Es ist soweit: Mit Driv3r steht eines der am sehnlichsten erwarteten Spiele dieses Jahres in den Regalen. Doch hat sich die Wartezeit gelohnt? Kann Teil 3 das eher unrühmliche zweite Abenteuer von Undercover-Cop Tanner vergessen lassen? Und schafft es Reflections nach Stuntman einen Titel zu produzieren, der nicht nur von der Technik lebt? Fragen über Fragen, deren Antworten ihr im Test findet!
Man merkt deutlich, dass Reflections mit der Darstellung von Fahrzeugen, ihrem Fahrverhalten und spektakulären Crashes mehr Erfahrung hat als mit handfester Action.
Die Xbox-Fassung sieht insgesamt besser aus, kämpft aber mit den gleichen Problemen wie der PS2-Kollege.
(Xbox)
Doch trotz der Mankos empfindet man die Abwechslung, die die Ballereien zu Fuß mit sich bringen, als willkommene Abwechslung. Wenn man sich allerdings vorstellt, dass die Gunfights eine ähnliche Intensität erreichen könnten, wie sie die letzten Fahrabschnitte in Istanbul bieten, weint man den vertanen Chancen hinterher.
Hollywood-Style
Bei den diversen Ausritten im Sattel zahlreicher Vehikel (insgesamt gibt es über 70 Fahrzeuge im Spiel) zeigt sich jedoch der alte Glanz der Driver-Serie: Angefangen von den spektakulären Crashs bis hin zum Fahrverhalten, das wie gehabt keinen Anspruch an totalen Realismus erhebt, sondern sich deutlich an einschlägigen Filme orientiert, lässt man altbekannte Muskeln spielen.
So richtig schätzen lernt man das Fahrverhalten allerdings erst in den Fahrspielen, die separat anwählbar sind und in denen ihr mal als Verfolger, mal als Verfolgter unterwegs sein könnt oder ganz einfach in den drei Städten Checkpoint-Rennen usw. durchführt.
Denn obwohl drei Städte mit insgesamt mehr als 250 km kartografierter Strecke (plus Nebenstraßen) zur Verfügung stehen, bekommt man in der linear ablaufenden Story nicht viel davon mit. __NEWCOL__Denn hier heißt es knallhart, Missionsziele zu erfüllen und keine Zeit mit dem Touristendasein zu verbringen. Das Design dreht sich zwar meist um ein gut kaschiertes Zeitlimit (statt eines Counters zeigt z.B. ein Lebensanzeiger der Geisel, wie viel Spielraum ihr noch habt, um ans Ziel zu kommen), doch kleine Variationen wie eine Hommage an Speed (Bombe im Auto detoniert unter 50 Meilen pro Stunde) und Abstecher in den Rail-Shooter (ihr müsst auf einem fahrenden LKW mit Waffen die Gegner davon abhalten, euch zu rammen) sorgen für Abwechslung.
Alle Elemente aus Driv3r sind auf diesem Bild festgehalten. Der Shooter-Part kann allerdings nur eingeschränkt überzeugen.
(PS2)
Doch auch wenn die straff erzählte Story keine Abstecher duldet und auf Grund ihrer Erzählweise auch deutlich an Spannung einbüßen würde, wünscht man sich ganz einfach nur Aufgaben, in denen man die Gelegenheit hat, etwas von der Stadt zu sehen.
Filmemacher
Der Anspruch, eine moderne Umsetzung bekannter Hollywood-Klassiker wie French Connection zu sein, erhält durch den wieder eingeführten Regisseur-Modus, zusätzliches Futter. Vor allem bei den Ausflügen im Freifahrt-Modus oder den Fahrspielen bieten sich spektakuläre Szenen, die man für die Nachwelt festhalten kann – je nach Häufigkeit von Lenkbewegungen können gut zehn Minuten Verfolgungsjagd im Speicher gehalten werden. Doch nicht nur das: In einem einfach zu bedienenden Menü könnt ihr Kameraperspektiven festlegen und den Film dann auf Memory Card (PS2) bzw. Festplatte (Xbox) abspeichern.