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Mario Kart 7 (Rennspiel) – Mario Kart 7

Wer hätte das gedacht: Was ursprünglich mal ein kleiner Spaß war, der um einen coolen Mode 7-Effekt herum programmiert wurde, entwickelte sich nicht nur zu einem der beliebtesten Arcade-Racer, sondern zu einer Blaupause und dem Maßstab für Spaß-Rasereien im Allgemeinen! Adel verpflichtet, was die Erwartungen natürlich umso höher steigen lässt.

© Nintendo / Nintendo

Ein bisschen Altes…

[GUI_PLAYER(ID=82062,width=400,text=Mario Kart 7 bietet die gewohnte Mischung aus alt und neu: Fahrer, Strecken und Spielmodi sind zum Teil frisch, zum Teil bekannt.,align=right)]Der Name stammt frisch aus Sparta: Mario Kart 7. Keine »3DS«-Wortspielereien, keine dramatischen Untertitel, einfach reiner Pragmatismus – es ist das siebte Mario Kart, also heißt es Mario Kart 7. Außerdem soll die 7 ja eine Glückszahl sein. Obwohl – einige Spieler werden gar nicht glücklich sein, ganz besonders jene, welche die in Mario Kart Wii neu eingeführten Motorräder mochten – die gibt es hier nämlich nicht, genauso wenig wie die u.a. damit verbundenen Stunts. Und wie schon bei Super Mario 3D Land gibt es auch hier statt eines echten Handbuches lediglich ein ausfaltbares Hinweisblatt, auf dem die grundlegende Steuerung erklärt wird. Alle weiteren Details finden sich auf dem Modul in Form eines elektronischen Manuals.

Außerdem spielt Nintendo mal wieder der Fraktion derjenigen in die Hände, die zurecht herummosern, dass sich die Mario Kart-Serie seit Jahren auf ihren sehr bequem aussehenden Lorbeeren ausruht. Ist nämlich auch dieses Mal nicht anders. Das Fahrerfeld ist zu Beginn altbekannt, die Hälfte der Strecken ist recycelt, die meisten Extras sind einem wohlvertraut, die Struktur des Grand Prix (acht Cups à vier Rennen) ist ein alter Hut. Das Turbo-System ist von Mario Kart Wii übernommen, beruht also darauf, dass man sich möglichst gut in Kurven legt und schliddert – dann laden sich die beiden Turbostufen von allein auf. Das mag einfacher sein als früher, als man das Digipad noch eifrig wackeln musste, um den Turbo zu erhalten, aber immerhin verhindert es das gefürchtete Snaking, mit dem geübte Spieler jede Online-Runde Mario Kart DS für alle anderen komplett ruinieren konnten. Natürlich gibt es nach wie vor die ebenso geliebten wie gefürchteten Extras: Bananenschalen, rote und grüne Schildkrötenpanzer, Bomben, Supersterne – und natürlich die gemeinen blauen Stachelpanzer und Kleinmach-Blitze. Manche Dinge ändern sich eben nie.

…ein bisschen Neues…

Die Designer waren allerdings nicht so faul, wie man annehmen könnte, denn es gibt einige Neuzugänge: Allen voran frische Extras wie der Tanuki-Schwanz (der erst vor Kurzem für Super Mario 3D Land aus der Mottenkiste gepuhlt wurde), mit dem man eine Zeit lang heranzischende Schildkrötenpanzer oder Gegner zuverlässig abwehren kann. Interessant ist auch die »Glücks-Sieben«, die eine Art Sechser im Lotto für den weit hinten liegenden Kartisten ist – denn er bekommt nicht nur ein Extra, sondern derer gleich sieben, mit denen er seine Vordermänner peinigen kann! Neu ist auch, dass man seine rasenden Hobel ein wenig pimpen darf: Wer während der Runden fleißig Münzen sammelt, maximal zehn pro Rennen, der schaltet mit

Die neuen Gleitschirme erlauben nicht nur entspannte Blicke auf die Landschaft, sondern sorgen auch für frische Abkürzungsmöglichkeiten.
Die neuen Gleitschirme erlauben nicht nur entspannte Blicke auf die Landschaft, sondern sorgen auch für frische Abkürzungsmöglichkeiten. © 4P/Screenshot

der Zeit neue Boliden, Reifen oder Gleitschirme frei – all das wirkt sich direkt auf Eigenschaften wie Geschwindigkeit oder Beschleunigung aus, außerdem darf man seinen Fahrer so für die wilde Online-Welt personalisieren – aber dazu gleich mehr. Gesammelte Münzen wandern übrigens nicht automatisch aufs Konto: Wer sich treffen oder von der Strecke schubsen lässt, verliert einen Teil der Klimperware.

Der Gleitschirm ist ebenfalls ein Neuzugang. Springt man von einer hohen Rampe ab, öffnet er sich automatisch, woraufhin man gemütlich oder nicht ganz so gemütlich gen Boden rasen kann. Das eröffnet praktische Strategien: Gleite ich ein wenig durch die Botanik und umfliege ich dadurch knifflige Stellen oder lande ich lieber schnell und gebe am Boden wieder Vollgas? Klar, dass viele neue Strecken so designt wurden, dass der Gleitschirm immer wieder mal zum Einsatz kommt. Aber auch alte Pisten wurden zum Teil so verändert, dass in ihnen jetzt ein wenig herumgeschwirrt werden darf. Nicht ganz so interessant wie der Gleitschirm ist die Tatsache, dass man jetzt gelegentlich auch unter Wasser unterwegs ist. Das sieht zwar niedlich aus, steuert sich aber ganz genauso wie über Wasser. Um etwas mehr Geschwindigkeit zu  bekommen, kann man sich entweder im Windschatten an seinen Gegner heransaugen oder beim Sprung von Rampen die Sprung-Taste drücken – das gibt einen kleinen Extra-Schub.