Agent 11. So heißt der Spezialist, den man im Namen von Sektion 11 durch eine Vielzahl rundentaktischer Gefechte lenkt. Und weil man dort statt ganzer Stockwerke immer nur einzelne Zimmer von einer Hand voll Gegner befreit, finden die Kämpfe tatsächlich in sehr überschaubaren Arealen statt. Auf einer Fläche von z.B. vier mal sechs Feldern kombiniert man dabei die Fähigkeiten von fünf zufällig gezogenen Sammelkarten, um den Agenten zu bewegen, mit ihm anzugreifen oder einen Konter vorzubereiten. Dann sind alle Gegner an der Reihe, bevor beim Start der neuen Runde fünf neue Karten aus dem Deck gezogen werden.
Ebenfalls vom Zufall generiert ist die Zusammenstellung, in der die einzelnen Räume aufeinander folgen. Denn ähnlich wie in anderen Roguelikes sind die Zimmer zwar von Hand gestaltet, ihre Reihenfolge innerhalb der Missionen ist aber ebenso variabel wie die Aufstellung der Feinde im jeweiligen Kampf. Weil man sich an Weggabelungen zudem zwischen zwei oder mehr Wegen entscheiden muss, sollte man dabei gut überlegen, ob man lieber schon im Vorfeld einen Besuch beim Arzt einplant oder die Möglichkeit neue Karten zu kaufen bzw. vorhandene zu verbessern.
Schwerlich geht es voran
Mit anderen Worten: Fights in Tight Spaces ist Sammelkartentaktik mit Zufallselementen und einer Schleife, die man nach dem (anfangs schnellen) Tod immer wieder von vorn beginnt. Da die Kampagne aus fünf Missionen besteht, kann man bei einem Neustart zum Glück direkt in die höchste jemals angerissene Mission einsteigen, muss dann allerdings auf zusätzliche Karten und andere Verbesserungen verzichten, die man sich in vorherigen Missionen erarbeiten könnte. Immerhin erhält man nach einigen Kämpfen zusätzliche Karten, die das Deck oft um wertvolle Optionen bereichern. Im Grunde empfiehlt es sich daher stets die vollständige Kampagne einzuplanen.
Und an dieser Stelle tritt leider das größte Manko Version zutage. Was der aktuellen Early-Access-Version nämlich am stärksten fehlt ist das Gefühl von Fortschritt, da man im Grunde jedes Mal komplett bei Null beginnt: Weder gestaltet man das anfängliche Deck noch erhält man in späteren Runs schneller starke Karten, die man vorher freigeschaltet hat. Man erhält zwar irgendwann Zugriff auf insgesamt vier Start-Decks, die sehr unterschiedliche Taktiken erfordern. Verändern darf man diese aber nicht und ein eigenes Deck erstellt man schon gar nicht. Dieses fast komplette Zurückschalten zehrt leider gehörig an der Motivation, weshalb ich hoffe, dass sich hier noch einiges ändert.
Man in Tight S…paces
Das wäre schon deshalb gut, weil ich von der eigentlichen Rundentaktik richtig begeistert bin! Ich habe jedenfalls schon lange nicht mehr so angespannt über Züge und Kartenkombinationen nachgedacht wie in den letzten Tagen, denn das knackige Positionsverschieben ist viel komplexer, als es der minimalistische Schein vermuten lässt. Da geht es schließlich um viel mehr als das Setzen von zwei Angriffen und das Auslösen eines Blocks, bevor man vielleicht noch auf ein sicheres Feld rutscht.