Rasendes Schmuckstück
Codemasters haben schon mit Colin McRae und der TOCA-Serie bewiesen, dass sie ein fähiges Händchen für schicke Grafik haben. DTM Race Driver toppt diese und alle momentan erhältlichen PC-Racer aber bei weitem: die Grafik ist schlicht phänomenal! Die realistischen Wagenmodelle spiegeln aus allen vier Kameraansichten die tatsächliche Umgebung, die Umgebungen strotzen vor Details und bestechen mit endloser Weitsicht – nicht das kleinste Pop-Up stört den Grafikfluss. Hochauflösende Texturen, saubere Animationen, verschiedenste Wettereffekte und coole Extras wie ein rasanter Verzerr-Effekt bei schnellen Bewegungen, sind die Sahnehäubchen auf der Optiktorte. Und natürlich das Schadensmodell, das Autoliebhabern das Wasser in die Augen treiben wird: verbeulte Motorhauben, schief hängende Türen, baumelnde Stoßstangen, splitterndes Glas – wunderbar! Und das beste an der Sache ist, dass trotz alledem die Grafik auch auf mäßig schnellen Rechner anstandslos und flüssig läuft. Kompliment!
Apropos Zerstörung: Rambos werden sich freuen, weil Ihnen das Leben erstaunlich leicht gemacht wird. Denn abgesehen von Extremfällen wie sich verabschiedenden Reifen wirken sich Schäden nur optisch, aber nicht physikalisch aus. Und da Ihr keinerlei Schäden reparieren müsst, steht einer fiesen und rücksichtslosen Fahrweise nichts im Wege.
Soap auf Rädern
Das wirkliche Novum des Spiels, die Story, ist zwar eine tolle Idee, aber letzten Endes doch nichts weiter als »Gute Zeiten, schlechte Zeiten« im Rennzirkus:__NEWCOL__
Bruderfehde, die geheimnisvolle Frau, der mysteriöse Tod des Vaters – nun ja. Nichtsdestotrotz ist eine lasche Story besser als keine Story, außerdem wird sie in schicken Zwischensequenzen mit gut animierten Figuren und lippensynchroner Sprachausgabe präsentiert. Leider sind nicht alle Sprecher erste Wahl: während Ryan beispielsweise glaubwürdig arrogant rüberkommt, machen andere Figuren eher einen lächerlichen denn überzeugenden Eindruck.
Musik gibt es nur selten, während des Rennens gar nicht, dafür sind die Soundeffekte umso besser: wie schon in der TOCA-Serie klingt jeder Wagen anders, jault bei hohen Drehzahlen und erschüttert die Boxen bei den spektakulären Crashs. Dazu erklingt noch viel Funkverkehr, der neben Rundenzeiten und sonstigen Durchsagen auch den einen oder anderen Tipp bereithält.
In Sachen Steuerung müssen wir dringend zu einem Lenkrad, idealer Weise mit Pedalerie raten! Zwar lassen sich die Wagen auch mit Tastatur oder Joystick steuern, darüber hinaus habt Ihr noch die Wahl zwischen zwei Realismusgraden, aber die teilweise sehr zickig reagierenden Karren habt Ihr nur mit einem Lenkrad sicher im Griff.
Das zahlt sich dann spätestens bei Multiplayermodus aus: neben einem Splitscreen-Modus für maximal vier Spieler bietet DTM Race Driver natürlich auch LAN- und Internetunterstützung. Momentan dürfen sich da acht Spieler durch die Gegend hetzen, per angedachtem Patch sollen es in Kürze 16 werden – zuschaltbare Bots inklusive.