Die Gegner-KI scheint zu allem Überfluss allwissend zu sein, was mich vollends zur Verzweiflung treibt. Die Feinde finden mich auch, wenn ich hinter einem Haus getarnt auf der Lauer liege. Haben sie den Röntgenblick oder wie können
sie nur von mir wissen? Auch sonst sind die Computergegner übermächtig, denn sie schießen viel besser als die eigenen Leute. Hier zahlt es sich ausnahmsweise aus, dass vieles vom Zufall abhängig ist – auch der Ausgang der Kämpfe. Wo ich zuvor keine Chance hatte, explodiert den Computersoldaten die Stabgranate in der Hand und alle werden in die Luft gesprengt. Die eigenen Leute haben Probleme bei der Wegfindung, denn wenn ich auf einen weiter entfernten Punkt klicke, finden sie ihn nicht und machen unsinnige Umwege.
Bedienung
Die Steuerung erweist sich immer wieder als umständlich, da vieles nicht automatisch passiert. So muss ich immer, wenn ich ein höheres Stockwerk gehe, die Höhe erst manuell einstellen. Oft kommt es vor, dass ihr warten müsst, der Ablauf der Zeit lässt sich aber nicht schneller machen. Auch das Einsammeln der Waffen ist recht umständlich, da viele der Objekte einfach winzig sind. Der Schwenk mit der Kamera sollte viel einfacher gehen, denn ihr braucht ihn immer wieder, um wichtige Dinge zu entdecken. So überseht ihr schon mal das leichte MG im Schrank, das die Feinde auf Distanz hätte halten können. Solche Möglichkeiten sind ohnehin Mangelware, denn die meisten Häuser sind das Betreten nicht wert.
Nur ein Streifschuss
Auch das mit der angeblichen Ragdoll-Einbindung erweist sich als Mogelpackung, denn besonders überzeugend beißen die Imperialisten nun nicht gerade ins Gras. Gut nicht alle Leichen sehen gleich aus und sie bewegen sich,
wenn auf sie geschossen wird, aber mit physikalisch korrekt dargestellten Toten, wie ihr sie vielleicht aus echten Toptiteln wie Far Cry, Half-Life 2 oder F.E.A.R. kennt, ist das nicht zu vergleichen. Schön sieht wieder das Zerplatzen eines Gartenzauns aus, der von einem Schuss getroffen wird. Pflanzen und Boden sind wenig ansehnlich. Insgesamt ist die Grafik aber eher unterer Durchschnitt, auch weil ihr bis aufs Intro nur mit Zwischensequenzen in 3D-Spielgrafik abgespeist werdet.
Negativ fallen die fiesen Gore-Effekte auf, die die USK wohl schlicht übersehen hat. Trotz abgeschossener Köpfe, umherfliegender Leichen und Blutlachen ist das Spiel unverständlicherweise ab 16 Jahren eingestuft. Mit Ragdoll hat auch das reichlich wenig zu tun, denn dabei geht es um die Bewegung des Körpers und nicht um fiese Verletzungen.
Lästiger Sound
Ich bin nun wirklich der Letzte, der etwas gegen Heavy-Metal hätte, denn ich fahre auf Bands wie Metallica, Ozzy Osbourne oder Nirvana ab. Allerdings müssen harte Klänge auch passen, was hier nicht der Fall ist, obwohl sie nur während der Kämpfe das Ohr belästigen. Ansonsten läuft wieder mal unpassende Fahrstuhlmusik, die nichtssagender nicht sein könnt. Noch nerviger als die Musik sind die deutschen Kommentare des Protagonisten, die wohl cool sein sollen, aber schlicht dümmlich sind. Der nicht gerade professionell klingende Sprecher kommentiert das Wegfliegen eines Kopfes mit dem lustigen Unterton „Der ist am Ende“. Die anderen Sprecher sind auch nicht besser