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Home (Adventure) – Home

Hört ihr das? Die Technikschraube dreht sich wieder, sie wird geölt und poliert. Alle Welt wartet auf den Start der neuen Engines und die Power der Konsolen von Microsoft oder Sony. Aber selbst wenn so mancher Trailer die Macht und so mancher Geschäftsführer gar das Gefühl des Polygons propagiert, feiert das kleine Pixel ein stilles Comeback. Und manchmal erzählen ein paar geschickt angeordnete Bildpunkte sogar die besseren Geschichten als das High-Definition-Kino.

© Benjamin Rivers /

Fazit

Lust auf einen Hauch Edgar Allan Poe für 2,50 Euro? Auf ein leises, aber vielschichtiges Erlebnis? Dann schlagt zu und begleitet diesen Mann durch das unheimliche Haus mit seinen knarzenden Türen. Aber erwartet weder blutige Action noch Kopfnüsse, sondern lasst euch im Dunkeln bei fest sitzendem Kopfhörer auf diese mysteriösen Flure und das offene Storytelling ein. Hier demonstriert ein kreativer Entwickler, welche atmosphärische Kraft im Pixel steckt und wie man mit einfachen Mitteln dafür sorgen kann, dass man in einem Spiel versinkt. Unterm Strich kann Home hinsichtlich des Horrors zwar nicht mit Lone Survivor mithalten, das fast schon wie ein Silent Hill in 2D anmutete – es ist eher eine morbide Detektivgeschichte. Außerdem vermisst man anspruchsvollere Rätsel, die einen wenigstens etwas fordern. Aber dafür punktet das Abenteuer mit seiner charmanten Inszenierung, die ohne großes Getöse für Nachdenklichkeit sorgen kann. Macht man sich etwa mit schuldig, wenn man das blutige Messer aufnimmt? Hat man gerade die Geschichte verändert? Kann man den Schrecken des Helden etwa auf verschiedene Art erleben? Ja! Denn mit jeder Entscheidung erlebt und erzählt man. Wer gute Geschichten mag, wird auch diese bis zu all ihren Enden verfolgen müssen.

Wertung

PC
PC

Ein stimmungsvolles Pixel-Abenteuer mit offenem Storytelling und einem Hauch Edgar Allan Poe.