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Genesis Alpha One (Shooter) – Aufbau-Kampf ums Überleben

Spätestens seit No Man’s Sky sind Weltraumspiele wieder „in“. Ego-Shooter waren ohnehin nie weg. Und Aufbau-Strategie sowie Ressourcen-Management sind immer ein probates Mittel, um die Spieler vor den Bildschirm zu locken. Doch was passiert, wenn man all diese Zutaten mischt, wie es das Team von Radiation Blue aus Freiburg gemacht hat? Ist Genesis Alpha One mehr als die Summe seiner Einzelteile? Die Antwort gibt es im Test.

© Radiation Blue / Team17

Klon-Besiedlung

Das Ziel ist recht einfach: In gar nicht allzu weit entfernter Zukunft muss ein mit menschlichen Klonen bemanntes Raumschiff einen frischen Planeten als Heimat für die Besatzung finden – natürlich nicht irgendeinen, sondern einen, der ein Überleben sichert.  Doch bevor man die neue Welt für sich beanspruchen darf, muss man nicht nur dort ankommen, sondern am Leben bleiben. Das wiederum ist leichter gesagt als getan. Denn zu Beginn der Reise hat man nicht nur wenige  Klone auf seinem Schiff und nur rudimentäre Rohstoffe zur Verfügung. Das interstellare Fortbewegungsmittel ist hinsichtlich seiner Ausstattung auch eher schwach bestückt. Sprich: Erst mal ist der Schiffsausbau sowie das dafür notwendige Sammeln von Ressourcen angesagt, damit man seine Planungen überhaupt beginnen kann. Immerhin: Hat man sich für ein Anbaumodul und seine Position entschieden, wird es sofort angeflanscht und zur Verfügung gestellt – was der Spieldynamik sehr zugute kommt.

Obwohl das Tutorial einen mit allen wesentlichen Mechaniken bekannt macht, bleibt es in der Kampagne bei einem „Learning by doing“ mit einer moderaten bis steilen Lernkurve. Angefangen von der Konstruktion über das Sammeln von Ressourcen bis hin zu den Shooter-Elementen, wenn man entweder auf seinem Schiff von anderen Lebensformen angegriffen wird oder sich auf einer Planetenoberfläche seiner Klonhaut erwehrt, sind die Basiselemente solide umgesetzt und leicht durchschaut. Und sie lassen sich im Falle des Schiffsausbaus auch auf Konsolen unkompliziert bedienen. Dennoch hat die Maus/Tastaturkontrolle am PC klare Vorteile, wenn es um das Navigieren durch die gelegentlich leicht verschachtelten Menüstrukturen geht. Im Gegenzug müssen die PC-Nutzer allerdings damit leben, dass Genesis Alpha One zeitlich exklusiv im Epic Store erhältlich ist.

Der Zufall und der Dauertod

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Das Erweitern des Schiffes um neue Module ist ein notwendiges Übel, wenn man sicherstellen möchte, dass die Crew überlebt. © 4P/Screenshot

Doch die Steuerung sowie die am Rechner angenehmer wirkende Kulisse sind die einzigen Unterschiede der einzelnen Varianten von Genesis Alpha One – mechanisch sind alle Versionen identisch. Man bewegt sich in Egosicht durch sein Raumschiff und kann an den überall verteilten Computerterminals Standortabhängige Aktionen starten und diese bei Bedarf an die anderen Crewklone übergeben. Mit dem Traktorstrahl z.B. kann man Weltraumschrott oder Rohstoffe an Bord holen, nachdem man sie in einer Rasterkarte gescannt hat. Gehen einem für Automatisierungen die Klone aus (oder ist man einfach ungeduldig) kann man auch selbst aktiv werden und durch sein Einwirken auf die Terminals die Vorgänge beschleunigen. In der Raffinierie werden gesammelte Rohstoffe veredelt. Der Hangar erlaubt das Landen auf Planetenoberflächen. In der Werkstatt kann man sich um die Bewaffnung kümmern, mit der man sich und die Crew ausrüstet. Im Klonlabor darf man neue Crewmitglieder erstellen, die auch quasi als Anzahl von „Leben“ fungieren, bevor es zu einer gescheiterten Missionen und damit „Game Over“ kommt. Hier kann man sie auch modifizieren – dazu gleich mehr. Es gibt noch einige zahlreiche andere Stationen, die mit ihrem Einsatz mehr oder minder potent den Fortschritt erleichtern. Ihnen ist jedoch gemeinsam, dass ohne Rohstoffe gar nichts geht.