Schnapp sie dir alle!
Besonders turbulent geht es beim »Hamstern« zu. Zwei Teams versuchen, möglichst viele Exemplare der auf der Karte verstreuten Flaggen zusammenzuraffen. Der Timer läuft mehrmals pro Match ab: Dann werden nur die Flaggen als Punkt gezählt, welche innerhalb einer leuchtenden Markierung stehen.
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In »Kopfjäger« gibts für jeden erlegten Gegner einen punktebringenden Schädel – in einer »Pro«-Variante nur für jeden Kopfschuss. |
Nachdem meine Kollegen und ich einige in unsere Basis geschafft haben, wird es spannend: Der Spartan mit dem provozierenden Smilie auf der Rüstung hat sich durch unsere Reihen gemogelt und macht sich jetzt an unserer Beute zu schaffen: Eine Fahne nach der anderen schleudert er aus unserem Kreis. Verdammt, ausgerechnet jetzt! Während eine Flagge noch durch die Luft trudelt, läuft der Countdown ab und nur noch ein einziges Exemplar wurde gewertet.
Sei’s drum – schon Sekunden später drehen wir den Spieß um: Wir haben wir uns über eine schmale Fußgängerbrücke und durch einen Tunnel an die feindliche Basis heran geschlichen. Der Zielpunkt meiner M392 DMR ruht bereits auf einem Bewacher. Die neue Mischung aus Sturm- und Scharfschützengewehr erweist sich hier als besonders praktisch. Just in diesem Moment leert mein Mitstreiter das Schild des Gegners mit einer Plasma-Waffe und ich gebe ihm mit konventioneller Munition den Rest. Dann stürmen wir auf ihre Basis zu und schnappen uns die zwei Flaggen.
»Halo: Enemy Territory«
Ähnlich hektisch geht es in der Spielart »Kopfjäger« zu: Jedes meiner Opfer lässt einen Schädel fallen, welchen ich einsammle und bei einem Tor abliefere. Bis zu zehn Totenköpfe lassen sich mitschleppen – doch wenn ich zu gierig bin, werde ich zum begehrten Ziel für die Konkurrenz. Mit »Invasion« wird erstmals auch ein komplexer Modus mitgeliefert, welcher in mehrere Phasen eingeteilt ist und ein wenig an Enemy Territory erinnert.
In jeder der drei Phasen verlagert sich der Kampf auf einen anderen Bereich der großen Karte – auch die Waffenloadouts und die verfügbaren Fahrzeuge ändern sich. Als ich das erste mal verwirrt durch die Industriehallen der großen Boneyard-Map irrte, fühlte ich mich noch reichlich verloren. Invasion ist ganz klar der Modus, welcher die längste Einarbeitung und gute Team-Kommunikation voraussetzt.
Optionen bis zum Abwinken
Wer ernsthafte Partien ohne dazwischen funkende Neulinge spielen will, sollte sich also mit einer Gruppe von Freunden in der Spielersuche vermitteln lassen oder Gebrauch vom benutzerdefinierten Spiel machen. Letzteres ist ein Traum für Personen, welche gerne jedes Detail nach ihrem Gusto einstellen. Vom Friendly Fire über Schildstärke, Lebensenergie, Waffenarsenal bis hin zur Anziehungskraft der Planetenoberfläche lassen sich hunderte von Optionen konfigurieren. Profis dürfen sich außerdem an der neuen spielinternen Liga
»The Arena« mit Matches für 4-8 Teilnehmern versuchen: Haben sie sich eingeschrieben, werden ihre Spiele bewertet und sie in eine Division eingeteilt. Am Ende eines Monats sehen sie, wie gut sie sich geschlagen haben.
Wem die mitgelieferten Karten nicht genügen, darf sich außerdem in der »Schmiede« austoben: Der rudimentäre Karten-Editor aus Halo 3 wurde massiv verbessert. Vorgegeben sind nur die Grundstrukturen, welche auf den vorhandenen Maps basieren: Hintergründe, große Gebirgszüge und Gebäude lassen sich nicht abreißen – davon abgesehen darf ich meiner Kreativität aber freien Lauf lassen. Ich platziere allerlei vorgefertigte Gebäude, versehe sie mit kleinen Stegen, Sprungschanzen und Scharfschützennestern. Auch Felsen, Waffen, Fahrzeuge und ein paar Deko-Objekte stehen im Katalog zur Verfügung – allerdings nur so lange, bis das Budget für die jeweilige Map aufgebraucht ist.