Dabei sorgt Codemasters selbst dafür, dass man den Podium Pass nicht einfach ignorieren und abschalten darf: Nach jedem einzelnen Rennen bekommt man auf einem separaten Bildschirm die XP-Punkte gutgeschrieben, mit denen man dem nächsten Stufen-Aufstieg und damit dem nächsten Kosmetik-Mist ein Stückchen näher kommt – selbst dann, wenn man liebend gerne auf all das Zeug verzichten würde. Dazu gesellen sich penetrante und nicht deaktivierbare Einblendungen beim Spielstart, wenn es wieder irgendwelchen überflüssigen Nachschub im Item-Shop gibt. Ich habe mich hier teilweise wie in einem mobilen Free-to-play-Spiel gefühlt, wo man ebenfalls ständig mit Nachrichten bombardiert und zum Kauf von irgendwelchem Müll animiert wird. Bevor jetzt alle nach der Codemasters-Übernahme mit dem Finger auf Electronic Arts zeigen: Nein, die Sache mit dem Podium Pass und den Mikrotransaktionen ist schon im vergangenen Jahr auf dem Mist von Monetarisierungs-Experten innerhalb des Rennspielstudios gewachsen, doch wird man bei EA diese neue Tradition vermutlich gerne fortsetzen oder in den kommenden Jahren sogar weiter ausbauen.
Schnauze voll!
Für mich ist das Maß jetzt voll: Ich kann und werde Vollpreis-Spiele nicht länger mit einem Award auszeichnen, die auf derartige und dermaßen widerwärtige Mechaniken zur zusätzlichen Monetarisierung setzen. Würde man dieses dämliche Zeug einzeln für Euro-Beträge verkaufen, wäre das zwar immer noch ätzend, aber zumindest besser als diese furchtbaren Pakete mit irgendwelchen fiktiven Währungen. Wie immer kann ich nur plädieren, solche Features wie Item Shop und Podium Pass komplett zu ignorieren und keinen einzigen Extra-Cent für derartige Zusatzinhalte zu zahlen, selbst wenn man immer wieder auf penetrante Art und Weise darauf hingewiesen wird, es doch zu tun.
Raytracing-Problem auf Konsolen
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Technisch hinterlässt F1 2021 mit einer sauberen Darstellung, ansehnlicher Beleuchtung und kleinen visuellen Fortschritten wie etwa beim Asphalt einen gewohnt guten Eindruck auf allen Plattformen. Besitzer einer PS5 und Xbox Series X können sich sogar über einen Performance-Modus freuen, der zwar rasante Bildraten von bis zu 120fps erlaubt, dafür aber grafische Einbußen hinsichtlich Auflösung und Details mit sich bringt. Doch auch im Qualitätsmodus springen die mitunter groben Schatten (z.B. beim Blick auf den Heckflügel) und Level-of-Detail-Problemen bei Objekten wie Bäumen ins Auge. Richtig übel präsentiert sich auf den beiden neuen Konsolen die Implementierung von Raytracing, das seinem Ruf als Performancefresser alle Ehre macht: Zwar kommt die Technik auf PS5 und Series X ohnehin nur in den Replays und beim Betrachten der Fahrzeuge im Showroom zum Einsatz, aber die Auswirkungen sind fatal. Eine flüssige Darstellung scheint nicht mehr möglich zu sein und vor allem das Ansehen der komplett speicherbaren Wiederholungen ist angesichts der mitunter zuckelnden Fahrzeuge kaum zu ertragen.
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Auch beim Anwenden der Rückspulfunktion spürt man umgehend die Auswirkungen des automatisch aktivierten Raytracings, weil die Bildrate dabei massiv in die Knie geht. Auf der PS5 sah sich Codemasters sogar schon zum Handeln genötigt: Mit dem Patch 1.04 hat man die Raytracing-Unterstützung für F1 2021 auf der Sony-Konsole aus Performance-Gründen vorerst deaktiviert, verspricht aber bereits deren Rückkehr. Viel besser sieht es aber auch nicht bei Microsofts Flaggschiff aus, wo sich die Verwendung von Raytracing ebenfalls negativ auswirkt. Trotz grafischer Abstriche habe ich daher auf beiden Konsolen dem Performance-Modus den Vorzug gegenüber der Qualitätsvariante gegeben. Auf den Geräten der letzten Generation stellt sich die Frage übrigens nicht: Selbst auf den leistungsfähigeren Pro-Konsolen gibt es bei der Grafik nur eine Standardeinstellung, doch kann man sich zumindest auf eine überwiegend flüssige Darstellung freuen. Der Audiobereich bietet so viele Optionen wie niemals zuvor in einem F1-Spiel: Neben den üblichen Anpassungen an Sprache und Lautstärke hat man zusätzlich die Wahl, ob man einen Helm-Mix für die authentische Klangerfahrung eines Fahrers oder die Broadcast-Engine für Eindrücke einer TV-Übertragung aktivieren möchte. Die genannten Optionen stehen teilweise aber nur in der Cockpitansicht und für F1-Fahrzeuge zur Verfügung.