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Halo: Reach (Shooter) – Eine gelungene Rückkehr auf dem PC?

Endlich ist er auch für den PC erhältlich – Bungies letzter Ausflug ins Halo-Universum. Im Test überprüfen wir, wie die Steuerungs-Eigenheiten sowie die ausgezeichnete Gegner-KI von Halo: Reach gealtert sind, das die Vorgeschichte zum ersten Serienteil erzählt.

© Bungie / Microsoft

Buntes Gesamtpaket

Ähnlich wie früher bekommt man die Kampagne des Noble-Teams mit spaßigem Vier-Spieler-Koop (momentan leider nicht mehr mit lokalem Splitscreen), den Online-Multiplayer mit bis zu 16 Teilnehmern sowie die knackigen Feuergefechte zu viert im Horde-Stil und sogar einen LAN-Modus. Im Grunde also ein tolles Gesamtpaket, für dessen Story, Modi und Besonderheiten wir auf den ausführlichen Xbox-360-Test aus dem Jahr 2010 (Wertung: 87%) verweisen. Es gibt allerdings einige Einschnitte und technische Problemchen, welche dem Remaster einen bitteren Beigeschmack verpassen – dazu später mehr.

Sobald ich mich an die altmodische Steuerung und die grottige deutsche Synchro gewöhnt hatte, war ich schnell wieder völlig gefangen von der Action in Halo: Reach. Denn wie nur selten zuvor hatte man hier das Gefühl, Teil eines ausweglosen Krieges zu sein, an dessen Ende die vermeintliche Zerstörung der Menschheit durch die außerirdische Allianz steht, die hier den Planeten Reach angreift – das militärische Machtzentrum der Föderation und Fundort eines mysteriösen Artefaktes. Und all das, was man mit dem Master Chief erleben konnte, bekommt durch diesen Prolog eine neue Dimension.

Früher war alles besser – zumindest im Bereich der KI

Besonderheiten beim Kauf



Wer möchte, kann im Microsoft-Store auch zur Spielesammlung Halo: The Master Chief Collection greifen, die bereits 2014 für Xbox One erschien. Nach dem Erwerb bekommt man momentan das Remaster von Halo: Reach; nach und nach werden später die übrigen (leicht überarbeiteten) Serienteile nachgereicht. Wer nur Interesse an Halo: Reach hat, kann das Remaster aber auch einzeln kaufen. Lasst euch dabei nicht von der seltsamen Namensgebung verwirren, denn auch beim Einzelkauf bekommt ihr den Launcher der Spielesammlung, der euch dann den Download von Halo: Reach ermöglicht (siehe auch hier). Das Einloggen in einen Microsoft-Account ist übrigens in jedem Fall Voraussetzung. Wer Microsofts Spiele-Abo „Games Pass“ besitzt, bekommt ebenfalls Zugriff auf den Titel. © 4P/Screenshot

Ein Gedanke ging mir dabei fast pausenlos durch den Kopf: Warum zum Henker agiert die KI hier so viel cleverer als in modernen Shootern? Natürlich habe ich sie in guter Erinnerung, aber dass der Rückschritt im Genre derart krass spürbar wird, hätte ich nicht erwartet. Beispiel gefällig? In einem verwinkelten Bunkergang läuft ein Elite mit einem Partikelschwert auf mich zu. Kein Schlenker, keine Gnade, nicht mal bei Haken um ein paar Kisten lässt er von mir ab. Zack – und ich bin tot.

Beim nächsten Anlauf lässt er sich nicht so leicht aus der Ecke locken, tänzelt erst ein paar mal zwischen zwei Kommandopulten hin und her, startet eine Hieb, zieht sich zurück und setzt erst bei meinem Dauerbeschuss zum Sprint an, während mich ein paar Grunts von der Seite aus mit Haftgranaten überraschen. Genau das liebe ich so an Halo und vermisse ich in vielen modernen Shootern! Dieses Gefühl nicht auf Zahlen zu schießen, sondern richtig schön in die knackigen Kämpfe abzutauchen, in denen ich mich trotz regenerierendem Schild nicht zu forsch voran wagen darf.

Furioses Feuergefecht

Ein wenig abgeschwächt wird dieses Gefühl der Spannung in Reach nach wie vor durch die unbesiegbaren KI-Partner bzw. die rettenden Freunde. Beim Schwierigkeitsgrad darf man allerdings wieder vielseitig nachhelfen, indem man z.B. Skulls (Modifikatoren) aktiviert. Auch in diversen Varianten des an „Horde“ angelehnten Feuergefechts wurde es zu viert wieder richtig spannend. Vor allem, als uns fette Transportschiffe mit fetten Projektilen aus der Luft piesackten und mehr und mehr größere Allianz-Krieger wie Jäger absetzten.  

