Obwohl die grundsätzlichen Zusammenhänge schnell verstanden sind, sorgen die schnell aus dem Ruder laufenden Möglichkeiten dafür, dass man einerseits den Überblick verlieren kann und sich andererseits mitunter in Grind-Situationen wiederfindet, da bestimmte Räume, Fähigkeiten usw. entsprechende Level-Voraussetzungen seitens des Spielers oder der einzelnen Diener benötigen. Diese wiederum können teilweise nur über eine festgelegte Anzahl an Opfern, spezielle Rohstoffe etc. freigeschaltet werden. Dass diese Elemente zumeist überzeugend miteinander verknüpft sind, ist das eine. Dass man sich jedoch immer wieder an den Vorgaben der Entwickler entlanghangeln muss und nicht frei experimentieren kann, ist das andere. Und dann ist da natürlich noch die ultraböse Thematik, die sich aber glücklicherweise zu keinem Zeitpunkt ernst nimmt. Mit vielen augenzwinkernden Anspielungen auf alte und moderne Horror-Klassiker trifft MachiaVillain zumindest hier meist den richtigen Ton – auch wenn man es hin und wieder etwas übertreibt.
Zwischen Prison Architect und Don’t Starve
Richtig gut gelungen ist die Arbeitsaufteilung für die Diener. Schon bei der Auswahl kann man einsehen, in welchen der über einem Dutzend wesentlichen Arbeitsbereiche wie z.B. Ressourcensammlung, Tatortreinigung, Nahrungsverarbeitung etc. sie ihre Stärken und Schwächen haben. Abhängig von ihrer Belastungsfähigkeit kann man sie nun nicht nur in einer Tabelle für bestimmte Aufgaben einteilen, sondern sie auch noch priorisieren. Während die Monsterdiener sich autark um Bedürfnisse wie Nahrungsaufnahme und Schlaf kümmern, arbeiten sie in der übrigen Zeit die für sie festgelegten Aufgaben entsprechend der Priorisierung ab. So kann man z.B. einstellen, dass sich alle gemeinsam um Wartung kümmern (dazu gehört auch das
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Beseitigen von Leichen und Blutzspritzern), bevor sie sich den anderen, weniger wichtigen Aufgaben zuwenden. So wird Mikromanagement stark reduziert und man kann sich sowohl auf den Aufbau eines wahrlich schrecklichen Landhauses als auch die Kulisse kümmern.
Zudem kamen mit dem aktuellen Patch auch Hotkeys für einen konzentrierten Angriff aller Diener sowie einige andere Annehmlichkeiten hinzu. Dadurch werden zwar die unzureichenden Erklärungen nicht egalisiert, aber doch abgemildert. Der Aquariumeffekt, also der Spaß am reinen Zuschauen, ist allerdings geringer als z.B. bei Dungeons, Dungeon Keeper oder modernen Aufbauspielen wie Planet Coaster. Dennoch ist das Design charmant, das seine Anleihen nicht nur bei der Perspektive oder den Menüs bei Prison Architect zieht und diese durch das comichafte Aussehen im Stile von Don’t Starve ergänzt. Für die akustische Seite lässt sich dies leider nicht sagen: Generische Effekte und eine nur in Ausnahmefällen auffallende Musik unterstützen das Geschehen eher schlecht als recht, sorgen aber wenigstens nicht dafür, dass man MachiaVillain entnervt verlässt.