Im Kern steckt in der Switch-Version von GRID Autosport immer noch das gleiche Rennspiel, das im Jahr 2014 für PC, PS3 und Xbox 360 veröffentlicht wurde (siehe Test). Man bekommt also weiterhin zahlreiche Veranstaltungen und Rennserien, in denen man mit lizenzierten Boliden verschiedener Klasse an den Start gehen kann. Schön: Neben den ursprünglichen Inhalten sind in der Umsetzung auch DLC-Pakete von damals enthalten. Mit ihnen wächst nicht nur der Fuhrpark und das Streckenangebot, sondern es gibt sogar weitere Spielmodi wie Drag-Events, bei denen es beim Start und Schalten vor allem auf gutes Timing ankommt.
Auch wirkt die Menüstruktur im Vergleich zum Original etwas aufgeräumter und man gelangt abseits der Karriere oder individuell aufgesetzten Veranstaltungen einfacher zu schnellen Rennen für zwischendurch. Darüber hinaus gibt es jetzt weitere Bedingungen, die man für den Sieg festlegen darf: Neben der klassischen Variante, als Erster über die Ziellinie zu brettern, lässt sich z.B. auch die schnellste Runde unabhängig von der Position als Kriterium für den Spitzenplatz festlegen. Ausscheidungs-, Checkpunkt- und Drift-Rennen sind zusammen mit dem chaotischen Destruction Derby ebenfalls mit von der Partie. Ärgerlich ist allerdings, dass man bei Checkpunkt-Rennen mit Gleichstand auf den zweiten Platz verwiesen wird, wenn ein weiterer Fahrer ebenfalls noch den letzten Messpunkt passiert hat – und das, obwohl man sogar de facto viele Meter vor ihm
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zum Stehen kommt.
Da fehlt doch was…
So schön die inhaltlichen Ergänzungen auch sind, darf man dabei aber auch nicht vergessen, dass Codemasters bei anderen zentralen Features die Schere angesetzt hat. Sämtliche Online-Funktion wurden in der Umsetzung gestrichen – mal abgesehen von der Cloud-Speicherung, für die man ein Abo bei Nintendos Online-Service benötigt. Richtig gelesen: Online-Duelle sind bei GRID auf der Switch derzeit nicht möglich! Nicht einmal Bestenlisten für einen asynchronen Schlagabtausch beim Zeitfahren gibt es hier. Das ist schon ein Armutszeugnis! Selbst die Möglichkeit, lokale Rennen am geteilten Bildschirm auszutragen, ist nicht länger vorhanden und damit wird GRID auf der Switch vorerst zu einem reinen Einzelspieler-Titel degradiert.
Bildrate am Limit
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Zumindest die Entscheidung gegen den Splitscreen kann man aber schnell nachvollziehen, sobald man die Raserei erstmals in Aktion erlebt. Zwar können sich die abwechslungsreichen Schauplätze und die schicken Wagenmodelle samt Schadensmodell grafisch durchaus sehen lassen, doch hat die Darstellung je nach gewählter Kameraperspektive besonders bei den visuell aufwändigen Stadtkursen mit der schwankenden Bildrate zu kämpfen – zumindest dann, wenn man die Switch am Fernseher betreibt. Selbst wenn man bei den Grafik-Optionen die Leistung gegenüber der Qualität bevorzugt, bewegt sich die Darstellung zeitweise merklich am Limit. Anders beim Spielen im mobilen Betrieb: Durch den kleineren Bildschirm wirkt die Kulisse trotz der geringeren Auflösung nicht nur schärfer, sondern in Bewegung auch deutlich flüssiger als am Fernseher. Mit den teilweise erschreckend langen Ladezeiten muss man dagegen in beiden Betriebs-Modi leben. Vor allem die langen Wartezeiten vor Drag-Rennen sind mir ein Rätsel.