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Ein Blick aufs Feuergefecht im Online-Koop. © 4P/Screenshot

Die zahlreichen Modi des Mehrspieler-Parts sind in das übergeordnete Menü der Spielesammlung ausgelagert. Dabei kommt schnell wieder das typische wilde Halo-Gefühl inklusive allerlei Vehikeln auf, das hier durch die klassenähnlichen „Panzerungen“ aufgemischt wurde. Sprinten ist eine Spezialfähigkeit, die sich z.B. mit einem kurzzeitigen Superschild oder den Schwebedüsen auswechseln lässt. Auf Letzteres sind die verwinkelten Karten nach wie vor schön abgestimmt – ganz so ausgefeilt wie in moderneren Klassen-Shootern wirkt das aber nicht. Nicht allzu gut gealtert ist die etwas schlichte Kulisse in der damals schon angestaubten Engine. Die wuchtige Architektur mit ihren großen platten Flächen passt zum Thema, doch grobe Texturen und die betagte Beleuchtung erinnern schnell ans Alter des Spiels. Mit einer GeForce GTX 980 hatten wir immerhin eine dauerhaft saubere Bildrate, wodurch sich in der Action meist ein sauberes Spielgefühl ergab.

  1. Ich hatte hier glaube ich irgendwo geschrieben, dass ich aus heutiger Sicht den Glanz dieses Spiels und den Impact, den es damals hatte, nicht nachvollziehen kann.
    Ich revidiere. Nachdem der Schock ob der alten Grafik (ich hatte wohl sowas wie das Resident Evil 2 Remake erwartet), nimmt die Geschichte doch ziemlich schnell und kinoreif Fahrt auf. Das Gameplay ist naja, sehr anders als die heutigen Militär-Arcade-Shooter wie CoD oder BF. Geht mehr in Richtung der 90er oder frühen 2000er vom Waffenhandling her. Aber es passt. Ich freue mich, alle Lücken in meiner Gamervita bezüglich Halo zu schließen. Schade, dass das nicht bei Release für den PC kam. Das muss echt famos gewesen sein. :Hüpf:

  2. Rosu hat geschrieben: 06.12.2019 18:16 Ich habe mittlerweile das Gefühl, dass einige Aspekte an moderner Grafik mich sogar abschrecken.
    Halo Reach ist immer noch super designed und hübsch, obwohl es mittlerweile technisch stark veraltet ist. Dagegen nehme ich modernere Spiele wie z.B. Witcher 3 und Horizon Zero Dawn die zwar auf den ersten Blick imposant sind, dann aber hübsches Design vermissen lassen und wirklich alles mit extrem viel Vegetation und Effekten überdecken.
    Spiel an sich läuft super, eine der besten Halo Kampagnen macht immer noch Spaß und Multiplayer ist ebenfalls spaßig, falls ich gerade mal keine Lust auf Squad oder Rising Storm 2 habe. Freue mich schon auf den Rest der MCC und muss irgendwie vor Halo Infinite noch mal an Halo 5 rankommen.
    Also Witcher 3 ist da ehrlich kein gutes Beispiel von dir. ;)
    Das spiel wurde mit so unglaublich viel Liebe zum Detail erstellt, dass es wahrscheinlich mein Spiel des Jahrzehnts ist.

  3. Im übrigen gibt es mittlerweile diverse Mods, die die originalen Sounds der Waffen von der X-Box version drauf spielen.
    Sind auch multiplayer-fertig.
    Ändert nur den Sound. Nichts weiter.
    Aber dann haben die Waffen zumindest nen satten Sound.
    Beispielseite ist Nexusmods

  4. Khorneblume hat geschrieben: 17.12.2019 18:35 Klar, wenn Du stets einzelne Sätze aus ganzen Beiträgen rausreist, und dann ganz hart verbal drauf schlägst, hast Du sicher irgendwann das gewünschte Ergebnis...
    Wozu auch mit eigenen Argumenten debattieren, wenn man alle Argumente von anderen ignorieren kann, weil man lieber damit beschäftigt ist zu beleidigen? :lol:
    Oh bitte, jetzt red Dich nicht raus :)

  5. Kajetan hat geschrieben: 16.12.2019 13:18
    Du erweckst nicht gerade den Eindruck an einer kritischen Auseinandersetzung interessiert zu sein. So kommt es zumindest rüber ...
    Klar, wenn Du stets einzelne Sätze aus ganzen Beiträgen rausreist, und dann ganz hart verbal drauf schlägst, hast Du sicher irgendwann das gewünschte Ergebnis...
    Wozu auch mit eigenen Argumenten debattieren, wenn man alle Argumente von anderen ignorieren kann, weil man lieber damit beschäftigt ist zu beleidigen? :lol:

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