Ferner bieten in den Häusern stehende Gangster-Kollegen neue Missionen an, die je nach Art des Gebäudes unterschiedlich ausfallen. Im Endeffekt macht man in denen allerdings die ganze Zeit das Gleiche: Laden wird überfallen -> hinrasen, Räuber erledigen -> raus, zum nächsten Geschäft, dasselbe von vorn. Zwischendurch überfällt man auch aus Rache gegnerische Läden, das funktioniert aber nach dem gleichen Prinzip.
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Das Wasser ist kein Feind mehr: Vic kann schwimmen, außerdem laden spritzige Jetskis zu einer flotten Fahrt ein. |
Betreibt man ein Bordell, muss man Nutten von einem Klienten zum nächsten Karren, und das 15 Mal hintereinander – gähn! Diese Missionen machen sich selbst das Leben schwer: Sie sind rotzöde und völlig überflüssig – so viel Geld und Respekt bringen sie nicht ein, besonders wenn man durch den Erwerb von ein oder zwei weiteren Imperien weitaus mehr Asche machen kann. Und auch die sind nicht so individuell, wie man meinen könnte, obwohl man sich frei aussuchen kann, welche Art von Haus man errichtet: Der praktische Nutzen (sprich: Geld) ist immer derselbe.
Spielerisch bleibt also alles beim Alten, auch wenn’s einige sinnvolle Neuerungen bzw. Erweiterungen gibt: Vic kann schwimmen, nach einer vergeigten Mission ein günstiges Taxi nutzen, das ihn direkt zum Auftragsanfang bugsiert, Gangs rekrutieren und unter diversen Klamottensets wählen. Sehr praktisch ist außerdem, dass ihr jetzt die Möglichkeit habt, euer Waffenarsenal, das ihr normalerweise komplett verliert, wenn ihr getötet oder verhaftet werdet, gegen ein Lösegeld wieder vollständig in eure Taschen wandern zu lassen – das ist allerdings ziemlich hoch, so dass sich der Einsatz erst spät im Spiel und eigentlich nur bei besonderen Waffen lohnt.
Der Tradition von LCS folgend erwartet euch hier auch ein Mehrspielermodus für bis zu sechs Gangster: Zehn Spielmodi, von der DM- und CTF-Variante über ein Bombenlegespiel und diverse Rennen gibt’s genug Abwechslung. Das Problem ist wieder mal, dass die maximale Spielerzahl im Grunde auch der minimalen entspricht: Da die Levels sehr groß sind (ihr bekämpft euch in gewaltigen Stadtteilen), läuft man sich z.B. zu zweit kaum über den Weg, auch wenn die Position des anderen stets als Namenseinblendung zumindest erahnbar ist. Lediglich das Rennen hat auch mit weniger Teilnehmern Sinn, darüber hinaus muss jeder natürlich seine eigene UMD dabei haben.
Rosa Flamingos überall!
Auch technisch folgt VCS den guten alten GTA-Standards: Grobe Figuren, aber tolle Animationen und eine gigantische, detailliert dargestellte Stadt, die ein glaubwürdiges Gefühl hinterlässt! Schöne Lichteffekte, toll inszenierte Echtzeit-Zwischensequenzen, schön dicke Explosionen mit zischenden Feuerstrahlen und herumfliegenden Einzelteilen, eine hohe Sichtweite und abwechslungsreiche Figuren auf den Straßen, die das Klonkrieger-Gefühl früherer Teile vergessen lassen, stehen auf der prall gefüllten Haben-Seite. Allerdings ist das Soll auch nicht ohne: Denn auf der einen Seite ist es super, dass VCS wesentlich flüssiger als LCS rennt – es gibt tatsächlich nur selten spürbare Slowdowns. Allerdings wird das mit erheblich verstärkten Fade-Ins erkauft, die wesentlich öfter und penetranter auftreten als in jedem anderen GTA. Teilweise knallt ihr gegen unsichtbare Hindernisse, die sich erst kurz darauf materialisieren. Oder ihr rast über einen weiß-grauen Matsch, aus dem mit einem Mal eine Straße samt Randobjekten morpht. Man kann damit leben, schön ist’s aber nicht. Darüber hinaus habe ich das Gefühl, dass die UMD wesentlich mehr als vorher beansprucht wird – jedenfalls ist VCS ein übler Stromfresser: Bei voller Beleuchtung (und die braucht man, aber dazu gleich mehr), hält der gebeutelte PSP-Akku keine drei Stunden, längere Spielsitzungen sollten in der Nähe einer Steckdose stattfinden.