Nachdem man sich für einen von 16 Trainern von Johan Cruyff über Zico bis Maradona entschieden hat, wirkt das zwar endlich personalisierter, wenn einem die Vereinsmanager die Räume, Gelände & Co zeigen und die Saisonziele festgelegt werden: Wählt man ein statistisch weit oben rangierendes Team wie den FC Fulham aus der zweiten englischen Liga, ist der Aufstieg quasi Pflicht, aber man kann seinem Arbeitgeber den Titel versprechen oder eher defensiv rangehen.
Wählt man das originale PES United aus der fiktiven Liga, kann man auch einen Vertrag mit einem angestrebten Platz unter den ersten Sechs unterzeichnen. Apropos: Es ist unheimlich schade, dass Konami hier wieder dieselben Spieler von Hettich bis
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Giorza aufstellt, deren Stärken, Schwächen und Entwicklungen man ja schon kennt, anstatt zumindest mal optional eine neue Mannschaft aus Unbekannten anzubieten, damit man mal wieder neugierig starten kann!
Pressekonferenzen mit Entscheidungen
Egal mit welchem Team man die Meister-Liga startet: Auf den Pressekonferenzen kann man aus Antworten wählen, welchen Fußball man spielen lassen will, ob man seinen Stil durchdrücken oder auf die Spieler hören oder ob man diesen oder jenen Spieler einsetzen wird. Dass gerade zu Beginn der Saison eher Allgemeines als Konkretes palavert wird, ist ja normal. Nur vermisst man später so vieles von dem, was eben auch zum Alltag eines Trainers bzw. Managers gehört. Anstatt dass man mal wirklich auf aktuelle taktische Spielstile wie Ballbesitz oder Konter, auf Pressing oder hoch stehende Abwehr eingehen kann, bleibt es bei Floskeln über „sauberen“ oder „spektakulären“ Fußball. Es wird auch nicht wie in einer echten Pressekonferenz nachgefragt, so dass diese visuell realistisch inszenierten Situationen inhaltlich vollkommen unrealistisch wirken.
Spannung vor dem Derby
Trotzdem gibt es auch Verbesserungen: Immerhin wird das jeweilige Derby jetzt stufenweise vorbereitet. Man wird auf die Relevanz hingewiesen, man soll die wichtigen Spieler schonen und im Stadion bemerkt man tatsächlich, dass Zuschauer und Gegner-KI viel leidenschaftlicher bzw. verbissener mit höherer Foulrate zu Werke gehen. Hier hat man endlich das Gefühl von
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mehr emotionaler Rivalität auf dem Platz. Aber nach dem Derby passiert zwischen Trainer und Management…nichts! Es gibt kein direktes Feedback wie etwa eine freudige Umarmung der Vereinsmanager. Oder irgendeine besondere Reaktion der Fans.
Die Meister-Liga wirkt ohne Sprachausgabe, angesichts steifer Texte und einer kalten Regie immer noch zu künstlich. Nicht nur weil alle Trainer exakt dasselbe sagen und machen, sondern weil man das Relevante nicht entscheiden kann: Man kann keine Kabinenansprache aus einer Auswahl halten, es gibt auch keine Rivalen als Trainer oder irgendeine andere emotionale Komponente, die mir auf lange Sicht eine Bindung ermöglicht.
Real Madrid calling
Stattdessen muss man sich in der zweiten englischen Liga nach ein paar Siegen mit einem weltfremden Angebot von Real Madrid als Trainer beschäftigen und im „Pressefenster“, in dem einige aktuelle Ereignisse oder Meinungen von Spielern
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gezeigt werden, wird der gerade zum Profi ernannte Ersatztorhüter (!) als großes Thema sowie Hoffnung zelebriert.
Und falls es mal realistischer wird, wenn es um Gerüchte von Spielerabgängen geht, kann man sie nicht selbst dazu befragen. Apropos Realismus: Endlich passen die in Yen oder Euro darstellbaren Finanzen hinsichtlich der Ablösesummen und Gehälter einigermaßen zur Realität, so dass es sich zumindest im ökonomischen Bereich bei den Transfers authentischer anfühlt. Aber statt Sponsoren-Logos anpassen zu dürfen (wer braucht sowas als Trainer?), hätte ich viel lieber mehr Personalisierungen und Spannung erlebt.