Unverzichtbar, wenn auch weniger Schaden anrichtend und besonders gegen Bosse nicht allzu hilfreich ist zudem das freie Zuschlagen, Ausweichen und Abwehren ankommender Angriffe wie in einem Actionspiel à la Devil May Cry. Akrobatische Kunststücke vollführt man natürlich nicht, doch sämtliche Hiebe, Schläge sowie ballistische und magische Schüsse füllen die Zeitleiste des entsprechenden Kämpfers auf. Alle ATB-Aktionen benötigen schließlich eine bestimmte Menge dieser Ressource.
Schnelle Kombos, mächtige Zauber
Hinzu kommen Feinheiten wie die Tatsache, dass bestimmte Aktionen einen Feind in einen besonders verwundbaren Zustand versetzen. Außerdem beschwört man in manchen Gefechten extrem mächtige Helfer, lädt durch eingesteckten Schaden weitere Spezialaktionen auf und nutzt mit allen Rebellen Bewegungen, Attacken und Aktionen, die der jeweiligen Figur eigen sind, weshalb man sie sinnvoll kombinieren sollte. Cloud kann z.B. eine defensive Position einnehmen, in der er feindliche Angriffe effektiv abwehrt, während Tifa mit ausgesprochen schnellen Kombos um Gegner herum wirbelt. Nicht zuletzt legt man schon beim freien Erkunden fest, welchen Charakter man beim Start eines Kampfs übernimmt.
Variation des Kampfsystems
, bei der die Charaktere eigenständig angreifen und man selbst nur ATB-Aktionen auslöst. Dieser Modus wird aber ausschließlich auf dem leichten Schwierigkeitsgrad gespielt. © 4P/ScreenshotApropos Vorbereitung: Auch die ist erfreulich umfangreich, da man für alle Kämpfer nicht nur aus einem ebenso individuellen wie ständig wachsenden Vorrat an Waffen wählt, der bei jedem Charakter mindestens zwei sehr verschiedene Spielweisen erlaubt. Man verbessert die Ausrüstung auch durch Erfahrungspunkte und bestückt sie nach Belieben mit Materiakugeln, die ihren Trägern magische Fähigkeiten verleihen und vom Heilen über verschiedene Elementarzauber bis hin zu passiven Verstärkern wie dem Aufladen der Zeitleiste beim Blocken von Angriffen reichen. In einigen nebeneinander liegenden Slots lassen sich manche Kugeln außerdem kombinieren, was u.a. das Wirken von Zaubern auf mehrere Ziele ermöglicht. Dass man bei jedem Ausrüstungsgegenstand übrigens sieht, welche Materia drin steckt, ist ein gelungenes Detail.
Game Over!
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So weit, so motivierend. Nun hat sich Nomura allerdings dazu entschieden, ein dermaßen geradliniges Abenteuer zu erschaffen, dass man bis auf wenige Ausnahmen und trotz Nebenmissionen sehr oft vor neuen Herausforderungen steht. Da beherrschen Gegner plötzlich Aktionen, die man nicht hat erahnen können, oder Kreaturen sind gegen Elemente anfällig, die man nicht ausgerüstet hat. Auch die Zusammenstellung der Gruppe wechselt häufig, weshalb man die Ausrüstung andauernd umstellen muss. Ich liebe es, mir ein System zu erarbeiten, um es über einen längeren Zeitraum zu optimieren. Und genau deshalb hätte es Final Fantasy 7 gutgetan, wenn zumindest Teile der Welt so offen wären, dass man sie im eigenen Tempo erkunden könnte. Doch leider fehlen ebensolche Phasen, in denen man sich über eine Vielzahl an Gefechten in Ruhe einarbeiten und verbessern kann. Dass man über weite Strecken in komplett rechtwinkligen, aus vielen gleichen Räumen zusammengesteckten Umgebungen unterwegs ist, ist ein zusätzlicher Dämpfer.
Tatsächlich entsteht durch die permanent wechselnden Herausforderungen ein Gefühl von Trial&Error, weil die Kämpfe von Beginn an nicht ohne sind. Das ist großartig! Hat man nicht zufällig die richtige Ausrüstung parat, bedeutet das allerdings auch ein gelegentliches Game Over. Und so entwickelt man sich nicht wie in anderen Rollenspielen stetig weiter – vielmehr verwirft man ständig, um neu aufzubauen. Immerhin darf man direkt nach einem gescheiterten Kampf direkt davor neu starten. Leider sind die Ladezeiten selbst bei einer Installation auf SSD unangenehm lang.