Die meisten von euch werden sich vermutlich noch an den ersten Teil der Driver-Serie erinnern: In einer Zeit, als die GTA-Serie noch aus der Vogelperspektive gespielt wurde, hat das Team von Reflections auf PSone und PC bereits lebendige 3D-Städte gezaubert, in denen der Undercover-Cop Tanner böse Buben gejagt hat.
Der zweite Teil, der der PSone vorbehalten blieb, konnte die Euphorie nicht ganz fortsetzen: Das Gameplay wirkte im Detail nicht schlüssig und die eingeschränkten technischen Fähigkeiten der ersten Sony-Konsole konnten mit den hehren Ansprüchen des Entwicklerteams nicht mithalten. Ergebnis: Verkaufserfolg, aber dennoch enttäuschte Fans.
|
Tanner ist wieder da
Angesichts seiner nicht immer gesetzeskonformen Vorgehensweise ist es verwunderlich, dass der Undercover-Cop immer noch im Einsatz ist. Doch scheinbar ist er der einzige, der Calitas Autoschieberbande Einhalt gebieten kann. Und so macht er sich im Namen der Gerechtigkeit auf, um in Miami, Nizza und Istanbul der adretten Antagonistin und ihren Helfern das Handwerk zu legen. Dass dabei sowohl die Schrottplätze als auch die Friedhöfe in den entsprechenden Städten wegen Überbelegung schließen müssen, ist zwangsläufig…
Zugegeben: Die Story ist ein Sammelsurium bekannter Filmanspielungen. __NEWCOL__Doch bei einem Titel, der sich als Vorbild die heißen Verfolgungsjagden bekannter Zelluloidstreifen auf die Fahne geschrieben hat, erwartet man eigentlich auch nichts anderes. Und immerhin wird die Story packend genug erzählt, um bei der Stange zu halten.
|
Back to the Roots
Mit nahezu allen Gameplay-Elementen zeigt Reflections, dass man sich mit Driv3r eher am grandiosen ersten Teil orientiert als an der missglückten Fortsetzung. Allerdings hat man die heißen Verfolgungsjagden, die man in Driver kennen und schätzen gelernt hat, um das Element „Zu-Fuß-Action“ ergänzt, wie es auch z.B. in der GTA-Serie und True Crime geboten wird.
Und dieser Schuss geht teilweise nach hinten los. Denn für ein Spiel, das sich heißen Verfolgungsjagden im Hollywood-Stil verschrieben hat, hat man über die Kampagne hin das Gefühl, dass der Fahrspaß zu kurz kommt.
Nach Angaben von Reflections Martin Edmondson soll das Verhältnis etwa 75 Prozent Fahren und 25 Prozent Missionen zu Fuß sein.
Doch die gefühlte Relation beträgt in etwa 50:50. Was an sich ja nicht schlecht wäre, wenn man der Third-Person-Action mit ihren Feuergefechten mehr Substanz gegeben hätte. Doch die Gegner verdienen den Begriff Intelligenz nicht, die Steuerung ist extrem haklig, das Bewegungsrepertoire recht eingeschränkt und die Zielhilfe gnadenlos schlecht.