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Gauntlet (Arcade-Action) – Neu + überarbeitet = besser?

Vor nicht mal einem Jahr hat die ehrwürdige Gauntlet-Serie ein ordentliches Comeback gefeiert, das vor allem mit mehreren Spielern für Kurzweil sorgen konnte. Mit der so genannten „Slayer Edition“, die einige gravierende Änderungen enthält, dürfen nun auch auf der PS4 bis zu vier Spieler die Gewölbe auf der Suche nach Gold und Monstern durchforsten – mehr dazu im Test.

© Arrowhead Game Studios / WB Games

Mit der neuen Version gibt es aber einige mechanische Änderungen, die teilweise mit den numerisch aufgestockten Gegenständen zu tun haben. Die mehrstufigen Relikte, die man ausrüsten kann, werden z.B. nicht mehr mit den raren Tränken ausgelöst, sondern sind mit einer Abkühlzeit versehen, die ihren Einsatz berechenbarer und im Rahmen des Gruppenspiels deutlich planbarer und damit taktischer macht. Allerdings gilt nach wie vor, dass die Relikte für alle Helden identisch sind. So bleibt die Chance für eine weitere Unterscheidungsmöglichkeit weiterhin ungenutzt. Dafür jedoch wurden neue spezielle Trank-Fähigkeiten ergänzt. Die Waffen hingegen sind mit unterschiedlichen Sonderangriffen versehen, so dass der Elf z.B. die Wahl zwischen der bekannten Bombe, einem Starrefeld oder einem Sprungschuss hat, der ihn aus dem Weg der heranrückenden Monster katapultiert und dabei ordentlich Schaden verursacht. Schade ist allerdings, dass das Erreichen bestimmter Meilensteine wie gegessene oder abgeschossene Nahrung, zerstörte Objekte etc. nicht mehr mit Boni, sondern nur noch mit Gold belohnt wird. Im Rahmen dessen wurden für PC-Spieler übrigens die bislang erreichten „Meisterschaften“ in bare Münze umgewandelt.

Alles neu macht der August?


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Je mehr Spieler die Jagd auf Monster und Gold aufnehmen, desto unterhaltsamer werden die Dungeon-Ausflüge. © 4P/Screenshot

Viele der mechanischen Ergänzungen ergeben Sinn, da sie das Spielgefühl abrunden und für einen angenehmen Fluss sorgen, der ausgewogener, aber auch variantenreicher scheint als bei der damaligen PC-Version. Doch es sind vor allem die inhaltlichen und visuellen Änderungen, die dafür sorgen, dass Gauntlet in der Slayer Edition einen deutlichen Schritt nach vorn macht. Das Auffälligste daran ist der frische Endlos-Modus, der nicht nur Gruppen weitere Höhlenkampf-Unterhaltung verspricht, sondern auch Solisten länger bei der Stange hält, als es noch letztes Jahr am Rechner der Fall war. Die Kampagne wird nicht nur jetzt statt mit einer Art Verteilerwelt in Form einer Karte präsentiert, auf der man sein nächstes Ziel aussucht. Sie wurde zusätzlich mit neuen Monstern versehen, während alte Gegner mitunter frische Angriffsoptionen spendiert bekamen, so dass selbst PC-Veteranen hier die eine oder andere Überraschung erleben können.

Das Kolosseum wurde ebenfalls modifiziert: Hier warten jetzt täglich neue Herausforderungen, die ihren Namen wirklich verdienen, daher vorrangig für Gruppen konzipiert scheinen, aber auch mit entsprechend Gold sowie weiteren Belohnungen vergütet werden. Dass das Offline-Spiel nach wie vor auf nur einen gemeinsamen Bildausschnitt konzentriert ist und auch kooperativ keine Splitscreen-Option anbietet (von Splitscreen-Dynamik à la Lego möchte ich nicht mal ansatzweise träumen), ist schade, aber noch einigermaßen verschmerzbar. Und obwohl dies natürlich das klassische Spielgefühl repliziert, das man mit dem Ur-Gauntlet verbindet, ist es online noch weniger zu verstehen. Wieso wird man mit vier Spielern an vier Geräten immer noch gegängelt und eingeschränkt, wenn es doch auch möglich wäre, jedem Helden einen eigenen Bildausschnitt zu gewähren?