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Lego Batman – Das Videospiel (Action-Adventure) – Lego Batman – Das Videospiel

Der dunkle Rächer hat erst neulich im Kino zum wiederholten Male mit tiefer Stimme für Recht und Ordnung gesorgt, seine Software-Auftritte sind mittlerweile unzählbar. Aber einen wie diesen hatte der eher ernste Typ noch nie: Mit Klotzbeinen durch Klotzlevels gegen Klotzgegner, begleitet von einem debilen Klotz-Sidekick…

© Traveller's Tales / Warner Bros. Interactive

Aus die Fledermaus

Eines der Highlights jedes bisherigen Lego-Spiels war der wunderbar bekloppte Humor, der speziell in den hinreißend inszenierten Zwischensequenzen für verdammt viele wund geklopfte Oberschenkel sorgte. Bei Batman hingegen… vielleicht liegt es daran, dass das zugrunde liegende 

Die Vehikel-Steuerung ist ein serientypischer Schwachpunkt – dafür sind die Gefährte teilweise extrem abgefahren…

Material eher düsterer Natur ist, aber so richtig witzig ist das Spiel dieses Mal nicht. Genau genommen beschränken sich die nach wie vor toll inszenierten Echtzeit-Filme oft genug darauf, Robin als Trottel zu zeigen, der ständig irgendwo runterfällt. Huahua. Okay, hin und wieder gibt’s gut was zu lachen, aber lange nicht mehr so oft wie früher. Vielleicht liegt’s aber auch daran, dass dem Spiel ein roter Faden fehlt: Da sich die Entwickler nicht auf einen bestimmten Film konzentriert haben, sondern das Batman-Universum an sich (mit Ausnahme der letzten beiden Filme) im Visier hatten, ist das Ergebnis ein Mischmasch aus der 60er Jahre-Serie, den Comics, den frühen Kunterbunt-Filmen, den düsteren Michael Keaton-Streifen sowie den albernen Batmans der 90er Jahre. Prinzipiell zwar eine gute Sache, weil dadurch auch das Figuren-Kontingent anwächst (auch wenn es weit vom Die komplette Saga-Overkill entfernt ist), aber es fehlt die Kohärenz. Und natürlich die Möglichkeit einer echten Parodie.

Die technische Seite ist wie gewohnt ein zweischneidiger Batarang: Unter Grafikfreak-Gesichtspunkten betrachtet ist die Inszenierung sehr simpel, die Figuren sich ebenso einfach designt wie die Levels, die Texturen bestehen oftmals auf blanken Flächen. Aber hey: Das ist Lego! Und in diesem Lichte sieht alles gleich viel besser aus: Die Klotzmännchen sehen genau wie ihre Echtwelt-Spielzeug-Pendants aus und zeigen bemerkenswert viel Mimik und Gestik. Die komplett aus Lego-Teilen gebauten Welten bestechen mit herzerwärmend vielen albernen Details, überall gibt es etwas zu entdecken oder im Zweifelsfall kaputt zu machen. Akustisch fällt nach wie vor die Abwesenheit von Sprachausgabe auf, alle Figuren kommunizieren

Die freispielbaren Figuren verfügen über spezielle Eigenschaften und Fertigkeiten, wiederholtes Durchspielen ist daher für Forschernaturen gewohntes Muss. Am besten zu zweit – aber leider nur lokal und nicht online.

bestenfalls mit gedämpften Grunzlauten, im ganzen Spiel fällt kein einziges Wort. Und irgendwie auch nicht viele Noten: Die berühmten Themen von Danny Elfman aus Batman und Batman Returns sind dauerhaft präsent, zu Ungunsten von anderen Melodien – ohne Zweifel sind sie kompositorisch und künstlerisch ganz hervorragend, aber nach einiger Zeit vermisst man doch die Abwechslung der John Williams-Meisterwerke der vorherigen Games.

360- und PS3-Fassung nehmen sich technisch und spielerisch gar nichts. Auf PS2 und Wii bekommt ihr ebenfalls das gleiche Spiel mit all seinen Vor- und Nachteilen, wobei die PS2-Fassung etwas ruckeliger als das Nintendo-Pendant ist. Dafür müsst ihr hier mit der Steuerung leben, die ausschließlich auf Nunchuk und Wiimote setzt – der sich anbietende Classic Controller wird nicht unterstützt, wobei die Bewegungssteuerung ausschließlich für den Batarang genutzt wird, dem ihr am Fernseher via Fernbedienung die potenziellen Ziele anzeigen könnt. Oh, und alternativ zum Knöpfchendruck könnt ihr auch per Schütteln der Wiimote Hiebe verteilen, aber das geht angesichts der Feindesmassen schnell ins Handgelenk. Die PSP-Fassung ist technisch am unteren Ende der Fahnenstange; die Texturen sind matschig, das Ruckeln ist spürbar, die Ladezeiten sind noch länger als an der PS2 – und es gibt keinen Koop-Modus! Aber sonst ist das Spiel auch hier identisch.