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Mario Kart 7 (Rennspiel) – Mario Kart 7

Wer hätte das gedacht: Was ursprünglich mal ein kleiner Spaß war, der um einen coolen Mode 7-Effekt herum programmiert wurde, entwickelte sich nicht nur zu einem der beliebtesten Arcade-Racer, sondern zu einer Blaupause und dem Maßstab für Spaß-Rasereien im Allgemeinen! Adel verpflichtet, was die Erwartungen natürlich umso höher steigen lässt.

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Der Online-Modus ist für Nintendo-Verhältnisse vorbildlich - die Verbindung ist makellos, es gibt praktische Community-Funktionen.
Der Online-Modus ist für Nintendo-Verhältnisse vorbildlich – die Verbindung ist makellos, es gibt praktische Community-Funktionen. © 4P/Screenshot

In Sachen Online-Unterstützung hat Nintendo einen langen Weg hinter sich. Und es ist sehr schön zu sehen, dass die Entwickler lernfähig sind. Zwar gibt es immer noch keinen Sprachchat, aber dafür sehr viel Komfort: Man kann einfach so gegen Leute aus aller Welt spielen (das Auto-Matchmaking wirft einen mit ungefähr gleich starken Fahrern in einen Topf), gegen Mitglieder der eigenen Freundesliste – oder gegen »Communities«. Das sind spezielle Spieleräume, die man nach Bedarf anlegen kann. Nehmen wir an, ihr wollt mit ein paar Bekannten aus dem 4Players-Forum ein paar Runden drehen. Normalerweise müsstet ihr erst umständlich Freundescodes austauschen, bevor das möglich ist. Nicht so hier: Einer eröffnet eine 4P-Community, postet den generierten Raumcode im Forum – und jeder kann nach Belieben beitreten. Außerdem darf man über das »Freunde/Feinde«-System bereits online begegneten Widersachern direkt ins laufende Spiel beitreten, falls sie gerade online sein sollten. Das Ganze ist noch lange nicht optimal, aber für Nintendo-Verhältnisse ein großer Schritt in die richtige Richtung.

…und ein bisschen für mich!

Das Beste am Online-Modus ist die beeindruckende Qualität: Während des Tests spielte ich gegen volle Mannschaften aus Europa, den USA oder Japan – und kein Ruckler, kein Lag störte den Kart-Spaß! Schön ist außerdem die Weltkarte, auf der die ungefähre Position aller Mitspieler angezeigt wird. Online darf man von Anfang an mit dem eigenen Mii antreten und natürlich alle bislang freigespielten Tuningteile nutzen. Ist das Team, dem man zugeteilt wurde, gerade im Rennen, darf man diesem live zusehen – aber leider nicht zwischen den einzelnen Fahrern wechseln. Natürlich nutzt Mario Kart 7 auch Nintendos StreetPass-System, der Dreh- und Angelpunkt dafür nennt sich »Mario Kart Channel«: Hier werden alle SP-Begegnungen gespeichert, man darf einzelne Rennen erstellen, in denen sie dann mitfahren. Außerdem kann man hier Ghosts anderer Spieler herunterladen und gegen diese antreten.

Technisch ist Mario Kart 7 vor allem schnell und flüssig. Die Engine läuft mit rasanten 60 Bildern pro Sekunde, und zwar sowohl im 2D- als auch im 3D-Modus, der ein netter Bonus, aber auch nicht mehr ist. Das Gezeigte ist Nintendo-typisch nicht irre komplex

Wer möchte, kann jetzt auch aus der Cockpitperspektive fahren - optional sogar mit Neigungssteuerung, die aber nicht nur schwammig ist, sondern auch die 3D-Darstellung ruiniert.
Wer möchte, kann jetzt auch aus der Cockpitperspektive fahren – optional sogar mit Neigungssteuerung, die aber nicht nur schwammig ist, sondern auch die 3D-Darstellung ruiniert. © 4P/Screenshot

oder detailreich, aber sehr bunt, sehr fröhlich und vor allem sehr liebenswert – die Juchz- und Jubellaute, die aus allen Ecken und Enden durch die Luft schwirren, tragen ihren Teil dazu bei. Auch der Rest der Soundkulisse bietet gewohnte Qualität: Die einzelnen Extras unterscheiden sich akustisch deutlich voneinander, schon nach kurzer Zeit braucht man nicht mehr zu sehen, was auf einen zu schwirrt, man hört es. Und die Musik besteht aus der obligatorischen Mischung aus frischen sowie bekannten, teilweise neu abgemischten Rhythmen.

Nach jedem Rennen darf man sich eine automatische Wiederholung desselben zu Gemüte führen – nett, aber mangels Speichermöglichkeit keine dauerhafte Unterhaltung. Neu ist übrigens die optionale Ego-Perspektive, die man sich anstelle der gewohnten Schulteransicht gönnen darf. Sie bietet interessante neue Bilder, aber ich fand sie auf Dauer zu unübersichtlich. Jedoch darf man dankbar dafür sein, dass die Neigungskontrolle in dieser Ansicht komplett optional ist. Sie funktioniert nämlich sehr unpräzise und ist natürlich in Kombination mit dem 3D-Modus überhaupt nicht zu gebrauchen.