Im Wesentlichen gibt es in Tyria keine Mission, keinen Event, der zwingend eine feste Gruppe erfordert. Selbst die mit „Gruppe“ markierten Ereignisse setzen nur eine zwanglose größere Spielertraube voraus. Anders sieht es bei den Dungeons aus. Acht

dieser Gewölbe, die man mit einer Fünfergruppe betreten sollte, gibt es derzeit. Das erste wird mit dem Erreichen von Stufe 30 freigeschaltet, weitere folgen bei Stufe 40, 50 usw., wobei zwischen 70 und 80 auch Zwischenstufen neue Höhlen freigeben.
Der Clou: Geht man das erste Mal hinein, befindet man sich im Story-Modus, bei dem man als Gruppe unterstützt von NPCs die Areale erforscht und auf die Jagd geht. Hat man sich des Dungeonbosses entledigt, steht es einem von nun an frei, ob man den Dungeon erneut im Story-Modus angeht (z.B. um mehr der nur hier erhältlichen Gegenstände zu ergattern) oder die Gruften und Höhlen im „Erforschungsmodus“ erkundet. Dann jedoch ist das Gebiet deutlich größer als in der Geschichte und die Feinde sind noch erbarmungsloser.
In der Gruppe wird die Zusammenstellung der aktiven und passiven Fähigkeiten noch wichtiger. Wenn sich die Zauber, Waffen und ausgerüsteten Boni nicht ergänzen, wird es beinahe unmöglich – die Levelanpassung greift auch hier und sorgt dafür, dass kommuniziert werden muss und sich miteinander abstimmt. Doch selbst dann wird es immer wieder zu spannenden Momenten kommen, bei denen man versucht, gefallene Kameraden wiederzubeleben, während man selber auf der Abschussliste steht. Und manchmal kommt jede Hilfe zu spät und man muss sich zu einem der Teleportpunkte

zurücksetzen. Im Vergleich zu den Solo-Storyinstanzen gibt es hier allerdings einen Amboss, an dem man seine Ausrüstung Instand setzen kann – und das war bei meiner Gruppe relativ häufig nötig. Doch einige qualvolle Tode, dutzende harte Kämpfe, ein paar wiederum gut und im Stil der Einzelgeschichte inszenierte Erzählsequenzen sowie vier Bosse später waren die Katakomben von Ascalon gereinigt und mein Magier um mehr als 12.000 Erfahrungspunkte reicher (plus die jeweiligen Wiederbelebungen sowie die ausgeschüttete Kampf-XP). Ganz zu schweigen von dem seltenen Gegenstand, den man als Belohnung bekommt; in meinem Fall eine Kopfbedeckung.
Technik bleibt hakelig
Dass ich im Dungeon kurz vor einem Bosskampf aus dem Spiel geflogen bin, weil der Client seinen Geist aufgab, als ich einen Screenshot anfertigen wollte, war extrem nervig. Wobei es bei mir auf einem Rechner mehrmals täglich im Dauerbetrieb zu abstürzen kommt (etwa alle zwei bis drei Stunden), die auch durch serverseitige Wartungen und die obligatorischen Patches bislang nicht behoben wurden. Auf einem anderen System hingegen lief Guild Wars 2 deutlich stabiler.

Dennoch: Wenn man rausgeschmissen wird, weil die Software die Biege macht, ist das nervend. Vor meinem geistigen Auge malte ich mir schon das Schlimmste aus: Wieder hin, eine neue Gruppe suchen und das Ganze von vorn – Uff!
Doch weit gefehlt. Nachdem ich den Client neu gestartet hatte, lag mein toter Magier vor den Katakomben und wurde netterweise von den umstehenden Figuren wiederbelebt – dafür möchte ich an dieser Stelle nochmals meinen Dank aussprechen. Da meine Gruppe allerdings noch als aktiv angezeigt wurde, habe ich einfach probiert, den Dungeon erneut zu betreten. Und siehe da: Alles war wieder gut! Ich war wieder mit „meiner“ Gruppe zusammen und die Jagd konnte weitergehen. Leider hatte ich noch keine Zeit, um mir Caudecus‘ Anwesen anzuschauen und außerdem wartet bald der Baum der Dämmerung… Aber ich bin zuversichtlich, dass auch diese Gebiete nicht weniger fordern als die Katakomben, die man im Charr-Gebiet findet.