Veröffentlicht inTests

Galactic Assault: Prisoner of Power (Taktik & Strategie) – Galactic Assault: Prisoner of Power

Der russische Roman „Die bewohnte Insel“ schildert sehr drastisch das Leben auf einem erdähnlichen Planeten nach einem Atomkrieg. Dieses endzeitliche SciFi-Szenario dient Galactic Assault jetzt als Hintergrund für futuristische 3D-Rundenschlachten. Gelingt es Wargaming.net und Akella das taktisch anspruchsvolle Spielprinzip von Massive Assault auch auf den Solomodus zu übertragen?

© Wargaming.net / Akella / Paradox Interactive

Buch als Hintergrund

Das rundenbasierte Strategiespiel spielt auf dem fernen Planeten Saraksh, auf dem ein Atomkrieg getobt hat. Er steht stellvertretend für die Erde steht, der solche Zerstörung glücklicherweise erspart geblieben ist. Die verseuchte Umgebung hält die Überlebenden jedoch nicht davon ab, weiter Krieg zu führen. Menschen gegen Mutanten, Barbaren gegen Inselbewohner. Der Hass ist derart groß, dass nicht einmal verstrahlte

Trotz verheerenden Folgen eines Atomschlages finden die Völker auf Saraksh keinen Frieden. Ganz im Gegenteil, sie schießen munter weiter. 
 Gefilde sie aufhalten können.

 

Das Endzeitszenario stammt aus dem teils verwirrenden, russischen Science-Fiction-Roman „Die bewohnte Insel“, den die Gebrüder Strugatzki 1969 verfassten. Er enthält versteckte Kritik am damaligen Sowjetsystem.

Der Held des Romans ist ein Übermensch namens Maxim, der mit seinem Raumschiff auf dem Planeten abstürzt. Da er nicht zurück kann, muss er sich wohl oder übel anpassen. Nachdem der jugendliche Heißsporn Sprache, Land und Leute kennen gelernt hat, tritt er zunächst nichtsahnend in die Legion ein. Als er an furchtbaren Kriegsverbrechen teilnehmen soll, wird er jedoch zum Regimegegner und stellt sich auf die Seite der Verfolgten. Obwohl immer wieder typische Begriffe wie der Ausruf „Massaraksch“ auftauchen, nutzt das Spiel die Geschichte um Maxim nur als vagen Hintergrund. Ohne in die Details zu gehen, ist er hier nur ein General, der gegen die Feinde zu Felde zieht.

Wer gegen wen

So kommt es auf die vier Völker an, die ihr in die Schlacht führen könnt: Land der Vorväter, Khonties, Südbarbaren und Inselreich. Die Kampagne widmet sich der Republik, mit dem ihr mit Maxim nacheinander gegen Khonties, Vorväter, Barbaren und Insulaner streitet. Die Gefechte beginnen ganz harmlos, steigern sich aber nach und nach immer mehr. Ab der fünften Mission müsst ihr dann doch genau überlegen, wie ihr vorrücken wollt, um euch nicht an den massiven Befestigungen des Feindes eine blutige Nase zu holen. Drei Schwierigkeitsgrade sorgen für etwas Ausgleich, damit Anfänger nicht gleich verzagen und Veteranen herausgefordert werden.

Hoch im Norden fängt alles an, um sich dann über andere Landstriche der bewohnten Insel wie der südlichen Wüste zu ziehen. Darüber hinaus gibt es noch Szenarien außerhalb des Feldzugs, bei denen ihr ohne langes Spielen gleich die anderen Kriegsparteien und Landschaften ausprobieren könnt. Einige Deathmatches sind auch als Einzelspieler spielbar. Ferner existiert noch ein Multiplayer, der hier aber nicht wie bei Massive Assault das a und o darstellt. Hier könnt ihr neben LAN und Internet auch an einem Rechner (Hot Seat) spielen. Dank der fordernden KI ist Galactic Assault in erster Linie ein Taktikspiel für Singleplayer.

Aufgebohrtes Massive Assault?

Galactic Assault erinnert ganz entfernt an Schach, was nicht weiter verwunderlich ist, da es auf dem ebenfalls rundenbasierten Massive Assault fußt. Es geht darum, innerhalb von ein paar Zügen den Feind zu vernichten, bestimmte Stellungen oder die Basis einzunehmen. Jede Runde ist in eine Kampf- und Nachschubphase eingeteilt. Die Hexfelder sind in

Die Verwandtschaft zu Massive Assault wird eigentlich nur beim Ziehen sichtbar, denn dann sind die Felder zu sehen. Ansonsten glaubt ihr euch in einer frei zugänglichen 3D-Landschaft.

der 3D-Umgebung aber bis aufs Ziehen nicht mehr zu sehen, so dass ihr euch fast im Echtzeit-Strategiespiel wähnt. Wie weit eine Unit ziehen kann, richtet sich nach der Beweglichkeit der Einheiten. Eine dicke Kanone kommt ohne Transporter nur eins weit ein leichtes Spähfahrzeug natürlich viel weiter – bei der Zerstörungswirkung ist es dann aber genau umgekehrt. Das Gelände spielt auch eine Rolle, denn auf der Straße kommt ihr schneller voran als im Wald, der aber mehr Deckung bietet. Soldaten, die vom Wald aus agieren, haben Vorteile gegenüber welchen, die auf freiem Feld stehen.

Die Runden sind insgesamt dynamischer als bei Massive Assault, was daran liegt, dass der Gegner sofort zurückschießt. Wenn ihr schön im Bogen auf ein Ziel ballert, kann es sein, dass ihr auch was auf die Mütze bekommt. Insbesondere dann, wenn die dahinter liegende Artillerie die Infanterie davor mit ihrem Feuer deckt. Das wird euch vor dem Schuss als Verlustrisiko angezeigt, das aber stets vage bleibt. Zudem lassen sich Breschen nun stets sofort ausnützen, indem ihr in die Lücke stoßt, um sie zu erweitern, wobei insbesondere die flinken Transporter von Vorteil sind. Es ist immer wieder beachtlich, wie sehr sich die Situation innerhalb einer Runde ändern kann. Schnell verwandelt sich die schönste Stellung in einen rauchenden Trümmerhaufen voller Tote.