innocence lange mit seiner zerrissenen Gefangenenkleidung in Auseinandersetzungen begibt. Der K.O. ist hier vorprogrammiert, zum Glück aber nicht dauerhafter Natur.
Am Ende eines Schlagabtausches stehe ich ab einem bestimmten Punkt vor der Wahl: Töte ich meine Gegner für ein wenig „Serum“, das ich dem Körper des Besiegten mit einer Spritze entziehe, oder lasse ich sie leben? Beides hat angeblich Auswirkungen auf meinen Ruf, der jedoch selbst bei eindeutig guten Entscheidungen die neutrale Position nicht verlassen möchte und somit ad absurdum geführt wird.
Die 4P Wertung ist hart, aber die angesprochenen Kritikpunkte treffen durchaus zu.
Wie man sie gewichtet, hängt von jedem einzelnen ab. Ich hatte 16 Stunden Spaß mit dem Spiel, und das für 12 Euro.
Ich habe den Test sehr wohl gelesen und die Wertung und Fazit ist nicht nachvollziehbar, wie immer auf 4Players seit etwa 3 Jahren. Trotzdem schaue ich immer wieder mal vorbei, denn bekanntlich stirbt die Hoffnung zuletzt - dass es wieder ein ernstzunehmendes Spielmagazin wird. Momentan lädt ein Besuch auf der Seite vorallem zum Kopfschütteln ein und eben - solche amüsante Beiträge wie von Dir zu lesen .
Das Szenario ist toll und unverbraucht. Der düstere Stil gefällt mir sehr gut. Nicht selten fühle ich mich an Chronicles of Riddick erinnert.
Grafik und Sound sind zweckmäßig.
Die Quests reißen keine Bäume aus, sind aber teilweise recht spaßig. Das gleiche gilt für die Story.
Nervig und unverzeilich ist jedoch, dass man die Steuerung nicht anpassen kann. Das geht auch bei einem Budget Titel gar nicht!
Ich würde eine knappe 7 / 10 geben und hatte unter dem Strich auf jeden Fall mehr Spaß als z.B. mit Dragon Age 2.