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Football Manager 2013 (Sport) – Football Manager 2013

Wodurch zeichnet sich eine Spitzenmannschaft im modernen Fußball aus? Unter anderem dadurch, dass sie Schwächephasen der Gegner eiskalt ausnutzt, man schaue derzeit auf den FC Bayern München oder den FC Barcelona. Auch der hierzulande nicht offiziell erhältliche Football Manager 2013 von Sports Interactive möchte von dem jüngsten Straucheln der deutschen Konkurrenz profitieren.

© Sports Interactive / Sega

Klassischer Zeitmangel

Der Football Manager ist traditionell ein Zeitfresser. Doch nicht jeder Fußballbegeisterte kann Wochen und Monate investieren oder will einfach nicht so sehr ins Detail gehen, so sehr in die Tiefe abtauchen. Diesen Spielern dürfte der frische Modus namens „Football

Weniger Optionen, gleiche Intensität: Auch im reduzierten Classic-Modus erlebt man Spannung und Dramatik.
Weniger Optionen, gleiche Intensität: Auch im reduzierten Classic-Modus erlebt man Spannung und Dramatik. © 4P/Screenshot

Manager Classic“ gefallen. Obwohl im Hintergrund ähnliche Algorithmen ablaufen, wird vom Trainer wesentlich weniger Mikro-Management verlangt. Die Trainingsoptionen sind deutlich kleiner, Spielergespräche fallen ganz weg und man bekommt sogar die Option, die Matchresultate per Sofortberechnung anzeigen zu lassen. Sprich: Zum einen bekommen Anfänger einen guten Überblick über die Möglichkeiten des FM, ohne vollends erschlagen zu werden. Und zum anderen dürften selbst gestandene Veteranen von Zeit zu Zeit Freude an einer „schnellen“ (also nur wenige Stunden dauernden Saison) haben.

Alternativ kann man sich auch am Herausforderungsmodus versuchen. Hier warten verschiedene Aufgabenstellungen, die sich meist nur über einen kurzen Zeitraum erstrecken und daher auch eher für den Kick zwischendurch geeignet sind. Dabei kann es um das Aufrechterhalten einer Serie ohne Niederlage gehen oder auch darum, eine Saison, in der man von Verletzungspech gebeutelt wird, doch noch zu einem positiven Ende zu bringen.

Geld schießt doch Tore?

Es ist passiert. Auch Sports Interactive und Sega kommen nicht mehr um die häufig für Diskussionen sorgenden Mikro-Transaktionen herum. Beim FM2013 halten sich die für den Spieler entstehenden Vorteile jedoch in Grenzen. „Pay-to-shortcut“ heißt das Zauberwort in diesem Falle, denn von dem Dutzend freischaltbarer Optionen kann man zehn auch über Aktionen im Spiel bekommen. Die zwei, die man bislang nur im

Eine Premiere für den FM: Mikro-Transaktionen. Einige davon wie Budget-Aufbesserungen sind grenzwertig.
Eine Premiere für den FM: Mikro-Transaktionen. Einige davon wie Budget-Aufbesserungen sind grenzwertig. © 4P/Screenshot

spielinternen Store bekommt, ist der sofortige Bau eines neuen Stadions sowie die Möglichkeit, eine positive Entscheidung des Aufsichtsrates zu forcieren.

Wesentlich bedenklicher stufe ich die Möglichkeit ein, das Budget seines Clubs über bare Münze aufzubessern. Man kann quasi zum virtuellen Roman Abramowitsch werden und sich als Privatinvestor seinem Verein verschreiben. Das geht bei einem Finanzzuschuss von 1,5 Millionen Euro für 79 Cent los und staffelt sich bis 75 Millionen Euro für 5,99 Euro. Auf der einen Seite spiegelt dies in einer morbiden Form die Realität wieder, in der von Scheichs und Oligarchen unterstützte Clubs in der gleichen Liga spielen wie „normal“ geführte Vereine. Auf der anderen Seite ist dies eine bedenkliche Entwicklung, bei der ich hoffe, das  Sports Interactive zusammen mit Sega gute Entscheidungen trifft und den gegenwärtigen, für mich gerade noch grenzwertigen Status nicht komplett ins „Pay-to-Win“ überführt. Gar nichts auszusetzen habe ich hingegen an der Option, neue Herausforderungen zu erwerben.