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Future Wars (Taktik & Strategie) – Future Wars

Dass Radon Labs gern Rollenspiele bastelt, wissen wir spätestens seit Drakensang. Aber dass sie auch Strategiespiele machen, dürfte wohl den meisten entgangen sein. Jetzt ist Future Wars erschienen, das rundenbasierte Taktikschlachten mit futuristischen Einheiten bietet. Lohnt sich ein Gefecht?

© Radon Labs / Headup Games

KI: Stärken und Schwächen

Frau KI hält zwar dagegen, macht aber auch öfters Fehler, insbesondere wenn sie selbst angreift.

 Leider opfert die KI wichtige Einheiten öfters ohne Not, indem sie sie ins feindliche Feuer schickt. Manche Einheit ist verletzlich, wie etwa die Geschütze, die nicht auf direkte Nachbarn feuern können. Fatal ist der Verlust, wenn man nur eine bestimmte Anzahl solcher einmaligen Truppen bekommt und sie nicht nachproduzieren kann. Ansonsten hält die KI aber gut dagegen, da sie nicht nur verteidigt, sondern eigene Vorstöße unternimmt. So entspinnen sich Schlachten, die recht interessant sind. Durch einen Scheinangriff lässt sich die KI aber zu leicht verwirren und wenn man aus zwei Richtung attackiert, reagiert sie chaotisch.

Der größte Lapsus: Die KI erobert keine feindlichen Städte, da etwa Mrs. Howitzers Truppen an ihnen vorbei rauschen. Das ist nicht sehr schlau, denn die Städte steigern die Produktion. Je mehr Städte man hat, desto mehr Einheiten kann man ausheben. Zudem werden Einheiten in einer Stadt geheilt, wenn sie dort mindestens eine Runde verweilen. So kann man die Städte als Außenposten verwenden, in die man sich notfalls zurückzieht. Fabriken erobert die KI aber durchaus, denn sonst könnte sie nix produzieren. Die Computergegner werden im Lauf des Spiels immer aktiver, so dass sie auch mal weit reichende Angriffe starten, dennoch sollte ihr Vorgehen konsequenter und gezielter sein.

Zweifelhafte Aufmachung

Future Wars spielt zwar in der Zukunft, aber vieles sieht doch eher seltsam als richtig modern aus: Das gilt weniger für die Kriegstechnik, bei der es auch mal ordentlich kracht, als für die Dinge drum herum. Die Menüs, Designs und Bilder wirken oft sehr einfach und nicht sonderlich hochwertig, was einen etwas billigen Eindruck hinterlässt. Der Sound könnte aus einem Spiel der Amiga-Ära stammen und eine Sprachausgabe hat man sich ebenfalls gespart, so dass man Gesprochenes lesen muss. Das ist halb so wild, denn das Gesagte ist oft nicht wirklich erhellend, so dass man es wegklickt.

Manches sieht doch etwas billig aus, da könnten ein paar schönere Menüs schon Wunder wirken.

 Auch die Bedienung, die grundsätzlich einfach gehalten ist, erweckt bisweilen den Eindruck, als wäre sie von gestern. Da muss man für jede Einheit nach jedem Zug ein OK geben. Und erst wenn man alle Truppenteile durch hat, leuchtet die Schaltfläche für die nächste Runde grün. Obwohl man so selten eine Einheit vergisst, wirkt das schon sehr altbacken in einer Zeit, wo in Spielen normal alles automatisch geht. Es ist aber teils daher zu erklären, dass man es auch per E-Mail spielen kann. Und da muss der Rechner wissen, wann man mit seinem Zug fertig ist.

Freie Partie und Hot Seat

Wem die Kampagne nicht reicht, der kann auch ein freies Spiel starten, das auf teils interessant gestalteten Karten stattfindet. Diese kann man auch mit dem Leveleditor fabrizieren, was aufgrund der Einteilung der Karte in Kästchen leicht zu verinnerlichen ist. Darüber hinaus darf man Future Wars noch zu mehreren Leuten an einem Rechner (Hot Seat) oder im LAN spielen, aber leider nicht per Internet.