Die NASA hat es nun wirklich nicht leicht! Weltraumprogramme kosten ja nicht nur Geld, es müssen auch wissenschaftliche Grundlagen für einen Ausflug ins All geschaffen werden. Zu allem Überfluss sollte das Image stimmen: Ohne guten Ruf unterstützt bald niemand mehr die Sternenreise. So jedenfalls hat es mich Kerbal Space Program gelehrt. In einem großen Test muss ich jetzt zeigen, was ich gelernt habe.
Der erfolgreiche Abschluss einer Mission spült dabei Geld in die Kasse, vermehrt den abstrakten Wert „Wissenschaft“ und erhöht das Ansehen, mit dem z.B. Spendenaktionen durchgeführt werden. Am wichtigsten ist Wissenschaft, weil davon neue Entwicklungsstufen bezahlt werden. Und nur die ermöglichen den Bau fortschrittlicher Komponenten, ohne die komplexe Flugapparate gar nicht realisierbar sind.
Wegweiser, ohne Hand im Rücken
In der klassischen Karriere sind Geld und Ansehen sogar deaktiviert. Missionen gibt es dort nicht; man muss also aus eigenem Antrieb heraus wissenschaftliche Erkenntnisse gewinnen – durch das Sammeln von
Bodenproben etwa oder das Anfertigen von Berichten im Orbit eines Planeten. Nur in der zentralen Kampagne zählt das umfangreiche Verwalten aller Aspekte.
Trotzdem ist diese Karriere ein gelungener Einstieg. Immerhin führen die optionalen Aufträge mit sanfter Hand durch die ersten Stunden, da sie zunächst einfache Ziele vorgeben. Mit fortschreitender technischer Entwicklung werden dann aufwändigere Missionen angeboten. Wenn einer der frühen Aufträge also das Erreichen einer Umlaufbahn um Kerbin vorgibt, ist es sinnvoll, diese Herausforderung anzunehmen: Das Erreichen des anspruchsvollen Ziels ist lukrativ und die gewonnen Erkenntnisse ermöglichen vielleicht schon im Anschluss die erste Reise um Mun.
Ein kleiner Schritt für einen Kerbaler…
Grundsätzlich gilt aber: Konstrukteure dürfen bauen, was das Herz begehrt. Sie dürfen erschaffen, was Werkshalle und Startrampe, Fantasie und Geldbörse hergeben. Sie fügen Treibstofftanks mit Triebwerken zusammen, montieren beides an der Trägerrakete, bringen Lichter an und erstellen irgendwann eine Landekapsel, dank der kleine Schritte eines Kerbalers zu großen Fußabdrücken werden. Aus diesem Grund engagieren sie
aus Pilot, Wissenschaftler und Techniker. Mit steigender Erfahrung lernen die Astronauten, Verzeihung: Kerbonauten, irgendwann das Schiff selbst auszurichten, wertvollere Forschungsergebnisse zu erzielen und sogar schwere Schäden zu beheben.
Leider verbirgt sich im Bau allerdings manche Tücke, weil einige Teile auch aufgrund der etwas umständlichen Kamerasteuerung nicht genau dorthin wollen, wo es der Ingenieur gerne hätte. Gut, dass man jeden Schritt wie beim Bearbeiten eines Office-Dokuments zurücksetzen und wiederherstellen kann und dass Feineinstellungen ein nachträgliches Bearbeiten erlauben. Bei komplexen Objekten fummelt man hin und wieder aber zu lange.