Keine Angst, am Spielprinzip hat sich nichts geändert: Noch immer pflanzt ihr verschiedene Gemüsesorten an, haltet Tiere und baut euch nach und nach die eigene Farm auf. Wieder einmal befreit ihr den Boden vorher von Unkraut, Holz und Geröll. Doch diesmal müsst ihr noch mehr Geduld mitbringen als zuvor, denn alles in diesem Spiel dauert lange. Sehr lange.
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Pflanzen wie Erdbeeren und Gurken sind etwas teurer, lassen sich aber auch gleich mehrmals pro Saison abernten. |
Zunächst einmal klickt ihr euch durch die behäbig ablaufende Einleitung. Auf einer kleinen Insel existiert neben einer kleinen Stadt auch eine verwunschene Ruine. In längst vergangenen Zeiten bearbeiteten dort die Bauern der Insel das Land mit den eigenen Händen. Doch dann gab es einen Krieg und die in der Ruine lebenden Waldgeister versiegelten den fruchtbaren Boden auf dem Dach des Gebäudes. Um den Bann zu brechen, hat Dr. Hope euch entwickelt: einen Roboter, der äußerlich nicht von einem Jungen zu unterscheiden ist.
Ich vermute, ihr ahnt schon, wohin die Reise geht? Der Doktor schickt euch in Figur dieses Androiden in das Alte Gemäuer, damit ihr durch eure Feldarbeit die Geister besänftigt und die Insel von dem Fluch befreit. Zu Beginn räumt ihr erst einmal alles herumliegende Gerümpel vom Feld, pflügt die Erde mit der Hacke um und säht die ersten Samen auf dem einzigen Feld aus, dass die Geister vor ihrem Fluch verschont haben. Nachdem ihr jedes einzelne der kleinen Quadrate mit der Gießkanne gewässert habt, empfiehlt sich ein Ausflug in die Stadt, um im dortigen Supermarkt ein paar weitere Samen einzukaufen. Habt ihr auch die ausgesät, dürft ihr darauf warten, dass nach fünf Tagen die ersten Pflanzen Früchte tragen.
Virtuelle Schlaftablette
Genau diese Wartezeit kann zur Tortur werden. Ihr dürft zwar die hübsch gestaltete Umgebung erkunden. Doch egal wohin euch euer Forscherdrang auch führt, nirgendwo gibt es etwas zu tun. In der Ruine und den Höhlen warten nur verschlossene Türen auf euch.
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In den zahlreichen Grotten findet ihr die Edelsteine, die verschlossene Türen öffnen und den Fluch von den Feldern nehmen. |
Es liegen zwar auch ein paar Steine herum, aber denen könnt ihr erst später mit dem passenden Hammer wertvolles Erz entlocken. Auch die Einwohner in der Stadt können euch nicht weiterhelfen. Statt dessen langweilen sie euch mit dem typischen Harvest-Moon-Smalltalk, der zudem noch in recht holpriges Deutsch übersetzt wurde und sich nicht einmal durch einen Tastendruck abbrechen lässt.
Als ob all das nicht einschläfernd genug wäre, hat mich das depressiv-melancholische Harfengezupfe beinah mehrmals ins Land der Träume befördert. Immerhin lässt sich die Musik stumm schalten. Zum Glück fiel mir nach ein paar virtuellen Tagen auf, dass ich meinen Charakter auch schon zur Mittagszeit nach getaner Arbeit ins Bett schicken kann. Das funktionierte zwar auch schon bei Harvest Moon auf dem DS, doch damals habe ich die Möglichkeit gar nicht entdeckt, weil bis nach Sonnenuntergang immer genug zu tun war. Kein Wunder – beim ersten Ableger für den Nintendo-Handheld dauert ein virtueller Tag nur fünf Minuten, auf der PSP dagegen eine lange halbe Stunde.